Aktuelle Verspätungen auf der Strecke Halle (Saale) - Bitterfeld (KBS 250/251)
Sehr geehrte Reisende,
aufgrund von Instandhaltungsarbeiten an der Fahrbahn zwischen Halle (Saale) und Roitzsch (bei Bitterfeld) muss die Höchstgeschwindigkeit der dort verkehrenden Züge derzeit auf einem rund 15 km langen Abschnitt begrenzt werden.
Dadurch kann sich die Reisezeit zwischen Halle (Saale) und Bitterfeld bzw. Gegenrichtung um ca. 10-15 Minuten verlängern. Anschlüsse in Bitterfeld, wie auch in Halle (Saale) Hbf können dabei leider u.U. nicht immer gewährt werden.
Die Bauarbeiten dauern nach jetzigen Erkenntnissen bis zum 12. August 2012.
Über weitere Änderungen der Betriebslage werden wir Sie auch an dieser Stelle unterrichten.
DB Regio Südost bittet seine Fahrgäste um Entschuldigung. Wir bedauern die derzeitigen Einschränkungen. Weitere Informationen erhalten Sie auch bei der Service-Nummer der Bahn in Ihrer Region unter 0180 5 99 66 33 (14 ct/Min aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 42 ct/Min.), weiter mit Schlüsselwort "Kundendialog" oder Telefontaste 3 sowie "Nahverkehr" / Taste 1.
Letzte Aktualisierung: 29.07.2012 11:40 Uhr - TP Südost
ZitatHALLE (SAALE)/BITTERFELD/MZ. Die Bahnstrecke zwischen Halle und Bitterfeld musste am Mittwoch komplett gesperrt werden. Bei einer Inspektion seien Schäden an Schwellen festgestellt worden, sagte Bahnsprecherin Änne Kliem. Daraufhin habe der Zugverkehr auf der vor allem von Pendlern stark frequentierte Strecke vorsorglich eingestellt werden müssen. Zum genauen Ausmaß der Schäden und dazu, wie lange zwischen Halle und Bitterfeld keine Bahnen fahren können, konnte Kliem keine Auskunft geben.
Die Inspektion, in deren Verlauf die Probleme an den Gleis-Schwellen festgestellt wurden, sei geplant gewesen. "Es wurden dabei punktuelle Schäden festgestellt", sagte Kliem. Kurz vor 12 Uhr sei die Entscheidung gefallen, vorsorglich keine Züge mehr auf der Strecke fahren zu lassen. Experten des Eisenbahnbundesamtes sollen in den kommenden Tagen das Ausmaß der Schwellen-Schäden begutachten. Erst dann könne entschieden werden, wann und mit welchem Aufwand repariert werden muss.
Betroffen von der Sperrung sind die Intercity-Linie Stralsund-Berlin-Halle-Frankfurt am Main und die ICE-Verbindung von Hamburg über Berlin und Halle nach München. Im Nahverkehr können die Regionalbahnen von Wittenberg über Bitterfeld nach Halle nicht auf ihrer normalen Route fahren. Alle betroffenen Züge werden über Delitzsch (Sachsen) umgeleitet. Kliem: "Die Fahrt dauert etwa zehn Minuten länger." Zwischen Bitterfeld und Halle seien zudem Busse eingesetzt worden. Viele Reisende fühlten sich am Mittwoch auf den Bahnhöfen der beiden Städte schlecht informiert.
ZitatHALLE (SAALE)/BITTERFELD/MZ/DAPD. Die Bahnstrecke zwischen Halle und Bitterfeld bleibt bis auf weiteres voll gesperrt. „Es fährt dort momentan kein einziger Zug“ bestätigte Bahn-Sprecher Jörg Bönisch am Donnerstag auf MZ-Anfrage. Anlass sind offenbar gravierende Schäden an den Stahlschwellen, die 1995 auf Asphalt verlegt worden sind.
Überraschend ist die Vollsperrung für Bahnsprecher Bönisch nicht. Auf der rund 40 Kilometer langen Strecke gebe es bereits seit geraumer Zeit Abschnitte, in denen die Züge wegen Schäden an den Gleisen nur mit 50 bzw. 30 Kilometer pro Stunde fahren dürfen. Experten beschäftigen sich nun „intensiv“ mit der Angelegenheit. So sei ein Gutachter beauftragt worden, um Art und Umfang der Schäden zu beschreiben. Wann das Gutachten vorliegen soll, konnte der Bahn-Sprecher nicht sagen. Bönisch: „Dazu ist es jetzt noch zu früh.“ Die Reparatur werde bis voraussichtlich Ende kommender Woche dauern, teilte die Deutsche Bahn AG am Donnerstag mit.
Fernverkehr und Nahverkehr werden wie angekündigt über Delitzsch umgeleitet. Zwischen Halle und Bitterfeld sei ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. „Berufspendler sollten auf jeden Fall mehr Zeit einplanen, denn die Busse sind nicht so schnell wie die Bahn“, riet Jörg Bönisch.
Streckensperrung zwischen Halle (Saale) und Bitterfeld: Reparaturarbeiten beginnen (Stand: 17.00 Uhr)
Im Rahmen der Erprobung der sogenannten festen Fahrbahnen wurden 1995 bei der Strecke Halle–Bitterfeld die Stahlschwellen nicht auf Schotter, sondern auf Asphalt eingebaut.
(Leipzig, 2. August 2012) Bei der Inspektion, in diesem Fall der regelmäßigen Gleisbegehung, wurde festgestellt, dass an den Stahlschwellen Schäden (erhöhte Korrosion) aufgetreten sind. Im Zuge der anschließenden weiteren Begutachtung wurde die Strecke gestern vorsorglich auf Weisung des Eisenbahn-Bundesamts gesperrt. Die ersten Reparaturarbeiten werden noch heute Abend beginnen und voraussichtlich bis Ende kommender Woche dauern. Entsprechend der weiteren Abstimmung mit dem Eisenbahn-Bundesamt werden wir über den Zeitpunkt der möglichen Wiederaufnahme des Zugverkehrs aktuell informieren.
Betroffen sind die Züge des Fernverkehrs der Linie Berlin‒Halle (Saale)–Naumburg (Saale)‒München sowie die Nahverkehrslinien RB 80 und 86 Lutherstadt Wittenberg/Dessau‒Bitterfeld‒Halle (Saale), die über Delitzsch (ohne Halt) umgeleitet werden und dadurch etwa 10 Minuten länger unterwegs sind. Für den Nahverkehr zwischen Bitterfeld und Halle (Saale) ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, der die Unterwegshalte Roitzsch, Brehna, Landsberg/b. Halle (Saale) und Hohenthurm bedient. Wegen der längeren Fahrzeiten der Busse müssen Reisende längere Reisezeiten einplanen.
Die Deutsche Bahn bittet ihre Fahrgäste um Entschuldigung. Weitere Informationen erhalten Reisende bei der Service-Nummer der Bahn in Ihrer Region unter 0180 5 99 66 33 (14 ct/Min aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 42 ct/Min.), weiter mit Schlüsselwort "Kundendialog" oder Telefontaste 3 sowie "Nahverkehr", Taste 1.
ZitatHALLE (SAALE)/MZ. Die Schäden an einer der wichtigsten Bahnstrecken Sachsen-Anhalts sind offenbar größer als angenommen. Nach Angaben der Deutschen Bahn bleibt die Linie Halle-Bitterfeld, Teil der Direktverbindung München-Berlin, bis auf weiteres gesperrt, nachdem dort in der vergangenen Woche durchgerostete Schwellen entdeckt worden waren. Zunächst hatte die Bahn noch erklärt, die Reparatur sei "voraussichtlich" Ende dieser Woche abgeschlossen.
Eine Bahnsprecherin sagte am Donnerstag der MZ, ein von dem Unternehmen beauftragter Gutachter untersuche derzeit Ursachen und Ausmaß der Schäden sowie die Konsequenzen daraus. Seine Ergebnisse müssten mit dem Eisenbahnbundesamt (EBA) abgestimmt werden, das werde aber voraussichtlich bis Mitte kommender Woche dauern. Vorher werde keine Entscheidung über die Freigabe der Strecke fallen. "Wir werden uns genau anschauen, was die Bahn uns vorlegt und die Strecke möglicherweise auch vor Ort in Augenschein nehmen", sagte ein EBA-Sprecher.
Die Bahn hatte vor einer Woche damit begonnen, durchgerostete Schwellen an sechs Stellen auf einem 15 Kilometer langen Abschnitt auszutauschen. Zum Ausmaß des Schadens wollte sich der Konzern auch am Donnerstag nicht äußern, das müsse der Gutachter feststellen. Die Reparaturarbeiten dauerten aber noch an, sagte die Sprecherin.
Auf der Strecke hatte die Bahn Mitte der 90er Jahre teilweise eine neue Technologie erprobt, bei der Y-förmige Stahlschwellen auf Asphalt verankert worden waren. So sollten der Unterhaltungsaufwand verringert und der Fahrkomfort erhöht werden. Wegen Schäden durften Züge zuletzt aber stellenweise nur noch Tempo 30 bzw. 50 statt Tempo 120 fahren. Vom Eisenbahnbundesamt daraufhin angeordnete Kontrollen führten schließlich zu der Vollsperrung. Seit einer Woche werden Regional- und Fernzüge über Delitzsch umgeleitet. Die Fahrzeiten sind etwa zehn Minuten länger.
ZitatSachsen-Anhalts Bauminister Thomas Webel (CDU) hat gestern mit Unverständnis auf die unbefristete Verlängerung der Bahnstrecke Halle-Bitterfeld reagiert.
Die Strecke war am Mittag des 1. August 2012 von der Bahn wegen Rostschäden an den Metallschwellen gesperrt worden und sollte am 13. August 2012 wieder freigegeben werden. Die vorliegenden Gutachten haben nun allerdings den Termin hinfällig gemacht.
Webel: „Die anhaltende Streckensperrung ist völlig inakzeptabel und der von der Bahn in Aussicht gestellte Notfahrplan nach Wiederinbetriebnahme der Strecke entspricht weder den Qualitätserwartungen des Landes, noch den vertraglichen Vereinbahrungen mit dem Bahnkonzern.“
Das Land fordere die lückenlose Aufklärung, wie es zu dieser „desaströsen Entwicklung“ kommen konnte. Schließlich seien die Mängel ja nicht aus heiterem Himmel aufgetreten. „Die Verträge des Landes mit der Bahn gewährleisten, dass Sachsen-Anhalt die Möglichkeit von Vertragsstrafen hat“, sagte Webel gestern. Weitere Maßnahmen würden geprüft.
Das Land fordere die Bahn auf, die Strecke unverzüglich wieder zu öffnen und die dafür notwendigen Reparaturen mit Hochdruck zu beenden.
„Ich fordere die Bahn auf, die Generalsanierung und den Ausbau der Strecke für die vorgesehenen 2000 km/h umgehend in Angriff zu nehmen, um insbesondere die ICE-Anbindung nach Halle nicht zu gefährden“, so der Minister.
ZitatHALLE (SAALE)/MZ. Die jüngsten Nachrichten der Deutschen Bahn lassen Thomas Webel schäumen vor Wut: Auch nach der Notreparatur der wegen Rostfraß an Schwellen derzeit gesperrten vielbefahrenen Bahnlinie zwischen Halle und Bitterfeld will das Unternehmen dort nur einen Notfahrplan anbieten. "Das entspricht weder den Qualitätserwartungen des Landes noch den vertraglichen Vereinbarungen mit dem Bahnkonzern", sagt der Verkehrsminister von der CDU.
Die Schäden an der Strecke sind offenbar so groß, dass auch nach der derzeit laufenden Reparatur nicht an einen normalen Betrieb zu denken ist. Nach dem, was die Bahn dem Land bisher in Aussicht gestellt habe, "wird alles auf einen eingleisen Betrieb und eine drastische Reduzierung des Tempos hinauslaufen", sagt Webels Sprecher Bernd Kaufholz. Ob darüber hinaus dann noch einzelne Züge umgeleitet werden oder ausfallen und durch Busse ersetzt werden, sei offen. Ebenso wie Gültigkeitsdauer und Beginn des Notfahrplans. Kaufholz: "Irgendwann im September." Genauer habe die Bahn sich noch nicht geäußert.
Das Unternehmen will die Angaben des Landes nicht bestätigen. Es verweist auf die Untersuchungen eines externen Gutachters, die am Dienstag oder Mittwoch mit dem Konzern und dem Eisenbahnbundesamt abgestimmt werden sollen. Erst danach werde feststehen, ab wann und wie wieder Züge rollen und wie die Strecke saniert werde, sagt ein Sprecher. Damit ist klar: Bahnreisende müssen zwischen Halle und Bitterfeld auf unabsehbare Zeit mit Behinderungen rechnen. Das Eisenbahnbundesamt hat bereits angekündigt, das Gutachten und Konsequenzen daraus genau zu prüfen. Außerdem verlangt das Amt von der Bahn Nachweise für die Betriebssicherheit, bevor es die Strecke wieder freigibt.
Das Land will sich mit dem angekündigten Notfahrplan nicht zufriedengeben. "Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten", sagt Kaufholz. Er räumt aber auch ein: Für die Bahn gehe Sicherheit vor. Am Ende könnte dem Verkehrsministerium deshalb nur übrig bleiben, den Konzern zur Kasse zu bitten, weil er den Verkehrsvertrag mit der Bahn zwischen Halle und Bitterfeld nicht erfüllt.
So gibt es zum Beispiel weniger Geld, wenn statt Zügen Busse eingesetzt werden. Das ist auf der Verbindung derzeit der Fall. Die Busse sorgen für Anschluss in den Orten, die vom Bahnverkehr abgeschnitten sind. Derweil werden Regional- und Fernzüge über Delitzsch umgeleitet.
Spezielle Bauart der Festen Fahrbahn mit Stahlschwellen hat sich nicht bewährt • Erneuerung ist die technisch und verkehrlich sinnvollste Lösung • Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf 200 km/h
(Leipzig, 15. August 2012) Im Rahmen der Erprobung der sogenannten Festen Fahrbahnen wurden 1995 auf der zweigleisigen Strecke Halle–Bitterfeld Stahlschwellen auf Asphalt eingebaut. Für das Jahr 2015 war die komplette Erneuerung für diese Strecke vorgesehen. Bei einer Inspektion wurde festgestellt, dass an den Stahlschwellen erhebliche Schäden (erhöhte Korrosion) aufgetreten sind. Im Zuge der anschließenden weiteren Begutachtung wurde die Strecke am 1. August 2012 vorsorglich gesperrt.
Aufgrund der in den letzten Tagen erstellten Gutachten hat die Bahn nun entschieden, die komplette Erneuerung des rund 15 Kilometer langen zweigleisigen Abschnitts zwischen Halle und Bitterfeld vorzuziehen. Dies ist die technisch und verkehrlich sinnvollste Lösung, um die Strecke so schnell wie möglich wieder durchgehend auf beiden Gleisen mit dann 200 km/h befahren zu können. Erste Überlegungen, ein Gleis durch entsprechende Maßnahmen zu stabilisieren, um die Strecke mit Einschränkungen möglichst kurzfristig wieder befahrbar zu machen, haben sich als technisch nicht umsetzbar erwiesen.
„Wir bedauern sehr, dass wir den Streckenabschnitt Halle–Bitterfeld unseren Kunden für einen längeren Zeitraum nicht mehr zur Verfügung stellen können. Gleichzeitig sind wir der festen Überzeugung, dass mit der jetzt getroffenen Entscheidung eine planbare und auch langfristig verlässliche Lösung gefunden wurde. Nach Abschluss der Kompletterneuerung steht die Strecke unseren Kunden deutlich früher als ursprünglich geplant mit einer von 160 auf 200 km/h erhöhten Geschwindigkeit zur Verfügung“, so Dr. Jörg Sandvoß, Vorstand Vertrieb und Fahrplan bei der DB Netz AG.
Mit den Planungen für die umfangreichen Baumaßnahmen wurde bereits begonnen. Erste Arbeiten wie beispielsweise den Rückbau der Schwellen und Gleise starten noch in diesem Jahr, wobei der Schwerpunkt der Baumaßnahmen im Jahr 2013 liegen wird. Über den konkreten zeitlichen Ablauf sowie Umfang und Kosten der erforderlichen Erneuerungsmaßnahmen wird die Bahn nach Vorliegen des vollständigen Konzepts informieren. Die Strecke bleibt bis auf weiteres gesperrt.
Betroffen sind die Züge des Fernverkehrs der Linie Berlin‒Halle (Saale)–Naumburg (Saale)‒München sowie die Nahverkehrslinien RB 80 und 86 Lutherstadt Wittenberg/Dessau‒Bitterfeld‒Halle (Saaale), die über Delitzsch (ohne Halt) umgeleitet werden und dadurch etwa 10 Minuten länger unterwegs sind. Für den Nahverkehr zwischen Bitterfeld und Halle (Saale) ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, der die Unterwegshalte Roitzsch, Brehna, Landsberg/b. Halle (Saale) und Hohenthurm bedient.
HALLE (SAALE)/MZ. Wegen durchgerosteter Schwellen bleibt die Bahnlinie Halle-Bitterfeld voraussichtlich mehr als ein Jahr gesperrt, bis Ende 2013. Die Bahn entschied am Mittwoch, statt einer Reparatur der Schäden die Strecke mit einem Millionenaufwand komplett zu sanieren und für Tempo 200 aufzurüsten.
Jörg Sandvoß macht aus der Not eine Tugend: "Nach Abschluss der Kompletterneuerung", sagt der bei der DB Netz AG für Vertrieb und Fahrplan zuständige Vorstand, "steht die Strecke unseren Kunden deutlich früher als ursprünglich geplant mit einer von 160 auf 200 Stundenkilometer erhöhten Geschwindigkeit zur Verfügung." Das stimmt zwar, denn eigentlich sollten die Schienen zwischen Halle und Bitterfeld erst 2015 saniert und für höheres Tempo aufgerüstet werden - wenn auch die ICE-Schnellfahrstrecke Erfurt-Halle fertig ist. Dass die Bahn das Projekt jetzt vorzieht, ist aber alles andere als freundlicher Dienst am Kunden. Sondern purer Zwang.
Denn die Schäden an der wegen durchgerosteter Schwellen auf einem 15 Kilometer langen Abschnitt gesperrten Strecke sind offenbar so groß, dass bloße Reparaturarbeiten nicht ausreichen. In den vergangenen Tagen hatte die Bahn schadhafte Schwellen ausgetauscht. So sollte wenigstens wieder ein Gleis mit reduziertem Tempo befahrbar gemacht werden. Der Plan habe sich als "technisch nicht umsetzbar" erwiesen, sagt ein Bahnsprecher. Nach MZ-Informationen hat sich diese Variante nach genauerer Prüfung als nicht betriebssicher genug herausgestellt.
Komplett saniert werden soll nach Bahn-Angaben nun die gesamte Strecke zwischen Halle und Bitterfeld, nicht nur der schadhafte Abschnitt - damit man 2015 nicht noch einmal anfangen muss. Gerechnet wird mit Kosten von bis zu 100 Millionen Euro. Mit offiziellen Angaben hält der Konzern sich indes zurück, das gilt auch für die Dauer der Arbeiten. "Ich bin überzeugt, dass die Bahn nicht vor Jahresende 2013 fertig ist", sagt Verkehrsminister Thomas Webel (CDU). Bis dahin werden Regional- und Fernzüge über Delitzsch umgeleitet. Mehrere Orte im Saalekreis und im Kreis Anhalt-Bitterfeld werden von Bussen statt Zügen bedient.
"Lamentieren hilft nicht mehr"
Webel hat sich offenbar in sein Schicksal gefügt, nachdem er bisher noch eine schnelle Freigabe der Verbindung verlangt hatte. Die Totalsanierung sei "die logische Konsequenz" aus den Schäden, so der Minister: "Lamentieren hilft nicht mehr." Die Bahn müsse nun zusehen, dass sie zügig ausschreibe und baue. Schließlich müsse bei Großprojekten dieser Art immer damit gerechnet werden, dass unterlegene Bieter Einspruch einlegten. Nach MZ-Informationen überlegt die Bahn aber, den Auftrag in einzelne Pakete zu zerlegen, die dann nicht ausgeschrieben werden müssten. Das dürfte bei der geschätzten Bausumme jedoch schwierig werden: Die Grenze für europaweite Ausschreibungen liegt bei fünf Millionen Euro.
Wie bundesweit üblich, will die Deutsche Bahn die Schienen auf der Strecke künftig auf Betonschwellen verlegen. "Es sind noch einige technische Fragen zu klären, aber darauf läuft es hinaus", sagt ein Sprecher. Die nun durchgerosteten Schwellen waren Teil einer Technologie, die das Unternehmen Mitte der 90er Jahre zwischen Halle und Bitterfeld erstmal erprobt hatte. Dabei waren Y-förmige Stahlschwellen auf Asphalt verankert worden, um einen geringeren Unterhaltungsaufwand und einen höheren Fahrkomfort zu erreichen. Auf den Schwellen zwischen den Gleisen lagen schalldämmende Abdeckplatten.
Schienen in der Luft
Dieses Verfahren begünstigte offenbar den Rostfraß: "Wie in einem Trog steht das alles dauernd im Wasser", so ein örtlicher Bahnmitarbeiter gegenüber der Nachrichtenagentur dapd. Gutachter des Eisenbahnbundesamtes (EBA) stellten demnach fest, dass die Schienen an besonders beschädigten Stellen geradezu in der Luft hingen. Bei darüber fahrenden Zügen wäre im schlimmsten Fall Gleisbruch die Folge gewesen. Anfang August ließ das EBA die Strecke daher sperren.
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Fahrbahnschäden zwischen Halle und Bitterfeld
15.08.2012 19:40
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