Viele Initiativen in Sachsen-Anhalt wollen alte Bahnstrecken wiederbeleben. Nun gibt es für mehrere von ihnen wieder Hoffnung.
Magdeburg l Bis 2004 fuhren hier noch Triebwagen, jetzt wächst Unkraut. Schienen gibt es auch nicht mehr. Die Elbbrücke bei Barby hat den Glanz alter Tage verloren und doch ist sie noch nicht tot. Die Initiative „Barbyer Arbeitsgruppe Elbbrücke“ kämpft seit Jahren um ihren Erhalt. Die Brücke ist Teil der früheren Bahnstrecke von Barby nach Güterglück, einst eingebettet in die Strecke zwischen Berlin und Elsass-Lothringen.
Jürgen Krebs engagiert sich für die Arbeitsgruppe. Er ist Verkehrsingenieur und war lange Mitarbeiter der Deutschen Bahn. „Ich bin Eisenbahner mit Leib und Seele“, sagt er. Ihn fasziniere das gesamte Verkehrssystem, doch Schienenverkehr sei der sicherste, schnellste und ökologischste Verkehr. Gerade im Vergleich mit dem Straßenverkehr. Jürgen Krebs wünscht sich, den Regionalexpress von Magdeburg nach Leipzig zu verlagern. Statt über Biederitz und Gommern würde der Zug dann über Schönebeck und Barby fahren. Und damit viel mehr mögliche Kunden erschließen. „Die Kilometeranzahl wäre dabei fast gleich“, sagt er. Und das Grundzentrum Barby würde angeschlossen werden.
Großes Potenzial - Tatsächlich ist es nicht unmöglich, dass die Strecke wiederbelebt wird. Zwar hat die auch als Kanonenbahn bekannte Strecke ihre ursprünglich militärische Bedeutung verloren, doch nicht nur die Arbeitsgruppe sieht dort Potenzial für Güter- und Personenverkehr.
Sonderzüge fuhren 2017 zwischen Salzwedel und dem Martinimarkt in Klötze. Foto: S. Riedel Sonderzüge fuhren 2017 zwischen Salzwedel und dem Martinimarkt in Klötze. Foto: S. Riedel Zuvor gibt es aber einige Hürden zu überspringen. Denn die Bahnbrücke bei Barby und der Streckenabschnitt bis zur Landesgrenze nach Brandenburg haben 2015 den Besitzer gewechselt. Ein Unternehmen aus Sachsen hat die Strecke von der Deutschen Bahn gekauft und einen Großteil der Gleise verschrotten lassen. Tilo Wechselberger, Wirtschaftsentwickler im Salzlandkreis, sagt: Das Verkaufsverfahren sei trotzdem noch nicht abgeschlossen. Die Deutsche Bahn hält sich aber bedeckt.
Bund muss grünes Licht geben Wollte man die Strecke wiederbeleben, brauchte es Geld. Wie viel, lässt sich derzeit nicht schätzen. Der Bund müsste jedenfalls grünes Licht geben. Hinzu kommt: Auch das Land und die betroffenen Landkreise (Salzland und Anhalt-Bitterfeld) müssten zustimmen. Zumindest da gibt es für alle Befürworter jedoch Hoffnung. Der Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer, hat im vergangenen Monat Verkehrsminister Thomas Webel um Hilfe gebeten, die Strecke wiederbeleben zu lassen. Webel möchte Bauers Vorschlag und Krebs‘ Wunsch prüfen lassen, den Regionalexpress zwischen Magdeburg und Leipzig zu verlagern. Gleichwohl sieht auch Webel große Hürden angesichts des Rückbaus der Gleise. Generell sei, so Webel, zu hinterfragen, warum die Strecke stillgelegt wurde.
Anhalt-Bitterfelds Landrat Uwe Schulze sieht das genauso. Er sei grundsätzlich dafür, Schieneninfrastruktur wieder aufzubauen. Er macht allerdings auch klar: Sein Landkreis habe dafür kein Geld. Wenn sich kein anderer Betreiber fände, müsste die Deutsche Bahn mitspielen. Das Unternehmen teilt allerdings mit, die drei bestehenden Elbquerungen über Magdeburg und Stendal würden für Personen- und Güterverkehr genügen.
Dass die Strecke überhaupt stillgelegt wurde, ärgert Jürgen Krebs. Das, sagt er, sei ein „linkes Ding“ gewesen. Erst 1998 habe es auf der Strecke Magdeburg-Barby-Belzig Personenverkehr gegeben, vier Jahre später wurde der schon wieder abbestellt. „Dabei kann man erst nach zehn Jahren feststellen, ob eine Bahnstrecke von den Kunden angenommen wird oder nicht.“
Probeverkehr zwischen Staßfurt und Egeln Auch zwischen Staßfurt und Egeln gibt es eine alte Bahnstrecke, sogar mit Gleisen. Diese soll probehalber für eine Woche im September befahren werden. Die Gleise gehören der Deutsche Bahn Netz AG, die Ascherslebener Verkehrsgesellschaft (AVG) und der Verein Nebenbahn Staßfurt–Egeln haben die Strecke gepachtet und hergerichtet. Wenn der Probeverkehr im September gut läuft, wollen AVG und NBSE dort dauerhaft Personenverkehr anbieten. Ab 200 Fahrgästen am Tag würde man Gewinne einfahren, sagt Mirko Mokry, Geschäftsführer der AVG. Beim Bahnhofsfest in Egeln in diesem Jahr sind laut Mokry 450 Fahrgäste an beiden Tagen zusammengekommen. Käme dort dauerhaft Personenverkehr zustande, müssten AVG und NBSE mit den Fahrgeldeinnahmen nur die Personalkosten und den Energieverbrauch abdecken. „Wir denken positiv“, sagt Mokry.
Michael Schrader ist im Bundesvorstand des Deutschen Bahnkunden Verbandes (DBV). Der bündelt die Interessen der Vereine zur Wiederbelebung von Bahnstrecken. Schrader ist zuständig für die Altmark. Schon seit 2004 bemüht er sich um die ehemalige Strecke zwischen Oebisfelde und Geestgottberg. Seit die Deutsche Regional-Eisenbahn GmbH (DRE), Teil des DBV, die Strecke von der Deutschen Bahn gepachtet hat, ist sie damit beschäftigt, die Strecke betriebsbereit zu machen. Geäst muss weggeschnitten, die Gleise müssen freigeräumt werden. Schrader liegt die Strecke besonders am Herzen. „Seit 2004 der Personenverkehr abbestellt wurde, kämpfe ich für ihren Erhalt und die Wiederinbetriebnahme“, sagt er. Denn er wohnt in Mechau und damit an der Strecke.
Noch in diesem Jahr soll die Gesamtstrecke Geestgottberg–Klötze betriebsbereit sein, so dass dort Züge fahren könnten, sagt DBV-Präsident Gerhard Curdt. In erster Linie geht es dem DBV jedoch darum, Anstöße zu geben. Selbst den Verkehr übernehmen – das wolle man im Normalfall nicht, sagt er. Schließlich stehe im Regionalplan das Ziel, dass solche Strecken vom Land betrieben werden müssten. „Doch das hält sich nicht daran“, sagt Curdt. Zuständig dafür, den Personenverkehr zu bestellen, ist die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (Nasa). 64 Millionen Überschuss habe diese im vergangenen Jahr gemacht, sagt Curdt. Dennoch würden Busse bestellt, obwohl betriebsbereite Gleise daneben liegen. Zwar wolle er Busse nicht verteufeln, doch sie brächten keinen Tourismus. Geld dürfe nicht die primäre Rolle spielen, sagt Curdt. „Der öffentliche Nahverkehr ist eine öffentliche Daseinsvorsorge-Aufgabe und kann nicht an Rentabilität gemessen werden.“ Außerdem lägen Reaktivierungen bundesweit über den Prognosen. „Allein auf der Strecke zwischen Klein Wanzleben und Blumenberg ist der Güterverkehr heute dreimal so hoch, wie prognostiziert worden ist“, sagt Curdt. Die Strecke war zwischenzeitlich stillgelegt worden. Nun hat die Nasa ab Dezember den Personenverkehr abbestellt.
Mehr Tourismus wäre möglich Wie auf der Strecke Geestgottberg-Klötze stehen Salzwedel und Klötze noch anderswo im Fokus. Denn beide Bahnhöfe könnten zudem Teil einer Strecke zwischen Lüneburg und Wolfsburg sein. Von 5000 Pendlern zwischen Dannenberg und Wolfsburg sowie 3000 Pendlern zwischen der Altmark und der Autostadt geht Thorsten Hensel, Vorstandsmitglied des Fahrgast-Rats Wendland, aus.
„Einer der größten Bereiche ohne täglichen Bahnverkehr“, sagt Hensel. Mehr Mobilität, mehr Zuzug, mehr Tourismus – das versprechen sie sich davon. Ebenso bei den Strecken Halle–Hettstedt und Güsen–Ziesar. Auch dort kämpfen Eisenbahnfreunde für die Reaktivierung der Strecken.
Nasa hat kaum finanziellen Spielraum Doch was meint die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH dazu? Wolfgang Ball ist Presseprecher der Nasa und nimmt für Zuschüsse beim Personenverkehr die Hoffnungen. Er könne die vielen Engagierten gut verstehen und die Nasa helfe zuweilen auch bei Sonder- und Touristenverkehr finanziell, doch regelmäßiger Personenverkehr ergebe für die meisten Strecken keinen Sinn oder sei nicht finanzierbar.
Selbst wenn es an einem Probetag mal voll sein sollte, das sei nicht repräsentativ für den Alltag. Viele Strecken seien nicht ohne Grund abbestellt worden. „Die waren halbtot“, sagt er.
Und es habe keinen Sinn, warme Luft durch die Gegend zu fahren, betont er. „Für jede Strecke, die wir wiederbeleben würden, müsste eine andere sterben.“ Bevor die Nasa Personenverkehr für eine Strecke abbestelle, prüfe sie ohnehin jahrelang, ob sich an Potenzial oder Perspektive etwas ändern könne. Zwar wurde seit 1994 der Personenverkehr für 43 Strecken eingestellt, doch die bestellten Zugkilometer lagen damals bei 26 Millionen im Jahr, heute sind es immer noch 25,7 Millionen.
Bahnfahren ist Zuschussgeschäft Zugkilometer sind die Kilometer, die die Nasa bei einem Verkehrsunternehmen bestellt. Laut Ball ist Bahnfahren zudem immer ein Zuschussgeschäft. Während ein Kilometer mit dem Zug zehn Euro koste, seien für einen Kilometer Bus nur 2,50 Euro nötig.
Ball urteilt daher: „Eine Eisenbahn muss ein Massenverkehrsmittel sein, sonst ist das volkswirtschaftlicher Wahnsinn.“ Das Geld, das die Nasa vom Bund bekomme, sei überdies begrenzt, da gebe es auch kein Extra-Säckchen. Für jede Strecke, sagt Ball, müsse genau abgewogen werden, welches Verkehrsmittel die bessere Wahl ist.
Dennoch: Solange die Gleise einer Strecke betriebsbereit sind und Signaltechnik da ist, könnten zugelassene Infrastrukturstrecken von zugelassenen Verkehrsunternehmen befahren werden, so Ball. Und: „Für die Strecke Barby–Güterglück gibt es Chancen. Das wird geprüft“, sagt er. „Der Bund müsste aber Finanzmittel stellen“, betont Nasa-Sprecher Ball.
Mit der Deutschen Bahn wolle die Nasa auf jeden Fall sprechen.
Die Deutsche Bahn hat ICEs bereits mit WLAN versorgt, als nächstes kommt der Regionalverkehr dran. Aber was ist mit dem immer noch sehr weit verbreiteten InterCity (IC)? Dort sieht es schlecht aus, wie ein Bahn-Sprecher uns bestätigt, aber es gibt ein wenig Hoffnung.
Vergangenen Freitagnachmittag hätte man den Hamburger Hauptbahnhof gut und gerne wegen Überfüllung schließen können. Mein Zug hatte eine Stunde Verspätung, am Gleis stapelten sich die Wartenden, zeitweise hatte ich selbst dort keinen Mobilfunkempfang. Nicht so schlimm, dachte ich, du bist ja gleich im Zug. Ach, verflucht – erinnerte mich ein Blick auf das schon vor Wochen gekaufte Ticket. Das ist ja nur ein IC!
Und InterCity-Züge, kurz: ICs, wurden bekanntlich noch nicht auf die neue Technik umgerüstet, die seit dem Jahreswechsel alle ICEs mit kostenlosem WLAN bis in die 2. Klasse versorgt. Bei uns im Speedtest funktionierte das auch gut. Meine Bahnfahrt von Hamburg bis Bonn am Freitag im IC verlief denn wiederum so ähnlich wie noch vor einem Jahr: nicht viel mit Internet und nahezu gar kein Empfang auf den Abschnitten Hamburg-Bremen, Bremen-Münster und Münster-Dortmund.
ICs werden vielleicht gar nicht mehr umgerüstet Und leider wird das wohl auch so bleiben, wie mir ein Bahn-Sprecher am Montag bestätigte: „Ältere InterCity-Wagen werden definitiv nicht mehr mit WLAN ausgerüstet“. Das betrifft die einstöckigen IC-Wagen der ersten Generation. Diese würden voraussichtlich in den nächsten fünf bis sieben Jahren ausgemustert und durch die neuen Doppelstockwagen der IC2-Flotte ersetzt. Für die alten IC-Wagen lohne sich ein Umrüsten der Technik nicht mehr, so der Sprecher.
Ein klein wenig Hoffnung allerdings bleibt: In einigen IC-Wagen würden noch Repeater ausgetauscht. Dann könnten Reisende wenigstens das Signal ihres Mobilfunkanbieters besser empfangen. Einer der Gründe, warum man in Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn nicht selten schlechten Empfang hat, ist, dass die Züge wie Faradaysche Käfige wirken. Schwache Mobilfunksignale verpuffen an der Außenhülle der Waggons. Lediglich in Bahnhöfen, wo das Signal besonders stark ist, können Reisende dann ins mobile Datennetz.
Doppelstock-IC2-Züge mit WLAN? Vielleicht Was die moderneren Doppelstockzüge der IC2-Flotte angeht, hat sich die Bahn noch nicht entschieden. „Wir prüfen derzeit, ob wir auch diese Züge mit WLAN ausrüsten“, so derselbe Bahn-Sprecher. Ob das auch gemacht werde, stehe aber noch nicht fest. Somit bleibt es zunächst beim Angebot WifiOnICE, also WLAN in ICEs. Im nächsten Schritt sollen Regionalverkehrszüge wie REs kostenloses WLAN bekommen. Erste Pilotprojekte laufen hier bereits. Ein flächendeckender Einsatz von WLAN in Regionalzügen wird allerdings noch ein paar Jahre auf sich warten lassen, auch weil die Bahn viele Nahverkehrszüge inzwischen an externe Betreiber outgesourct hat.
Meinung: Enttäuschend Ich kann die Bahn einerseits verstehen, andererseits hat mich die Absage ernüchtert. Klar, die Bahn möchte, dass möglichst viele Menschen im moderneren ICE fahren. Da es ICE-Trassen nicht flächendeckend gibt, kann sie außerdem die Kosten für die sicher nicht billige WLAN-Technik gering halten.
ICs sind aber ein notwendiges Bindeglied zwischen ICEs und dem Regioverkehr. Viele mittelgroße Städte werden von ICEs gar nicht angefahren und zahlreiche Strecken auf ländlichem Gebiet sind nur für Regional- und IC-Verkehr ausgerüstet, etwa die Stecke Münster-Norddeich. Einen Bedarf für IC-Züge – das bestätigte mir auch der Bahn-Sprecher – wird es immer geben. Also darf es eigentlich nicht sein, dass es für ICs niemals ein WLAN-Angebot geben soll. Wenn der Regionalverkehr für WLAN fit gemacht wird, was einem nahezu flächendeckenden Ausbau mit der Technik gleichkommt, dann sollten irgendwann auch einmal ICs dran sein.
Selbst wenn für Doppelstock-ICs der zweiten Generation die Chance höher liegt: Eine Garantie hat man nicht, dass die Verbindung, die man bucht, mit solchen IC-Wagen der zweiten Generation stattfindet. Die Bahn sollte sich einen Ruck geben und noch bis 2020 alle ICs mit kostenlosem WLAN in der zweiten Klasse ausrüsten. Alles andere ist für ein modernes Beförderungsmittel nicht mehr zeitgemäß.
am 06.08.2018 zog es mich dorthin. Zwar war es ziemlich heiß, aber ein paar Bilder wollte ich trotzdem machen.
Es ging auch gleich gut los, mit 386 035 von Metrans, kam die neuste ihrer Art von Kassel in Richtung Tschechien, allein angefahren.
Sie war kaum durchgefahren, kam mit 386 033, ebenfalls von Metrans, mit einem regulären Containerzug, aus Richtung Tschechien, in Richtung Norddeutschland durchgefahren.
187 112 kam dann als nächstes für DBC angefahren, mit einem gemischten Güterzug.
Kurz danach kam gleich noch eine, in Form von 187 132, ebenfalls mit einem gemischten Güterzug.
Zum Abschluss kam noch 145 056 von der MEG, mit einem Gaskesselzug.
Am gestrigne 06.08.2018 ging es einmal mehr zu S9. In Krensitz wurde beiden Umläufen aufgelauert, da inzwischen zwei "neue" 143er dort fahren. Mit 143 963 und 143 034, sowie 143 276 und 143 893 hat das BW Halle (Saale) P derzeit vier Loks dieses Typs im Bestand, soviele wie seit Anfang 2016 nicht mehr.
Als erstes kam 143 963, eigentlich im BW Dresden-Altstadt stationiert des weges.
Eine Stunde später war es dann 143 034 an der Reihe, die immer noch fleißig fährt, sehr zur Freude des Fotografen.
Und wie in jedem Beitrag ein kleines extra, diesmal 232 293 der EBS, mit einem Flachwagenzug, in Richtung Cottbus.
am 23.07.2018 besuchte ich einmal mehr diese Strecke. An dem Tag war nur ein Umlauf der S9 in 143er Hand, dieser wurde bei Kämmereiforst fotografiert.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch in der Zeit einige Züge der S4 umgeleitet wurden, seit dieser Woche fährt Sie wieder regulär via Taucha. So wurde mit dem Grün-Türigen-Hamster 1442 129 als S4 in Richtung Wurzen dokumentiert.
am 18.07.2018 fuhr ich noch einmal an die Strecke für den Ersatzverkehr.
Diesmal begann ich Kämmereiforst, wo 143 893 ihre S9 in Richtung Halle (Saale) schob.
Eine kleine Abwechslung bot dann, WLC 1216 951 mit ihrem Chemiecontainer-Zug, an der östlichen Bahnhofseinfahrt von Kämmereiforst, in die selbe Richtung.
Zurück zum eigentlichen Grund , 143 276 mit ihrer S9 kam am selben Fotopunkt, aus der anderen Richtung.
Zum Abschluss ging es nach Krensitz, dort wurde 143 893 noch einmal fotografiert, in Richtung Eilenburg.
So das wars dann auch wieder, eine Fortsetzung wird es bestimmt geben.
...ist derzeit auf der S9 nördlich von Leipzig zu erleben und damit Guten Abend,
seit dem 16.07.2018 werden die Hamster die den regulären Zugverkehr bestreiten, Rund um Leipzig mit WLAN ausgerüstet. Damit stehen, nicht ausreichend Fahrzeuge zur Verfügung, weshalb Ersatz angeschafft wurde.
Zur Freude des Fotografen konnte heute (17.07.2018) somit wieder die E-Lok Baureihe 143 auf der S9, zwischen Eilenburg - Delitzsch - Halle (Saale) fotogafiert werden.
Los ging es nach eigener getaner Arbeit kurz vor Eilenburg, mit 143 893 und ihrer S9 in Richtung Eilenburg.
Nach erfolgtem Fahrtrichtungswechsel kam er Zug nach einiger Zeit später zurück, ebenfalls bei Eilenburg.
Für den zweiten Umlauf der S9 ging es nach Kämmereiforst, dort wurde 143 276, in Richtung Eilenburg fotogafiert.
Thema von Baureihe 143 im Forum Bilder Sonderfahrten u...
Hallo,
am 07.07.2018 ging es für mich nach Berlin, für zwei Sonderzüge und ein bisschen regulären Verkehr auf der Schiene.
Nachdem ich mich mit ein paar Freunden getroffen hatte, ging es an der ersten Fotostelle gleich famos los.
Erst 143 650 von Delta Rail (DR), mit einen Containerzug, bei Berlin-Spindlersfeld.
Direkt im Block folgte dann der Sonderzug des LDC, aus Cottbus auf die Insel Rügen, gezogen von 143 931 + 143 650 ebenfalls DR.
In Berlin-Friedrichsfelde, konnte der Zug ein zweites mal fotografiert werden, nach seinem längern Halt in Berlin-Lichtenberg.
Dann ein Standortwechsel zum Berliner Nordring, nach Schönfließ. Dort konnte 109 030 der EGP, im Auftrag der Rennsteigbahn, mit ihrem Sonderzug aus Ilmenau nach Rügen bildlich festgehalten werden.
Da die Pfilich erfüllt war, ging es nach Saarmund um den Tag ausklingen zu lassen.
202 354 + 202 347 von MTEG / Press mit ihrem Hackschnitzelzug, aus Kodersdorf nach Niedergörnne.
Grüße Mathias
PS: Es folgt der Bonus.
185 589 "500 Jahre Reformation / Martin Luther", von RHC, mit ihrem Kesselzug nach Stendell.
Und zwei DBC-Vectron, in Form von 193 327 + 193 315 mit dem leeren Erzzug, aus Ziltendorf zurück in Richtung Hamburg.
Bahnunternehmen in ganz Sachsen haben ein Problem. Gerade in Urlaubs- oder Krankheitszeiten wird es für viele Unternehmen immer schwerer, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Dabei gäbe es Lösungen.
In Sachsen werden die Lokführer knapp.
Viele Bahnunternehmen in Sachsen klagen über Personalnot. Vor allem bei den Lokführern ist mittlerweile eine kritische Situation eingetreten. Und die Unternehmen, die noch genügend Lokführer in ihren Reihen haben, schauen besorgt in die Zukunft. Denn laut Frank Vollgold, Sprecher der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz, ist mehr als jeder dritte Lokführer in Sachsen älter als 55 Jahre. "Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Einerseits muss man aktiv ausbilden und andererseits muss man überlegen, ob man auch junge Frauen für den Beruf begeistern kann", sagte Vollgold MDR SACHSEN.
Wenige Unternehmen bilden selbst aus Beim Stichwort Ausbildung ducken sich allerdings viele Unternehmen weg. Sie bedienen sich lieber auf dem Arbeitsmarkt oder werben Fachkräfte bei der Konkurrenz ab. Einige Auftraggeber haben darauf reagiert. In Sachsen-Anhalt werden zum Teil Aufträge nur noch an Unternehmen vergeben, die auch selbst ausbilden. Das müsse auch in Sachsen so gehandhabt werden, meint Klaus-Peter Schölzke von der Gewerkschaft der Lokführer in Sachsen. "Wenn Unternehmen langjährige Verträge haben, kann man auch erwarten, dass ausgebildet wird." Man habe jahrelang verschlafen, Lokführer auszubilden, so Schölzke.
Ausfälle krankheitsbedingt? Mitteldeutsche Regiobahn stellt neue Triebwagen vor Bei der MRB fielen in den letzten Tagen viele Fahrten wegen Personalmangels aus. Bildrechte: MDR/L. Müller Personalprobleme gibt es überall in Sachsen - derzeit bei der Mitteldeutschen Regionalbahn (MRB) auf der Strecke zwischen Leipzig und Grimma. Dort fallen immer wieder Züge aus. Selbst beim Schienenersatzverkehr gibt es Probleme. Das Unternehmen erklärt die Ausfälle durch einen ungewöhnlich hohen Krankenstand. Oliver Mietzsch, Geschäftsführer vom Zweckverband Nahverkehr Leipzig hält dieses Argument für vorgeschoben. "Wenn wir jetzt Winter hätten und eine Grippe-Welle, wäre das leichter nachzuvollziehen. Es zeigt eher, dass man nicht genügend Personal zur Verfügung hat", sagte Mietzsch MDR SACHSEN.
Wenn der Betreiber, die Mitteldeutsche Regiobahn, die Aufgaben nicht erfülle, werde der Zweckverband den Betreiber vertraglich in die Pflicht nehmen, so Mietzsch. Außerdem sei vereinbart, dass die Personaleinsatzplanung durch den Zweckverband "näher unter die Lupe genommen" wird. Denn offenbar sei die MRB planerisch nicht richtig auf die Verkehrsleistungen eingestellt.
Chemnitz (dpa/sn) - Reisende zwischen Chemnitz und Leipzig sollen künftig mehr Komfort in Zügen haben. Vom ersten Quartal 2019 an werden bei dem Regionalexpress modernisierte Wagen eingesetzt und damit die veralteten aus dem Bestand der früheren Deutschen Reichsbahn ersetzt. Das geht aus einen Übergangskonzept bis 2027 hervor, das der Verkehrsverbund Mittelsachsen am Mittwoch in Chemnitz vorgestellt hat. Danach soll ein Zug dann jeweils aus zwei Doppelstock- und zwei Reisewagen bestehen.
Dafür werden insgesamt zehn Wagen aus dem Bestand der Deutschen Bahn angeschafft. Die Kosten für den Kauf und die Modernisierung belaufen sich den Angaben zufolge auf elf Millionen Euro, die zur Hälfte vom Freistaat Sachsen als Fördermittel kommen.
Die Linie RE 6 zwischen Chemnitz und Leipzig stand zuletzt oft in der Kritik unter anderem wegen häufiger Zugausfälle und Verspätungen, fehlender Barrierefreiheit und unbequemer Einstiege.
Das neue Konzept gilt für acht Jahre. Von 2027 an soll die Strecke zwischen den beiden Städten elektrifiziert werden.
Der führende Bahntechnikanbieter Bombardier Transportation und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben am 29. Juni 2018 eine Abrufbestellung für die Lieferung von 25 BOMBARDIER TALENT 3-Zügen unterzeichnet. Dieser zweite Abruf basiert auf einem Rahmenvertrag über 300 Züge aus dem Jahr 2016. Der Gesamtwert dieser Bestellung beläuft sich auf rund 188 Millionen Euro (218 Millionen US-Dollar). Dieser Abruf enthält eine Option für weitere fünf Züge. Wie der kanadische Bahntechnikkonzern weiter mitteilte, erfolgt die Serienfertigung der Züge im Bautzener Werk.
Bombardier Werk in Bautzen baut 25 Züge für Tirol und Südtirol Von den 25 neuen sechsteiligen Elektrotriebzügen werden 19 Fahrzeuge in Tirol eingesetzt. In Südtirol, und damit im grenzüberschreitendem Verkehr nach Italien, kommen sechs Züge zum Einsatz. Dadurch werden die Mobilitätsangebote auf den wichtigen Verbindungen zwischen ländlichen und städtischen Gebieten in der österreichischen Region Tirol sowie im italienischen Südtirol gestärkt. Die Auslieferung der Züge für Tirol ist für 2020 geplant. Die für Südtirol ist für 2021 vorgesehen.
"Mit dieser Beschaffung setzen die ÖBB die Fuhrparkerneuerung konsequent fort", so Evelyn Palla, Vorstandsmitglied der ÖBB-Personenverkehr AG. „Damit sind Barrierefreiheit und ein State-of-the-art-Komfortstandard im Nah- und Regionalverkehr für Tirol sichergestellt."
"Es ist ein großer Vertrauensbeweis für Bombardier und eine tolle Bestätigung für den neuen Regionalzug TALENT 3, dass sich die ÖBB bereits vor Auslieferung der ersten Züge für den zweiten Abruf entschlossen hat", so Christian Diewald, Österreichchef von Bombardier. „Wir freuen uns darauf, die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der ÖBB fortzusetzen. Gemeinsam werden wir den Ausbau und die Modernisierung der Mobilitätsangebote in Österreich erfolgreich umsetzen."
Mit seinem besonders breiten Wagenkasten erlaubt der neue TALENT 3-Zug eine bis zu 50 Prozent höhere Sitzplatzkapazität im Vergleich zur Vorgängergeneration. Damit ermöglicht dieser Zug einen schnelleren Passagierwechsel und maximalen Reisekomfort. Die spurtstarken Züge punkten mit sechs angetriebenen Achsen für eine hohe Beschleunigungsleistung. Insgesamt sind bereits rund 1.400 Züge der TALENT-Familie in Europa und Kanada im Einsatz. Davon werden 187 Fahrzeuge von den ÖBB in Österreich betrieben.
Bombardiers Produkte sorgen für Mobilität in Österreich. In Großstädten wie Linz, Innsbruck, Graz sowie zukünftig in Wien sind moderne FLEXITY-Trams im Einsatz. Zudem stammen Stadtbahnzüge für die Wiener U-Bahnlinie 6 sowie Nahverkehrszüge für die ÖBB und Lokomotiven für mehrere private Cargo-Unternehmen von Bombardier. Der Standort Wien ist Bombardiers Kompetenzzentrum für Straßenbahnen. Dort sind rund 500 Mitarbeiter beschäftigt.
Über Bombardier Transportation Bombardier Transportation ist ein weltweit führender Hersteller von Bahntechnik und verfügt über das breiteste Portfolio der Branche. Zur Produktpalette zählen das gesamte Spektrum schienengebundener Fahrzeuge, Fahrzeugkomponenten sowie Signal- und Steuerungstechnik. Zudem bietet das Unternehmen komplette Transportsysteme und ist erfolgreich in den Bereichen Bahndienstleistungen und Elektromobilität aktiv. Als innovativer Vorreiter setzt Bombardier Transportation kontinuierlich neue Standards für nachhaltige Mobilität und schafft mit integrierten Verkehrslösungen entscheidende Vorteile für Transportunternehmen, Fahrgäste und Umwelt. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen ist der Konzern in über 60 Ländern vertreten. Bombardier Transportation hat rund 39 850 Beschäftigte. Die Konzernzentrale befindet sich in Berlin.
Die MRB will 2019 eine Verbindung von Chemnitz nach Berlin anbieten.
Chemnitz. Nach zehn Jahren Unterbrechung soll Chemnitz wieder eine direkte Eisenbahnverbindung nach Berlin bekommen. Ab Juni 2019 könnte die Regionalbahn-Linie RB 45 nach Elsterwerda bis in die Hauptstadt verlängert werden. Das gab der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) am Mittwoch bekannt. Geplant sind je eine Hin- und Rückfahrt am Morgen und am Nachmittag, möglicherweise eine dritte Verbindung am Mittag. Dazu gibt es Gespräche mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, der für den Abschnitt Elsterwerda-Berlin zuständig ist. "Die Ausschreibung dort läuft noch", sagte VMS-Sprecherin Jeanette Kiesinger. Die Direktverbindung funktioniere nur, wenn die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) den Zuschlag erhält, die die Linie Chemnitz-Elsterwerda betreibt. Man sei guter Dinge, dass das gelinge, hieß es bei der MRB.
Die Fahrt von Chemnitz mit Halt an allen Bahnhöfen bis Elsterwerda und weiter als Express nach Berlin soll rund drei Stunden dauern - genauso lange, wie Bahnreisende jetzt mit Umsteigen und 45 Minuten Wartezeit über Leipzig unterwegs sind. In Berlin soll der Zug die Bahnhöfe Ostkreuz, Alexanderplatz und Friedrichstraße ansteuern - sowie perspektivisch den Flughafen BER. Mit dem Angebot wollen VMS und MRB neue Fahrgäste gewinnen, insbesondere Autofahrer und Fernbus-Kunden. Die Bahnverbindung über Leipzig sei unattraktiv geworden, sagte VMS-Geschäftsführer Harald Neuhaus. Auch er ist optimistisch, dass ab nächstem Jahr Züge von Chemnitz nach Berlin durchrollen.
Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte indes, von Fernverkehr könne bei zwei bis drei Fahrten am Tag nicht die Rede sein. Das nütze Großeltern, die ihre Enkel besuchen wollten, aber nicht Pendlern.
Die letzte direkte Bahnverbindung Chemnitz-Berlin gab es 2009. Damals stellte die Vogtlandbahn ihren Vogtland-Express ein, der von Plauen über Elsterwerda bis Berlin-Zoo verkehrte. Als Grund für das Aus gab die Vogtlandbahn die hohen Gebühren an, die die Deutsche Bahn für die Nutzung des Schienennetzes verlangte. Der VMS hatte sich damals geweigert, die Verbindung zu subventionieren - Begründung: Man sei nur für den Nahverkehr zuständig. Der Verkehrsverbund Vogtland indes bezuschusste den Zug, weil man sich davon Werbeeffekte für die Region versprach. Die Deutsche Bahn hatte die jahrzehntealte Direktverbindung zwischen Chemnitz und Berlin-Ostbahnhof schon 2006 aus dem Fahrplan gestrichen.
Denn wie die VMS am Mittwoch in einer Pressekonferenz bekanntgab, liegt nun seit knapp zwei Wochen das OK für die Elektrisierung der Strecke Chemnitz – Leipzig vor. Damit konnte seitdem auch aktiv an Lösungen gearbeitet werden, wie der Komfort für Reisende erhöht werden kann. Dass bis zur Umsetzung der geplanten Elektrisierung andere Züge eingesetzt werden sollen, stand bereits zur Diskussion. Denn bis die Modernisierung der Strecke tatsächlich erfolgen kann, kann es durchaus noch acht oder neun Jahre dauern.
Auf der Pressekonferenz konnte nun jedoch eine konkrete Lösung für das Zugproblem vorgestellt werden. Damit haben die museumsreifen DDR-Züge bald ausgedient. Diese waren damals eine Notlösung, da nach dem Vergabeverfahren keine Einigung mit der Deutschen Bahn zustande gekommen war und somit auf bereits vorhandene Bahnen zurückgegriffen werden musste. Glücklich war man mit dieser Lösung jedoch nicht, so Mathias Korda vom VMS. Und auch aus der Bevölkerung wurde immer mehr Kritik laut.
Laut dem Streckenbetreiber wurden nun die über die Jahre gesammelten Verbesserungswünsche der Bahnreisenden ausgewertet und flossen in die Entscheidung für die neuen alten Bahnen ein.
Bahnreisenden kommen die Ersatzzüge vermutlich bekannt vor. Denn dabei handelt es sich um die roten Doppelstockzüge der Deutschen Bahn, die der VMS nun erwerben wird. Allerdings sollen vor der Inbetriebnahme einige Modernisierungen an den Fahrzeugen vorgenommen werden. So wird es dann zukünftig klimatisierte Wagen geben, in denen freies WLAN zur Verfügung stehen soll.
Die neuen alten Züge sollen ab dem ersten Quartal 2019 einsatzbereit sein und für die nächsten acht Jahre für mehr Komfort auf der Strecke Chemnitz – Leipzig sorgen.
Die Idee von Landrat Harig, notfalls auch ohne Görlitz zum Verkehrsverbund Oberelbe zu wechseln, finden Fahrgäste gut. Auch Dynamo-Fans wären froh.
Bautzen. Diesen Alleingang des Landkreises Bautzen würde offenbar eine Mehrheit der Einwohner begrüßen. Das zeigt sich jedenfalls in den Reaktionen in sozialen Netzwerken auf die Ankündigung von Landrat Michael Harig (CDU), notfalls auch ohne den Landkreis Görlitz komplett dem Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) beizutreten (SZ berichtete).
Harig kämpft bekanntlich seit Langem hartnäckig um einen einheitlichen Tarif für Ostsachsen und den Raum Dresden. Bisher verläuft die Tarifgrenze zwischen dem VVO und dem Zweckverband Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon) quasi quer durch den Kreis Bautzen. Das ist in der Historie begründet; der einstige Kreis Kamenz und die Stadt Hoyerswerda gehörten zum VVO, der alte Landkreis Bautzen hingegen zum Zvon. Durch die Kreisfusion vor zehn Jahren liegen nun also zwei unterschiedliche Tarifgebiete im Landkreis, die Grenze verläuft dabei zwischen Arnsdorf und Großharthau. Das soll sich ändern, vor allem um die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu vereinfachen, fordert Harig. Doch bisher scheitert das Thema an Görlitz. Dort sieht man die Gefahr eines „Unterbutterns“ des flachen Landes durch den Großraum Dresden.
Der Landkreis Bautzen lässt derzeit von Wirtschaftsministerium und Landesdirektion prüfen, ob ein Alleingang möglich ist. Sollte das so sein, könnte der Kreistag demnächst den Beitritt zum VVO zum Jahresbeginn 2020 beschließen, machte Harig Anfang der Woche auf Nachfrage der SZ deutlich. Wobei es fraglich scheint, ob die übergeordneten Behörden diesem Schritt tatsächlich zustimmen werden – immerhin würde dann ein Verbund rund um Görlitz übrig bleiben, dessen Wirtschaftlichkeit wohl mehr als fraglich sein dürfte. Zudem hatte der Freistaat die Zuschnitte der Verkehrsverbünde ja einst festgelegt. Ob er nun einzelne „Ausbrecher“ zulassen wird?
Kritik von Nutzern Dennoch: Bei vielen Nutzern des öffentlichen Nahverkehrs kommt die Idee eines Übertritts des kompletten Landkreises zum VVO-Tarif offenbar an. Das zeigt sich zumindest in den Reaktionen auf den SZ-Plattformen der sozialen Medien wie Facebook und Twitter. Nutzer Andreas Köhler schreibt zum Beispiel bei Facebook: „Hoffentlich klappt das so schnell wie möglich, dann könnte ich endlich das Jobticket meines Arbeitgebers in Anspruch nehmen – und so wird es bestimmt vielen Pendlern gehen, die vom Lande in die Großstadt pendeln.“ Allerdings fürchten auch einige, dass Zug- und Busfahren im VVO-Tarif teurer werden könnte. Der Zvon-Tarif berechnet die tatsächlich gefahrenen Kilometer, der VVO hat Tarifzonen, in denen eine Stunde lang sämtliche Angebote genutzt werden können. Wer also längere Strecken fährt, für den würde es im VVO preiswerter, für Kurzstrecken hingegen nicht. Facebook-Nutzer Pilatus Fischer zum Beispiel kritisiert das: Die Einzelfahrt mit dem Stadtbus in Bautzen koste derzeit 1,50 Euro, im VVO-Tarif würden es dann 2,40 Euro sein. Alexander Maschke hält dagegen: „Selbstverständlich wird der reine Stadtverkehr (Stadtgrenze Bautzen) etwas teurer“, aber dafür könne man dann inklusive aller Umstiege eine Stunde lang fahren.
Michael Wirth bringt zudem einen spannenden Aspekt ins Spiel: „Dann können wir endlich von Bautzen umsonst zum Dynamo-Spiel fahren“, schreibt er. Denn die Eintrittskarten für den Dresdner Fußball-Zweitligisten gelten gleichzeitig als Fahrkarte im gesamten VVO-Gebiet …
Es bleibt also spannend, ob der Alleingang Bautzens möglich wird.
Ein IC 2 der Deutschen Bahn. --- Die Vision, von Berlin über Weißwasser einen ICE fahren zu lassen, sei derzeit völlig unrealistisch. Das sagt zumindest die Deutsche Bahn.
Weißwasser. Die Vision, von Berlin über Weißwasser einen ICE fahren zu lassen, sei derzeit völlig unrealistisch. Das sagt zumindest die Deutsche Bahn. Zudem sei die Nachfrage nicht groß genug. Von Torsten Richter-Zippack Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wünscht sich eine ICE-Verbindung von Berlin über Weißwasser nach Görlitz und weiter in Richtung Polen und Tschechien. „Das wäre ein Beitrag für den Strukturwandel in der Lausitz“, erklärte der Landeschef in Weißwasser. Allerdings hat diese Vision unter den aktuellen Voraussetzungen keine Chance auf zeitnahe Realisierung. Das sagt zumindest die Deutsche Bahn. So scheitere die Idee bereits an der fehlenden Elektrifizierung der Bahntrasse zwischen Cottbus und Görlitz. Zudem sei dieser Abschnitt mit einer Höchstgeschwindigkeit von lediglich 120 Stundenkilometern befahrbar, sagt Bahnsprecherin Judith Goehring. „Darüber hinaus ist die Nachfrage auf der Strecke Berlin - Görlitz für einen kostenintensiven ICE-Betrieb nicht ausreichend hoch“, fügt sie an.
Während für den Abschnitt Lübbenau-Cottbus bereits der zweigleisige Ausbau geplant ist, befindet sich die Trasse Cottbus - Görlitz bislang lediglich im potenziellen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 wieder. Und selbst dieser beinhalte nur die Elektrifizierung auf Grundlage der bestehenden eingleisigen Infrastruktur mit einer Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern. Derzeit fänden Prüfungen statt, ob das Vorhaben in den vordringlichen Bereich aufsteigen kann oder nicht. Das wäre Voraussetzung für eine Umsetzung der Maßnahme.
Die Strecke Chemnitz - Leipzig ist nach dem Fahrgastaufkommen die viertwichtigste im Freistaat.
Die bisherigen Züge aus DDR-Zeiten sollen durch etwas neuere Reisezug- und Doppelstockwagen ersetzt werden. Klimaanlage und Barrierefreiheit soll es geben - es kommt aber immer darauf an, in welchen Wagen man sich setzt.
Chemnitz. Tausche alte Eisenbahnwagen gegen weniger alte: Für die Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig ist eine Entscheidung gefallen. Nach Informationen der "Freien Presse" soll das bisherige Material auf der Regionalexpresslinie durch andere gebrauchte Reisezug- und einzelne Doppelstockwagen ersetzt werden. Darauf haben sich die zuständigen Verkehrsverbünde Mittelsachsen (VMS) und Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) verständigt.
Die Verbandsversammlungen, in denen die Landräte und Oberbürgermeister des Verbundgebietes sitzen, müssen dem aber noch zustimmen. Von den Verbünden war bislang jedoch noch keine Bestätigung zu bekommen.
Die Idee, auf der 81 Kilometer langen Strecke die im vorigen Jahr bei der Deutschen Bahn ausgemusterten Diesel-ICE einzusetzen, ist damit vom Tisch. Die Bahn hatte die Züge angeboten, gescheitert ist die Offerte wohl am Preis und an den Platzkapazitäten. Ein Diesel-ICE hat rund 200 Sitzplätze, abzüglich Fahrradstellflächen blieben weniger als 200 übrig. Das ist den Entscheidern offenbar zu wenig gewesen.
Zwei Züge aneinanderzukoppeln, ist auch nicht möglich, weil die Bahnsteige in Chemnitz und den Unterwegsbahnhöfen zu kurz sind. Mittwochnacht hatte es noch eine Probefahrt mit einem Diesel-Triebfahrzeug der Baureihe 611 gegeben. Dabei handelt es sich um den Vorgänger des Neigetechnikzuges, der bis Ende 2015 auf der RE-Linie im Einsatz war. Auch für diese Züge gab es ein Angebot von der Bahn. Aber auch dafür konnten sich die Vertreter der Verbünde wohl nicht erwärmen.
Nun sollen über die Jöhstadter Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn ausgemusterte Wagen beschafft werden, die in der Nähe des Ostseefährhafens Mukran abgestellt sind. Im Gegensatz zu den derzeitigen Wagen, die noch zu DDR-Zeiten gebaut wurden, sollen die "neuen" aus den 1990er-Jahren stammen. Statt der lauten Klotzbremsen sollen sie moderne, zeitgemäße Scheibenbremsen haben. Einzelne Wagen sollen zudem eine Klimaanlage besitzen, der Großteil wird aber weiter nicht klimatisiert sein.
Den Plänen nach sollen die Züge offenbar in einer gemischten Garnitur fahren - mit einem Steuerwagen auf der einen Seite, gefolgt von Reisezug- und einem Doppelstockwagen sowie einer Diesellok auf der anderen Seite. Der Doppelstockwagen soll dafür sorgen, dass die Züge zumindest teilweise barrierefrei zugänglich sind.
Der Freistaat will die Anschaffung der Wagen bezuschussen, wie aus Bahnkreisen verlautete. Das Wirtschaftsministerium wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Wie viel Geld die Beteiligten in die Hand nehmen, blieb zunächst offen. In Branchenkreisen waren zuletzt Summen zwischen vier und acht Millionen Euro zu hören. Die ersten Wagen sollen aber erst zum Jahresende einsatzbereit sein - sie müssen aufgemöbelt und neu lackiert werden.
Die RE-Linie Chemnitz-Leipzig wird laut VMS im Schnitt von 9000 Reisenden pro Tag genutzt und ist die nach dem Reisendenaufkommen viertwichtigste Nahverkehrsstrecke in Sachsen. Bis sie elektrifiziert ist, werden noch mindestens zehn Jahre vergehen. Die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB), die die Strecke derzeit betreibt, hat einen Vertrag bis 2023, der bis Ende 2025 verlängert werden kann.
Freitag ist es so weit: Die neue Zugbildungsanlage der Deutschen Bahn wird in Halle in Betrieb genommen. 146 Millionen Euro ließ es sich die Bahn kosten, eine der modernsten Einrichtungen ihrer Art in der Saalestadt zu errichten.
Die neue Zugbildungsanlage in Halle wird von 1130 LED-Lampen an über 650 Masten in der blauen Stunde beleuchtet.
Viereinhalb Jahre wurde daran gebaut, am Freitag ist es so weit: Die neue Zugbildungsanlage der Deutschen Bahn wird in Halle in Betrieb genommen. 146 Millionen Euro ließ es sich die Bahn nach eigenen Angaben kosten, eine der modernsten Einrichtungen ihrer Art in der Saalestadt zu errichten. Allein 42 Kilometer Schienen wurden verlegt, damit hier zukünftig Züge wie große Puzzles zusammengestellt werden können: 2400 Waggons sollen Tag für Tag die Anlage passieren und je nach Zielort zu neuen Zugverbänden sortiert werden.
Auf acht Gleisen rollen die Waggons in die Anlage hinein, wo sie auf 36 Richtungsgleise verteilt werden. Die neue Zugbildungsanlage gehört nach Angaben der Deutschen Bahn zu den modernsten in Europa und wurde durch den Ausbau des vorhandenen Knotens zur zentralen derartigen Einrichtung in Ostdeutschland. Und dennoch: Auch das uralte Prinzip der Schwerkraft macht sich die Bahn zunutze. Die Waggons rollen einen sogenannten Ablaufberg hinunter, ihre Daten werden zentral erfasst und in sekundenschnelle ist ermittelt, an welcher Stelle sie im Bahnhofsgelände ankommen müssen.
Rundfahrten zur Eröffnung Interessierten macht Halle am Freitagnachmittag ein Angebot, das für Einschränkungen während der Bauphase entschädigen könnte: Sie können in der Zeit von 14 bis 18 Uhr an Rundfahrten über die neue Anlage teilnehmen. Dabei haben sie die Chance, auch Bereiche zu sehen, die sonst der Öffentlichkeit verborgen bleiben oder aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden dürfen.
Bei den Rundfahrten mit einem Triebwagen erklären Bahnmitarbeiter, was es mit der neuen Anlage auf sich hat. Mit dem Besichtigungstag will die Bahn „einmalige Einblicke“ gewähren, bevor am Montag (2. Juli) die ersten Güterzüge planmäßig über den neuen Güterbahnhof rollen.
Mehr als 1000 LED-Lampen Für ein optisches Spektakel sorgt die Anlage später im Betrieb in der Nacht. 1130 LED-Lampen an über 650 Masten sorgen dafür, dass sich die Rangierer auch in der Nacht sicher im sogenannten Gleisfeld bewegen können. Dabei müssen die Bahner bestimmte Lichtstärken garantieren, weil diese Voraussetzung für die vorgeschriebene Arbeitssicherheit sind. Dämmerungssensoren bestimmen, ab wann die Lampen eingeschaltet werden.
Die Bahnfreunde stellen ihre Pläne zur Reaktivierung der Bahnlinie Wolfsburg Lüneburg vor. Foto: Siegmar Riedel Die Bahnfreunde stellen ihre Pläne zur Reaktivierung der Bahnlinie Wolfsburg Lüneburg vor. Foto: Siegmar Riedel Bahnfreunde wollen die Strecke Wolfsburg - Lüneburg reaktivieren. Ein Förderverein soll gegründet werden.
Klötze l Was für viele Menschen in der Altmark längst Geschichte ist, bleibt für Thorsten Hensel vom Vorstand des Fahrgastrats Wendland und seine Mitstreiter ein Traum, den sie aber für realistisch halten. Sie wollen die Bahnverbindung von Wolfsburg über Oebisfelde, Klötze, Salzwedel, Lüchow bis nach Lüneburg reaktivieren. Das alles in Teilabschnitten in den nächsten Jahren. Am Freitagabend informierten Thorsten Hensel und Rolf Schulze im Braunschweiger Hof in Klötze über Details des anspruchsvollen Vorhabens.
Das länderübergreifende Bahnprojekt trägt den blumigen Namen „Ostheide – Wendland – Altmark“. Um das Vorhaben umsetzen zu können, soll Ende September/Anfang Oktober in Wustrow bei Salzwedel ein Förderverein „Jeetze(l)talbahn“ gegründet werden, erläuterte Thorsten Hensel. In Klammern steht das „l“ übrigens, weil die Jeetze in Niedersachsen Jeetzel heißt.
An einer Karte zeigt Hensel den möglichen Streckenverlauf. „Warum brauchen wir die Jeetze(l)bahn?“, fragte er und lieferte gleich die Antworten: 1. Stärkung des Tourismus durch die zentrale Bahnerschließung und direkte Anbindung an den ICE-Bahnhof Wolfsburg. 2. Alternative für die täglich rund 3000 Berufspendler aus der Altmark nach Wolfsburg. 3. Eine gute Anbindung an den öffentlichen Personenverkehr reduziert den Wegzug der Menschen. 4. Neue Betriebe siedeln sich entlang der Bahnlinie an. „Mit der Reaktivierung wird eine zentrale Nord-Süd-Achse geschaffen. Das wäre ein Motor für die Region“, ist Hensel überzeugt.
Schritt für Schritt zur Bahn Wer derzeit von Salzwedel nach Wolfsburg möchte, muss den Bus bis Oebisfelde nutzen, in die Regionalbahn umsteigen. Fahrzeit: zirka zwei Stunden. Rolf Schulze vom Fahrgastrat Wendland berichtete, dass Züge zwischen Lüneburg und Dannenberg seit kurzem auf 80 Stundenkilometer beschleunigen können und damit nur 50 statt 68 Minuten für die Strecke benötigen würden. „Der nächste Schritt wäre die Reaktivierung des Abschnitts Dannenberg – Lüchow sowie weiter nach Salzwedel“, erläuterte er. In Salzwedel gebe es Umsteigemöglichkeiten nach Stendal und Berlin, Magdeburg, Uelzen und Hamburg. Vorstellen könne er sich auch einen Halt Salzwedel-Mitte (Nähe Innenstadt, Krankenhaus, Landratsamt) und Salzwedel-Altstadt (Schulstandort, südliches Tor zur Innenstadt).
Auf der Fahrt nach Klötze, bis dahin liegen noch die Gleise, wäre Beetzendorf nach Dambeck, Kuhfelde und Siedenlangenbeck ein größerer Haltepunkt mit Busanbindung. Es folgen Bandau (Öko-Dorf) und Klötze mit Stadtbahnhof und Busbahnhof.
„Auch der Busverkehr profitiert als Zubringer und für den Anschluss vom Bahnverkehr“, betonte Thorsten Hensel.
Problematisch wäre es mit der Weiterfahrt von Klötze nach Oebisfelde, weil die Strecke zwar noch gewidmet ist, aber keine Gleise mehr liegen. „In Oebisfelde könnte der Umstieg nach Magdeburg und Stendal erfolgen, in Wolfsburg in die Fernzüge“, stellte Hensel in Aussicht. Profitieren würden auch die Pendler.
Angeboten werden sollen zwei Produkte: der Elbe-Jeetze(l)-Express und die Jeetze(l)talbahn. Der Express würde zwischen Hitzacker und Klötze nur an größeren Bahnhöfen halten. Er könnte im Zwei-Stunden-Takt zwischen 5 und 23 Uhr fahren. „Die Reisezeiten würden von Lüneburg bis Wolfsburg zweieinhalb Stunden dauern, von Lüchow nach Wolfsburg eine Stunde und 15 Minten“, kündigte Hensel an. „Die Regionalbahn von Hitzacker nach Klötze würde auf jedem Bahnhof halten und von 6 bis 20 Uhr stündlich fahren.“ Klötze-Salzwedel dauere 30 Minuten, Salzwedel – Dannenberg 35 Minuten, von Salzwedel nach Wolfsburg rund eine Stunde.
Auch das Fahrgastpotenzial haben die Bahnfreunde beleuchtet. Sie vermuten, dass die 2017 gezählten 800 Schüler im Busverkehr wegen der abnehmenden Bevölkerungszahl erst einmal für einige Jahre auf 600 sinken werden. Erst nach 2021 sehen sie steigende Fahrgastzahlen für einen dann vielleicht fahrenden Zug zwischen Wolfsburg und Salzwedel mit Berufspendlern, Schülern und Touristen. Hensel geht davon aus, dass eine Bahnreaktivierung allein nicht ausreicht. Um die Regionen Wendland und Altmark zu beleben, müsste es ein Gesamtpaket aus vielen Maßnahmen geben. Dazu zählen Gaststätten an der Strecke, Sehenswürdigkeiten wie der Märchenpark oder das Naturerfahrungszentrum Kunrau mit dem Naturpark Drömling.
Hensel: „Das soll eine gemeinsame Initiative sein gegen die Entleerung des ländlichen Raums. Wir müssen was machen, damit unsere Regionen nicht abgehängt werden.“
Ein Schild mit der Aufschrift «Leipzig Hbf» ist im Hauptbahnhof zu sehen.
Seit einem halben Jahr kommen Reisende von Leipzig schneller nach Karlsbad. Eine Erfolgsgeschichte ist das noch nicht. Der Verkehrsverbund Vogtland sieht Bedarf für Verbesserungen.
Auerbach (Vogtland) (dpa/sn) - Zu wenig bekannt, zu wenig genutzt: Für die schnelle Bahnverbindung zwischen Leipzig und Karlsbad (Karlovy Vary) braucht der Verkehrsverbund Vogtland Ausdauer. Ein halbes Jahr nach dem Start hat das Angebot noch nicht die gewünschte Resonanz. Es bestehe noch deutlich Luft nach oben, teilte der verantwortliche Verkehrsverbund Vogtland auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Auch könne man in der Zwischenbilanz mit einer Auswertung von Fahrgastzahlen noch nicht dienen. Als einen Grund für das bislang geringe Interesse nannte der Verbund die mangelnde Bekanntheit des Angebots. «Wir müssen gemeinsam die Expressverbindung noch bekannter machen und die Vorteile herausstellen», sagte eine Sprecherin des Verkehrsverbundes. Man müsse jedoch Geduld haben. Jedes neue Angebot und Tarifprodukt brauche Zeit, sich zu etablieren.
Der Verkehrsverbund hatte im vorigen Dezember die Expressverbindung von Zwickau nach Karlsbad gestartet. Reisende aus Leipzig müssen seitdem nur noch einmal in Zwickau umsteigen. Zuvor mussten sie zusätzlich im böhmischen Sokolov die Züge wechseln. Die Gesamtfahrzeit beträgt noch dreieinhalb statt wie zuvor viereinhalb Stunden. Betrieben wird die Verbindung von den drei Bahnunternehmen Vogtlandbahn, DB Regio und GWTR in Tschechien.
Die Direktverbindung Zwickau-Karlsbad ist als Test auf zwei Jahre angelegt. Somit seien mit den Ergebnissen im ersten Jahr und dem Blick auf den nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2018 auch noch Anpassungen möglich.
Das bisherige Feedback der Fahrgäste sei gut, hieß es seitens des Verkehrsverbundes. «Das motiviert, die zweijährige Testzeit gut zu nutzen, damit sich das Angebot besser durchsetzt und wir nach und nach mehr Fahrgäste für diese Verbindung gewinnen können», sagte die Sprecherin.
Zudem wurde in Anlehnung an den Namen einer früheren Zugverbindung ein so genanntes Karola-Ticket eingeführt. Das Tagesticket für eine Familie kostet 36 Euro. Der Express von Zwickau nach Karlsbad fährt immer samstags und sonntags.
Zukunft gesichert: Das Land Thüringen hat der Rennsteigbahn GmbH Fördermittel für die Strecke bis zum Bahnhof Rennsteig gewährt. In den kommenden zehn Jahren dürfte der Shuttle somit fahren.
Die Eisenbahnstrecke Ilmenau - Bahnhof Rennsteig wird für mehr als 2,6 Millionen Euro saniert. Nach Angaben des Infrastrukturministeriums in Erfurt hat die Rennsteigbahn GmbH am Dienstag den Zuwendungsbescheid des Landes in Höhe von knapp 2,4 Millionen Euro erhalten. Das restliche Geld steuere die Rennsteigbahn GmbH bei, die für den Erhalt der Strecke zuständig ist. Damit seien die Investitionen für die Sanierung der Strecke und der Verkehr für die kommenden zehn Jahre gesichert.
Der Rennsteigshuttle fuhr bislang nur im Probebetrieb. Die eingleisige Strecke zwischen Stützerbach bei Ilmenau und dem Bahnhof Rennsteig ist sanierungsbedürftig. Politiker aus der Region forderten in der Vergangenheit immer wieder, die Zugverbindung in den Dauerbetrieb zu überführen - auch um den Tourismus in der Region anzukurbeln. Das Land blieb lange skeptisch, weil es aufgrund mangelnder Gästezahlen und fehlendem Gesamtkonzept ein zu großes Zuschussgeschäft befürchtete.
Die Strecke gehört der Deutschen Bahn und ist an die Rennsteigbahn verpachtet. Das Land ist für Bestellungen von Strecken im öffentlichen Nahverkehr zuständig. Im vergangenen Jahr hatte das Land versichert, die Strecke für elf Jahre bestellen zu wollen.