NEURUPPIN/DAPD. Mit der Blockade eines Zuges hat eine 24-Jährige in Neuruppin ihren Ex-Freund zum Reden bringen wollen. Die junge Frau habe sich am Montagabend vor den Zug gesetzt, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Den Angaben zufolge hatte der Freund mit ihr Schluss gemacht und wollte mit dem Zug wegfahren. Die Frau jedoch wollte noch mal mit ihm reden. Als sie ihn im Zug sah, schlug sie zuerst gegen die Scheibe. Da er nicht reagierte, stieg sie ein und stellte ihn zur Rede. Er reagierte jedoch wieder nicht. Daraufhin setzte sich die 24-Jährige auf die Schienen.
Als alarmierte Polizisten eintrafen, war die Frau schon von den Gleisen verschwunden. Der Zug konnte mit geringer Verspätung abfahren. Die Polizisten suchten die Frau zu Hause auf. Dort traf wenig später auch der Freund ein, um doch noch mit ihr zu reden.
Durch Wegliniec sind wir letztes Jahr mit 18 201 nach Breslau gefahren. Beim Halt dort dachten einige Ältere Leute das wäre der Regelzug nach Breslau und wollten bei uns in den Sonderzug einsteigen!
SCHKOPAU/MZ. Die Innovation rollt fast geräuschlos aus den Toren des Lokschuppens. Vier gelb-rote Rangierlokomotiven nehmen in Formation auf den Gleisen Aufstellung. Auf einem der Fahrzeuge spielt eine Dixieland-Band Lindenbergs "Sonderzug nach Pankow". Das sei ein großer Moment für die Mitteldeutsche Eisenbahngesellschaft (MEG), sagt Geschäftsführer Michael Koch. Vier Hybrid-Rangierloks hat die MEG am Dow Olefinverbund in Schkopau in Dienst gestellt. Gefertigt von Spezialisten der Alstom AG in Stendal, sind sie die ersten ihrer Art für den Schienengüterverkehr in Europa. "Wir haben uns für den Praxistest bewusst für die MEG entschieden. Sie ist eine unserer schönsten Töchter. So etwas kann man zunächst nur im kleinen Rahmen ausprobieren", meint Alexander Hedderich, Vorsitzender der DB Schenker Rail, zu der auch die MEG gehört.
An 365 Tagen im Jahr befördert sie rund 17 Millionen Tonnen Güter am Standort. 51 Lokomotiven hat die MEG in ihrem Dienst. Die Hybriden sollen langfristig alle Rangierloks ersetzen. Die Vorteile, erzählt Koch, würden auf der Hand liegen. Durch die umweltfreundliche Technik spare man schon heute pro Jahr etwa 176 000 Liter Diesel ein. Die Kohlendioxid-Belastung reduziere sich um 52 Prozent. Die 65 Tonnen schweren "Ökomobile" seien auch deutlich leiser als ihre Schwestern, die rein diesel- oder elektrobetrieben sind. 80 Prozent des Arbeitsbedarfs so einer Rangierlok soll der fünf Tonnen schwere Nickel-Cadmium-Akku alleine bewältigen können. Neigt sich der Saft im Batterieblock dem Ende entgegen, springt ein Dieselmotor an - aber nur, um die Akkus zu laden. Bei Bedarf kann auch der Verbrennungsmotor noch eingreifen. So ausgerüstet, zieht die Lok bis zu 2 500 Tonnen vom Fleck weg.
"Nachhaltige Technologien im Transport gehören zu den Herausforderungen der Zukunft", sagt Hartmut Heilbronner, Logistik-Chef bei Dow. Der Olefinverbund investiere selbst viel Geld in den Klima- und Umweltschutz sowie in neue grüne Technologien. Dass die erste Hybridlokflotte in Sachsen-Anhalt gebaut wurde und hier auch zum Einsatz kommt, freut indes Verkehrsminister Thomas Webel (CDU). "Das unterstreicht die Innovationsfähigkeit des Landes."
Bei der Hybridlok ist die Innovation unter dem klassischen Aufbau einer V 100 verbaut. Diesen Loktyp gibt es seit den 1960er Jahren. Fünf Jahre hat die MEG die Fahrzeuge gemietet, Ende 2012 stößt eine weitere Lok hinzu. Hält die Technik, was sie verspricht, denkt die MEG über einen Kauf nach.
DESSAU/MZ/SB. Eine 24-jährige Dessauerin wurde am Sonntagabend von einem Triebwagen der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn frontal erfasst und schwer verletzt. Nach MZ-Informationen ereignete sich der Unfall gegen 17.20 Uhr nahe der Gaststätte "Riekchen" in Dessau-Nord. Dort befindet sich ein Übergang über die Gleise. Nach Polizeiangaben fiel die Frau nach dem Zusammenprall ins Gleisbett und wurde vom Zug überrollt. Gäste der Gaststätte leisteten erste Hilfe, bis Polizei und Rettungswagen vor Ort waren. Über die Schwere der Verletzungen ist noch nichts bekannt. Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen.
Die sechziger Jahre. Der Glaube an Technik und Fortschritt ist grenzenlos. Auch in der DDR. Grund genug für die Firma Piko, mit ihrer Spielzeugbahn in eine High-Tech-Zukunft zu fahren: mit einer Einschienenbahn. Einem futuristischen Gefährt, das den Transrapid der "großen" Bahn um Jahrzehnte vorwegnahm. Als die utopisch anmutende Bahn in die Spielzeugläden kam, konnte Piko schon auf rund anderthalb Jahrzehnte Geschichte verweisen: Am Anfang stand ein Befehl der Sowjetischen Militäradministration SMAD. Verlangt wurde eine elektrische Spielzeugeisenbahn für Ostdeutschland. Das war 1948 in Chemnitz.
Unter dem Namen "Pico-Express" rollten die ersten Züge ein Jahr später auf der Leipziger Herbstmesse. Doch erst nach dem Umzug ins Thüringische nahm diese DDR-Modellbahn im Maßstab 1:87 so richtig Fahrt auf. Der Film begibt sich auf Spurensuche in der mittlerweile sechzigjährigen Geschichte der Firma Piko in Sonneberg. Karlheinz Brust, der Konstrukteur der ersten Stunde, erinnert sich, wie damals alles anfing in Südthüringen, am 2. Januar 1952. Egon Jakobi, fast drei Jahrzehnte in der Firma, zuletzt als Entwicklungschef, erzählt, wie einst aus den Ideen von Männern und unter den geschickten Händen von Frauen das beliebte Spielzeug für Kinder entstand. Und René Wilfer sorgte mit einer mutigen Entscheidung dafür, dass der erfolgreichen Piko-Chronik auch nach der Wende noch weitere Seiten hinzugefügt werden konnten.
Doch die unbestrittenen Stars der Reportage sind die legendären rollenden Piko-Produkte: Ob die E44 aus den ersten Sonneberger Jahren oder die jahrzehntelang gebaute Dampflok der Baureihe 55, ob die erwähnte Einschienenbahn der sechziger Jahre oder die silbernen INOX-Wagen für den Frankreich-Export, ob der moderne ICE oder das neue Modell der 118 - sie alle gehen auf kleiner Spur auf große Fahrt. Sie erinnern auch daran, dass die kleinen Piko-Bahnen eines der wenigen Produkte waren, mit denen die DDR im Westen Erfolg hatte. Klar, dass da das Deutsche Spielzeugmuseum in Sonneberg gleichfalls nicht um eine H0-Anlage herumkommt, auf denen die alten und neuen Schienenstars aus der Stadt Tag für Tag rollen.
Der AZ hatte gut 90 min Verspätung. Zum Glück hatte ich einen "Informanten" in Halle auf Bahnhof der mir das durchgegeben hat. Wir hatten den Zug nämlich eigentlich schon aufgegeben und waren auf'm Rückweg nach Hause als die Info kam.
Auf der Webplattform der ÖBB-Infrastruktur "infra:fundus" können Museen, Eisenbahnvereine, Bahninteressierte, Liebhaber und Fans im Internet ein Stück Eisenbahngeschichte erwerben - zur Erhaltung von Anlagen für die Nachwelt oder einfach als Einrichtungselement oder Zierde für das eigene Heim. Unter www.oebb.at/infrafundus werden ab sofort auch moderne railjet-Bistro-Möbel online verkauft, da der railjet neue Restaurants erhält. Die bisherige Einrichtung kann nicht anderweitig eingesetzt werden und wird nun zu Gunsten "Licht ins Dunkel" verkauft.
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Ein railjet bistro Möbel-Set besteht aus
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LEIPZIG/DPA. Mit einer Premiere will die Deutsche Bahn für den umstrittenen Bau des Leipziger City-Tunnels werben. Wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte, können Besucher beim diesjährigen Tag des offenen Tunnels am 28. und 29. Juli erstmals mit einem Zug durch die fast fertiggestellten Röhren fahren und die künftige Verkehrsader unter der Messestadt erkunden. Der Arbeitszug soll zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bayerischen Bahnhof pendeln. Ab Dezember 2013 sollen in dem 960 Millionen Euro teuren Tunnel Züge im Fünf-Minuten-Takt fahren. Damit wird das Prestige-Projekt fast doppelt so teuer wie geplant und hat erhebliche Verspätung.
FROSE/MZ. Es geht um nur rund zwei Kilometer, die aber haben es in sich: Der Boden unter dem Abschnitt Frose-Nachterstedt / Hoym der Nordharz-Bahnlinie Halle-Halberstadt-Wernigerode ist so löchrig, dass er nun aufwendig stabilisiert wird. Eine Herausforderung nicht nur für Ingenieure und Bauleute, sondern auch für die Reisenden, darunter zahlreiche Pendler. Vom 8. August bis zum 8. Dezember wird die Strecke in diesem Bereich voll gesperrt und neu gebaut, Busse werden eingesetzt. Eine der Hauptschlagadern im Schienennetz des Landes ist damit für vier Monate empfindlich gestört.
Von Stollen durchlöchert
"Wir sind alles andere als begeistert", sagt Klaus Rüdiger Malter, Chef der Landesnahverkehrsgesellschaft Nasa. Malter sagt aber auch: "Die Sicherheit der Fahrgäste geht vor." Genau deshalb hat die Bahn bei Frose schon im Januar 2010 eine Langsamfahrstelle eingerichtet. Seitdem dürfen die Züge dort nicht schneller als Tempo 50 fahren. Die Strecke verläuft über ein ehemaliges Bergbaugelände, das durchlöchert ist mit alten Stollen. Ganz in der Nähe, in Nachterstedt, kam vor drei Jahren die Böschung des Tagebaurestloches Concordiasee ins Rutschen und riss drei Menschen mit sich.
Einst wurde in der Grube "Ludwig" bei Frose unter Tage Braunkohle abgebaut. Die Stollen wurden zum Teil verfüllt, dennoch sackt der Boden immer wieder ab. Laut Bahn wurden allein im Bereich der ehemaligen Grube "Ludwig" zwischen 1940 und 2009 54 solcher Tagesbrüche registriert. Es ist eine Rechnung mit Unbekannten: Es sei unklar, wie viele Stollen mit welchem Material verfüllt seien und welche vielleicht durch aufsteigendes Grundwasser freigespült worden seien, sagt Rüdiger Schwarz, Projektleiter für die Streckensanierung. Kurz: "Was da unten wirklich passiert, wissen wir nicht."
Beraten von externen Ingenieuren und Wissenschaftlern, will die Bahn den Problemen nun mit einer speziellen Technologie zu Leibe rücken: Nach dem Abbau der Gleise wird der Boden zunächst verdichtet, indem Spezialkräne aus einer Höhe von bis zu 25 Metern Gewichte bis zu 30 Tonnen fallen lassen. Anschließend wird der Untergrund geglättet und mit einem Gemisch aus Zement und Kalk versehen. "Volkstümlich könnte man sagen, wir bauen eine Straße", sagt Schwarz. Auf die kommt dann ein zwei Meter dickes sogenanntes Bodenpolster, aufgeschichtet aus einem speziellen Kunststoff und einem Spezialsplit. Beide wurden extra für das 5,5 Millionen Euro teure Projekt hergestellt. Das Polster soll mögliche neu entstehende Hohlräume im Boden überbrücken.
Erfahrungen aus Gröbers
Viele Erfahrungen mit einem solchen Verfahren gibt es nicht: Bisher wurden solche Bodenpolster in Sachsen-Anhalt laut Bahn nur beim Bau der S-Bahn-Strecke Halle-Leipzig in Gröbers (Saalekreis) verwendet. Das Unternehmen spricht denn auch von Arbeiten, die "geo- und ingenieurtechnisch besonders anspruchsvoll" seien. Wie anspruchsvoll, das zeigt sich bereits vor einem Jahr: Damals musste die Bahn die Ausschreibung für die Sanierung der Strecke stoppen und das Projekt neu planen. Der Grund: Der Boden hatte sich als noch instabiler herausgestellt als zunächst angenommen. Das hatten probeweise Verdichtungen von Flächen neben der Bahnlinie ergeben.
MAGDEBURG/MZ. Eine 67 Jahre alte Frau ist in Magdeburg von einer Straßenbahn erfasst worden. Die Frau habe sich bei dem Unfall am Mittwochabend schwere Kopfverletzungen zugezogen, schwebe aber nicht in Lebensgefahr, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Nord am Donnerstag in Magdeburg.
Die Seniorin habe an einer Fußgängerinsel die Straße überqueren wollen und die Straßenbahn übersehen. Der Fahrer der Bahn konnte den Zusammenstoß trotz eines Bremsversuchs nicht mehr verhindern. Die Fahrgäste in der Tram wurden bei dem Unfall laut Polizei nicht verletzt.
MERSEBURG/MZ. Ein 24-Jähriger ist am Donnerstag gegen 0.30 Uhr am Merseburger Bahnhof fast von einem vorbeifahrenden Güterzug erfasst worden. Der Mann saß auf der Bahnsteigkante und ließ seine Beine ins Gleis baumeln. Der Lokführer des vorbeifahrenden Güterzuges machte deshalb eine Notbremsung. Der Zug kam erst nach dem Mann zum Stehen, verletzte ihn aber nicht.
Eine Polizeistreife traf den Mann kurze Zeit später auf dem Bahnhof an. Der Alkoholtest ergab einen Wert 2,59 Promille. Als die Polizisten die Daten des jungen Mannes überprüften, stellte sich außerdem heraus, dass dieser per Haftbefehl wegen des Erschleichens von Leistungen gesucht wird.
Die Bundespolizei weist darauf hin, dass das Verhalten des Mannes lebensgefährlich war. Die Sogwirkung von vorbeifahrenden Zügen wird regelmäßig unterschätzt.