Zitat von Werner Rost

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Fünf Tage lang ersetzt die Privatbahn alle Züge zwischen Marktredwitz und Eger durch Busse wegen Bauarbeiten. Wie sich herausstellt, finden diese ganz woanders statt. Von heute an ist wieder normaler Zugverkehr.

Marktredwitz/Eger - Verwundert haben sich in den vergangenen Tagen viele Bahnfahrer in Marktredwitz und Eger die Augen gerieben: Die Vogtlandbahn (VBG) hat am 27. August über eine Pressemitteilung erklärt, dass vom 29. August bis 2. September alle VBG-Züge zwischen Marktredwitz und Eger wegen Bauarbeiten durch Busse ersetzt werden müssen. Erstaunlicherweise fuhren in dieser Zeit alle Regionalexpress-Züge von DB Regio Nordostbayern ohne Einschränkungen auf dem internationalen Linienabschnitt.

Nach Recherchen der Frankenpost fanden weder auf deutscher, noch auf tschechischer Seite Bauarbeiten statt, die einen Zugverkehr verhindert hätten. Dies bestätigten die Münchner DB-Pressestelle und die Regionaldirektion der tschechischen Staatsbahn CD in Karlsbad.

Ein Frankenpost-Leser, der namentlich nicht genannt werden möchte, teilte in einer E-Mail an die Redaktion mit: "Der wahre Grund für die Zugausfälle zwischen Marktredwitz und Cheb ist massiver Personalmangel bei den Lokführern der Vogtlandbahn." Die Personaldecke sei in den vergangenen Jahren zunehmend knapper geworden. Besonders problematisch sei die Situation beim ebenfalls durch die VBG betriebenen Alex-Südnetz zwischen München und Lindau / Oberstdorf. Um dort den Alex-Zugverkehr aufrecht zu erhalten, sei Personal, das eigentlich die Linie Marktredwitz - Eger bedienen sollte, ins Allgäu abgesandt worden. Den VBG-Lokführern sei durch einen "Maulkorb"-Erlass verboten worden, öffentlich darüber zu sprechen. "Öffentlich werden nur die Bauarbeiten, die es nicht gibt, kommuniziert", kritisiert der Leser.

Auf Nachfrage der Frankenpost am VBG-Stammsitz im vogtländischen Neumark erklärte VBG-Geschäftsleiter Hartmut Schnorr, dass im Alex-Südnetz zwischen München und Oberstdorf / Lindau derzeit umfangreiche Brücken- und Gleisbauarbeiten im Raum Kempten stattfinden würden. Die von München kommenden Alex-Züge hätten in den vergangenen Tagen nur bis Günzach fahren können. In den weiter südlichen Linienabschnitten von Immenstadt nach Oberstdorf und Lindau sei wieder Zugverkehr möglich gewesen. Dazwischen habe man Busse einsetzen müssen. Bedingt durch die Linien-Unterbrechung im Alex-Südnetz habe die VBG doppelt so viele Züge einsetzen müssen. "Dadurch hatten wir im Alex-Südnetz vorübergehend den eineinhalb- bis zweifachen Bedarf an Lokführern", betont Schnorr.

Den vorübergehenden Personalmehrbedarf hätte die VBG noch ausgleichen können, wenn sich nicht kurzfristig noch drei Lokführer krank gemeldet hätten. Wegen des immensen Fahrgastaufkommens im Allgäu sei es nicht möglich gewesen, die Alex-Züge dort auf noch längeren Abschnitten durch Busse zu ersetzen. So habe sich die VBG in der Kürze der Zeit notgedrungen entscheiden müssen, zwischen Marktredwitz und Eger einen Busersatzverkehr einzurichten. "Vom 3. September an ist auf dieser VBG-Linie wieder normaler Zugverkehr", versichert Schnorr.

"Wir hatten im Alex-Südnetz vorübergehend den eineinhalb- bis zweifachen Bedarf an Lokführern."
VBG-Geschäftsleiter Hartmut Schnorr

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