Ein Milliardenprojekt nimmt langsam Gestalt an: Am Dienstagabend haben Verkehrspolitiker von Bund und Ländern in Hamburg die Pläne für den sogenannten Deutschland-Takt bei der Bahn vorgestellt.
Viele Pläne und Ideen verschwinden still und leise wieder in den Schubladen - beim "Deutschland-Takt" soll das anders sein: Das Gesamtkonzept für den Fern-, Nah- und Güterverkehr in Deutschland beinhaltet geschätzte Baukosten von fast 50 Milliarden Euro.
Was der "Deutschland-Takt" bringen soll Für Hamburg geht es dabei unter anderem um einen Halbstunden-Takt nach Berlin und Hannover, einen regelmäßigen Halt von Fernzügen in Bergedorf und den Ausbau der Bahnstrecke Richtung Lübeck und Puttgarden. Dafür muss allerdings viel gebaut werden: Im Gespräch ist ein neuer Tunnel zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und dem neuen Fernbahnhof Diebsteich in Altona.
Status "höchste Dringlichkeit" Die Bundesregierung unterstützt die Planungen für diesen "Verbindungsbahnentlastungstunnel", sagte Michael Theurer, der Schienenverkehrsbeauftragte der Bundesregierung. Das Bauvorhaben ist im Bedarfsplan für Bundesschienenwege mit höchster Dringlichkeit verzeichnet.
Er hatte die Pläne zusammen mit dem Hamburger Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und seinen Amtskollegen aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen am Dienstag vorgestellt. Sollte der neue S-Bahn-Tunnel tatsächlich gebaut werden, käme eine weitere Mega-Baustelle auf die Stadt zu, die den Menschen viel abverlangen werde - das räumt auch Tjarks ein.
S-Bahn soll in den Tunnel verlegt werden 2,66 Milliarden Euro werden bislang für die Pläne veranschlagt. Auf der Bahnstrecke zwischen dem chronisch überlasteten Hauptbahnhof und Altona verkehren nach Bahn-Angaben täglich 300 Regional- und Fernzüge sowie 900 S-Bahnzüge. Auf dem stark befahrenen Streckenabschnitt sollen Kapazitäten für den Fernverkehr frei werden, indem der zweigleisige S-Bahn-Verkehr unter die Erde verlegt wird und auf dem Abschnitt dann vier statt bislang zwei Gleise für den Fernverkehr zur Verfügung stehen.
Einige Wochen noch, dann tritt bei der Deutschen Bahn (DB) der neue Fahrplan in Kraft. Fernzugfahrgästen von und nach Berlin bringt er ab 11. Dezember neue Verbindungen, zum Beispiel an die Ostsee und in die Alpen. Manchen Reisenden wird er allerdings auch Verschlechterungen bescheren. Besonders betroffen ist die Verbindung zwischen Berlin und Dresden, wo sich die Reisezeit verlängert und das Zugangebot halbiert wird. Während der Schienenverkehrswochen des Deutschen Bahnkundenverbands erklärte Fernverkehrsplaner Robert Ohler, was zum dritten Advent auf die Berliner zukommt.
Weniger Fernzüge nach Dresden und Tschechien: Weil an der Strecke im Elbtal gearbeitet wird, müssen während des gesamten Fahrplanjahres Tagesrandverbindungen entfallen. „DB Netz muss auf den richtigen Verkehrsmix achten“, erklärte Ohler. Der Güterverkehr dürfe nicht zu stark beeinträchtigt werden. Und so muss der österreichische Railjet, der derzeit noch um 6.17 Uhr von Berlin über Prag und Wien nach Graz startet, ersatzlos gestrichen werden – was auch die Rückkehr am späten Abend nach Berlin betrifft. Der Eurocity 171, der gegenwärtig um 7.16 Uhr von Berlin nach Prag fährt, findet sich ebenfalls nicht im neuen Fahrplan wieder. Damit verkehrt der erste Fernzug von Berlin nach Dresden vom 11. Dezember an zwei Stunden später als derzeit erst um 8.26 Uhr – und der letzte zurück geht schon um 18.55 statt 19.55 Uhr.
Noch weniger Züge Berlin–Dresden ab April: Bauarbeiten auf der Dresdner Bahn südlich von Berlin werden den Fahrgästen noch gravierendere Einschnitte bringen. Das Zugangebot zwischen Berlin und Dresden wird fast halbiert, die erste Fahrt beginnt dann sogar erst um 9.01 Uhr – für Tagesausflüge ist das reichlich spät. Vom 22. April bis 9. Dezember sperrt DB Netz die direkte Strecke. Fernzüge werden über Falkenberg (ohne Halt) umgeleitet, deshalb sind sie laut Plan 20 Minuten länger unterwegs. Zwischen Berlin und Dresden verkehren dann nur noch die Eurocity-Züge der Linie 27, ergänzt von je einem ICE- und Flixtrain-Zugpaar. Die Intercitys der Linie 17 entfallen südlich von Berlin. Ausgenommen sind die beiden Zugpaare von und nach Chemnitz, die neu über Riesa verkehren – wie zu DDR-Zeiten die Züge ins damalige Karl-Marx-Stadt.
Häufiger mit dem ICE an den Strand: Nicht nur Regionalzüge, die bei gutem Wetter voll sind, fahren von Berlin an die Ostsee. Fernzüge, in denen man Plätze reservieren kann, können eine Alternative sein. Mit Sparpreisen lassen sich Kosten senken. Im neuen Fahrplanjahr stockt die Bahn das Angebot nun weiter auf. So fährt ab April 2023 ein viertes tägliches ICE-Zugpaar von Berlin (11.44 Uhr) nach Stralsund und Binz (15.37 Uhr) und zurück. Weitere Züge verkehren an mehr Tagen als bisher. Zwischen Warnemünde und Berlin ergänzt ein ICE-Sprinter, der die Strecke in zwei Stunden und 25 Minuten schafft, ganzjährig sonnabends den Fahrplan. Zudem gibt es in der Zeit vom 9. Juni bis zum 8. September weitere Verstärkerfahrten zwischen Berlin und Rostock.
Früher am Tag von Berlin nach Sylt: Der Intercity, der täglich eine Direktverbindung von Berlin nach Westerland herstellt, verkehrt nach dem Fahrplanwechsel eine Stunde früher als derzeit. Der Zug auf die Nordseeinsel Sylt verkehrt wieder in der Zeitlage, die er 2021 in einem Vergabeverfahren an den privaten Bahnkonkurrenten Flixtrain abgeben musste. Start in Berlin ist um 8.04 Uhr, die Ankunft in Westerland um 13.37 Uhr.
Flixtrain verliert und gewinnt zwischen Berlin und Hamburg: Weil sowohl die DB als auch Flixtrain ihrer Kundschaft auf der stark genutzten Hamburger Bahn gute Fahrpläne bieten wollen, ist es auch diesmal zu Trassenkonflikten gekommen. Nun erhält das Staatsunternehmen einen ICE-Slot, der derzeit noch von seinem privaten Wettbewerber genutzt wird, zurück: 16.51 Uhr ab Hamburg. Dafür gehen fünf Trassen, auf denen derzeit noch die DB unterwegs ist, nach dem Fahrplanwechsel an Flixtrain, so Robert Ohler: Berlin ab 13.06 Uhr und 17.06 Uhr, Hamburg ab 8.51 Uhr, 12.51 Uhr und 18.51 Uhr. Die Intercityzüge und der Eurocity, die derzeit noch in diesen Zeitlagen verkehren, können durch grüne Flixtrains ersetzt werden.
Nachtzug nach Zürich wieder eigenständig: Der Nightjet zwischen Berlin und Zürich ist eine der lukrativsten Verbindungen im Nachtzugnetz der Österreichischen Bundesbahnen. Nicht selten sind die Bett- und Liegeplätze ausgebucht. Doch weil er mit dem Nightjet von und nach Hamburg verbunden wird, hält sich die Kapazität in Grenzen. Das wird sich zum Fahrplanwechsel etwas bessern, denn Berlin–Zürich ist dann wieder ein eigenständiger Zug. Neu ist auch, dass er über Leipzig fährt – wo eine Wagengruppe von und nach Prag / Dresden dazukommt (die es schon mal gab).
Neuer Fernzug nach Sachsen-Anhalt: Mit dem Regionalexpress RE1 kommt man stündlich von Berlin nach Magdeburg. Von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof dauert die Reise hundert Minuten. Zudem gibt es ein tägliches Fernzugpaar weiter zur Nordsee. Jetzt kommt zum Fahrplanwechsel im Dezember ein zweiter Fernzug hinzu, der montags bis freitags verkehrt. Los geht es um 7.02 Uhr in Magdeburg, um 8.24 Uhr ist er in Berlin. Zurück geht es um 17.35 Uhr, Ankunft in Magdeburg soll laut Plan um 18.54 Uhr sein.
Halbstundentakt Berlin–Hannover und mehr Züge nach NRW: Bei diesem Fahrplanwechsel ist es noch nicht so weit – aber beim nächsten am 10. Dezember 2023. Dann soll es zwischen Berlin und Hannover einen Halbstundentakt geben, kündigte Bahnplaner Ohler an. Möglich werde dies, weil die Bahn das ICE-Angebot zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen (NRW) weiter verbessert. So wächst die Sitzplatzkapazität um 40 Prozent. Heute werden ICE-Züge in Hamm „geflügelt“, künftig wird dies nur noch alle zwei Stunden der Fall sein. Dann fahren ebenfalls alle zwei Stunden große Züge vom Typ ICE4 über die stark genutzte Ruhrschiene via Essen nach Düsseldorf. Damit die Wupperschiene weiter stündlich befahren wird, setzt die DB eine neue zweistündliche ICE-Linie zwischen Berlin und Köln ein, die Hagen und Wuppertal bedient. Viele Städte profitieren, sagte Ohler: „So gibt es in Bielefeld 50 Prozent mehr ICE-Halte als derzeit.“
Schneller von Berlin nach Amsterdam: Ebenfalls vom übernächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2023 an kann man schneller von Berlin in die Niederlande reisen. Auf der Intercity-Linie 77 wird der Lokwechsel in Bad Bentheim entfallen, bestätigte der Fernverkehrsplaner. Ab Herbst 2024 werden neue ICE-L-Garnituren des spanischen Herstellers Talgo eingesetzt. Halte in Westfalen entfallen. Die Fahrzeit zwischen Berlin und Amsterdam, derzeit sechseinhalb Stunden, verkürzt sich um 15, später um 30 Minuten.
Häufiger von Berlin nach Warschau: Voraussichtlich vom 12. März 2023 an soll zwischen der deutschen und der polnischen Hauptstadt ein weiteres Zugpaar verkehren. Geplant ist, dass der zusätzliche Eurocity um 11.52 Uhr in Berlin abfährt und um 17.22 Uhr in Warschau eintrifft. Dort soll es um 10.36 Uhr zurückgehen, mit Ankunft in Berlin um 16.06 Uhr. Voraussetzung ist, dass der polnischen Staatsbahn PKP ausreichend Wagen zur Verfügung stehen. Gelingt dies, gibt es beim Berlin–Warszawa-Express, der auch die Messestadt Poznan (Posen) erschließt, tagsüber einen Zwei-Stunden-Takt – von einer Lücke abgesehen, berichtete Robert Ohler.
Langsamer nach Frankfurt am Main und in den Südwesten: Bauarbeiten auf der Schnellfahrstrecke zwischen Kassel und Fulda führen vom 1. April bis 9. Dezember 2023 zu weitreichenden Veränderungen des Fernverkehrs. ICE-Linien werden abschnittsweise getauscht, Umwegfahrten bescheren Reisenden längere Fahrzeiten. Davon wird auch Berlin betroffen sein, so Robert Ohler. Zwischen Berlin und Frankfurt sind die Fahrgäste über Göttingen rund 20 Minuten, über Erfurt zwischen zehn und 15 Minuten länger als derzeit unterwegs. Innerhalb von zwei Stunden gibt es nicht mehr vier Fahrten pro Richtung wie heute, sondern drei.
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MÜNCHEN | Nach wochenlangem Stillschweigen hat nun erstmals auch die Deutsche Bahn eine Explosion der Kosten und eine jahrelange Verzögerung beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München bestätigt.
Zwar sei er noch nicht in der Lage, abschließende Kosten- und Terminaussagen zu treffen, sagte Bahnchef Richard Lutz nach einem Spitzentreffen am Mittwoch. „Aber wir können sicherlich sagen, dass es teurer wird und es länger dauern wird.“ Anfang Oktober werde die Bahn dann die Fakten auf den Tisch legen.
Das bayerische Verkehrsministerium geht inzwischen davon aus, dass die Kosten für den Bau der zweiten S-Bahn-Röhre quer durch die Münchner Innenstadt von 3,85 Milliarden auf bis zu 7,2 Milliarden Euro steigen könnten. Zudem dürfte sich die Inbetriebnahme von 2028 auf 2037 verzögern. „Wir haben nicht eine völlig unterschiedliche Sicht auf die Zahlenwelt, weder was die Termine noch die Kosten angeht“, bestätigte Lutz nach einem Gespräch mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Landräten aus dem Münchner Umland die Größenordnungen.
Die endgültige Entscheidung über die Finanzierung der zusätzlichen Kosten hat Söder nach Vorlage der Fakten ebenfalls für den Herbst angekündigt, allerdings „ohne Zeitdruck“. Ein Ende des Projekts lehnte er erneut kategorisch ab, da damit drei Millionen Euro ohne jeglichen Gegenwert verloren wären und zudem keine Idee für eine alternative Lösung der Verkehrsprobleme in der Landeshauptstadt vorhanden sei. Ein „whatever it takes“, einen Blankoscheck, gäbe es aber nicht, betonte Söder. Nun gelte es, Kosten zu optimieren und Prozesse zu beschleunigen.
Zudem habe man vereinbart, dass andere Projekte zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in der Metropolregion vorgezogen würden, berichtete Söder. Für das S-Bahn-Netz sei ein dreistelliger Millionenbetrag geplant, ergänzte Lutz. Außerdem wird die Bahn den zuständigen Gremien künftig alle drei Monate Rapport zum Stand bei der Stammstrecke erstatten.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) konnte dies aber nur wenig besänftigen. „Ich habe auch heute keine Gründe erfahren dürfen, warum das plötzlich neun Jahre länger dauert“, kritisierte er die Kommunikation der Bahn. „Lösungsansätze kann man nur dann finden, wenn man das Problem kennt, aber wir kennen es nicht.“ Zudem warnte Reiter: „Klar ist auch, jede weitere Woche ohne Auskünfte über das weitere Schicksal der Stammstrecke birgt das Risiko, dass der politsche Konsens zum Thema Stammstrecke und U9 bröckelt.
Wenige Stunden zuvor hatte ein Vertreter der Bahn im Münchner Stadtrat gesprochen. Der DB-Konzernbevollmächtigte in Bayern, Klaus-Dieter Josel, verwies aber ebenfalls auf Anfang Oktober – was im Plenum für Unmut sorgte. Der Stadtrat sei absolut unzufrieden, sagte Reiter. Manfred Pretzl von der CSU nannte es vollkommen inakzeptabel, dass sich die zweite Stammstrecke derart lange verzögern könnte. Für die Münchner und die vielen Pendler aus dem Umland sei die S-Bahn das zentrale Verkehrsmittel, zudem hingen viele weiter Projekte elementar von der neuen Stammstrecke ab.
Lutz verteidigte das Vorgehen der Bahn. Als man sich 2019 für das Projekt entschieden habe, habe dem nur eine Machbarkeitsstudie zugrunde gelegen. Seither sei der Planungsstand auch zu Kosten und Zeitrahmen stetig vertieft worden. Dabei sei Genauigkeit vor Schnelligkeit gegangen. „Wir haben die Dinge so schnell wie es geht und so gut wie es geht dann vorangetrieben“, beteuerte Lutz. In wenigen Wochen könne man nun belastbare Zahlen auf den Tisch legen.
BERLIN | Zumindest finanziell geht es bei der Bahn wieder aufwärts. Neben der gestiegenen Nachfrage trägt vor allem die Logistik-Tochter Schenker dazu bei. Doch die vielen zurückkehrenden Fahrgäste stoßen auf chaotische Zustände auf der Schiene.
Eine deutlich gestiegene Nachfrage von Reisenden und gute Geschäfte bei der Logistik-Tochter DB Schenker haben bei der Deutschen Bahn im ersten Halbjahr für einen kräftigen Aufschwung gesorgt. „Die Trendwende ist gelungen: Die Nachfrage boomt und wir schreiben wieder schwarze Zahlen“, erklärte Konzernchef Richard Lutz am Donnerstag. Demnach machte das Unternehmen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 876 Millionen Euro.
Im ersten Halbjahr 2021 stand an dieser Stelle noch ein operativer Verlust von mehr als einer Milliarde Euro. Wegen der Corona-Pandemie war die Nachfrage massiv eingebrochen, das Angebot wurde weitgehend aufrecht gehalten.
Den größten Anteil am finanziellen Erfolg hatte indes die Bahn-Tochter Schenker. „Sie konnte ihren operativen Gewinn im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2021 auf rund 1,2 Milliarden Euro fast verdoppeln“, teilte die Bahn mit.
Doch auch die Fahrgäste kehren zurück. Die Bahn verzeichnete allein im Fernverkehr im ersten Halbjahr eigenen Angaben zufolge mehr als 59 Millionen Reisende. Das waren demnach mehr als doppelt so viele (plus 117 Prozent) wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Regionalverkehr stieg die Nachfrage demnach um 60 Prozent auf rund 725 Millionen Fahrgäste. Hier dürfte insbesondere ab Juni das 9-Euro-Ticket die Nachfrage weiter angekurbelt haben.
Vom Vor-Krisen-Niveau sind solche Zahlen noch weit entfernt. Im ersten Halbjahr 2019 verzeichnete der Konzern eigenen Angaben zufolge fast 72 Millionen Reisende im Fernverkehr.
Die allmählich zurückkehrenden Kundinnen und Kunden hatten es bei ihren Bahnfahrten oft schwer. Das überlastete und vielerorts marode Schienennetz wird derzeit an vielen Stellen saniert – zahlreiche Baustellen bremsen den Verkehr. Im ersten Halbjahr kamen laut Bahn lediglich 69,6 Prozent der Fernverkehrszüge pünktlich ans Ziel. „In den ersten sechs Monaten des Vorjahres waren es noch 79,5 Prozent“. hieß es. Als pünktlich gilt bei der Bahn ein Zug, solange er nicht mit mehr als sechs Minuten Verzögerung am Ziel ankommt.
GARMISCH-PARTENKIRCHEN | Die Staatsanwaltschaft München II hat nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen die Ermittlungen auf eine vierte Person ausgeweitet.
Damit werde nun gegen insgesamt vier Mitarbeiter der Deutschen Bahn wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde der Deutschen Presse-Agentur. Bei dem vierten Beschuldigten handele es sich um einen Fahrdienstleiter. Damit sind nun zwei Fahrdienstleiter im Visier der Ermittler.
Der Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München war am 3. Juni kurz nach der Abfahrt entgleist. Vier Frauen und ein 14-Jähriger aus der Region starben. 16 Menschen wurden schwer verletzt, etwa 50 leicht.
Das Ermittlungsverfahren bedeute nicht, dass die Beschuldigten tatsächlich eine Mitschuld treffen und Anklage erhoben werde – es könne auch zu einer Einstellung des Verfahrens kommen, erläuterte die Anklagebehörde.
BERLIN | Um der wachsenden Nachfrage nach schnellen Zugverbindungen in den kommenden Jahrzehnten Rechnung zu tragen, will die Deutsche Bahn ihre ICE-Flotte weiter ausbauen.
Nach Angaben von Konzernchef Richard Lutz wird die Deutsche Bahn bis Ende des Jahres 360 ICE-Züge im Einsatz haben. Das seien 100 mehr als noch vor fünf Jahren – aber offenbar nicht genug für die Zukunft. Laut einem Dokument, aus dem die Wirtschaftswoche berichtet, plant das Staatsunternehmen „zu Beginn der 2030er Jahre eine neue Hochgeschwindigkeitsflotte in den Dienst zu stellen und hat dazu das Projekt ‚Hochgeschwindigkeitsverkehre 3.0 (HGV 3.0)‘ aufgesetzt“.
Der Konzern wolle die seit Jahren laufende Modernisierung und Verjüngung sowie den Ausbau der Fernverkehrsflotte „konsequent“ fortsetzen. Und weiter heißt es: „Diese Fahrzeugflotte soll einen der Grundpfeiler des Hochgeschwindigkeitsverkehrs im Fernverkehr bis ins Jahr 2060 darstellen.“ Zur Vorbereitung „einer derzeitig beabsichtigten Beschaffung“ wolle man nun „zwei Unternehmen mit der Erstellung jeweils eines Fahrzeugkonzepts“ beauftragen. Die eigentliche Ausschreibung und Bestellung der Züge soll dann später erfolgen.
Die künftigen bis zu 400 Meter langen Fernzüge sollen den Angaben zufolge einstöckig sein, einen Fahrtrichtungswechsel in drei Minuten ermöglichen und „mindestens 300 km/h“ schnell sein. Außerdem sollen sie über eine Kapazität von mindestens 944 Sitzplätzen verfügen – ähnlich dem heutigen ICE 4 im XXL-Format mit 13-Wagen, von denen aktuell etwa 32 im Einsatz seien.
SBB Cargo International (SBB CINT), als Tochterunternehmen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB, ist unverzichtbarer Bestandteil des deutschen und europäischen Güterverkehrs geworden. In der Zukunft sieht das Bahnunternehmen Potenzial, zu expandieren. Von der Straße auf die Schiene ist die Philosophie des internationalen Eisenbahnverkehrsunternehmens.
Es ist unbestreitbar, dass der Schienenverkehr erheblich umweltverträglicher ist als der Personen- und Warentransport auf der Straße. SBB Cargo International geht als Schienengüterunternehmen allerdings noch einen Schritt weiter und setzt in Sachen Nachhaltigkeit neue Maßstäbe.
Die Schweiz im Zentrum Europas SBB Cargo International wurde 2010 gegründet, respektive aus der damaligen SBB Cargo ausgelagert. Man sah sich als eigenständiges, schlankes Unternehmen handlungsfähiger und besser positioniert, erklärt Verwaltungsratspräsident Nicolas Perrin heute. Als eigenständiger und agiler Akteur zeichnet sich SBB Cargo International innerhalb der SBB-Gruppe für den Warenverkehr von den europäischen Nordhäfen bis zu den Wirtschaftszentren Norditaliens verantwortlich. Durch die optimale Lage des Hauptsitzes in der Schweiz, und somit im Herzen Europas, war man für eine derartige Aufgabe prädestiniert. So führt die Hauptachse im Warentransport zwischen Deutschland und Italien durch den Gotthard-Tunnel, den die SBB seit jeher befährt.
Ohne Schweiz keine Pasta in Deutschland Mit ihren wöchentlich über 700 Zugfahrten transportiert SBB Cargo International Waren für Kunden in Italien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz. Nicht zu vergessen und genauso bedeutend ist der Binnenverkehr in ebendiesen Ländern. Transportiert werden Konsumgüter, Mineralöl sowie chemische Produkte. Der Rhein-Alpen-Korridor ist die Schienengüterverkehrsachse mit Europas höchstem Verkehrsaufkommen, SBB Cargo International hat hier den Marktanteil von 43 Prozent im alpenquerenden Schienengüterverkehr inne.
Einer der langjährigen Kunden ist das italienische Logistik-Unternehmen GTS, für das SBB Cargo International in jüngerer Zeit auch Pasta der Marke Barilla von Parma nach Ulm befördert.
Weg von der Straße, rauf auf die Schiene SBB Cargo International beweist, wie wichtig und notwendig eine Verlagerung vom Asphalt auf das Gleis ist: mit einem einzigen der 700 Güterzüge pro Woche werden durchschnittlich 36 LKW-Fahrten eingespart. Die Schiene ist zehn Mal energieeffizienter, aber nicht nur die Einsparung von CO2-Emissionen spielt eine Rolle, auch die Flächen- bzw. Bodenversiegelung, die mit dem Bau einer Straße einhergeht, hat Relevanz. Was dies betrifft, ist die Frage, ob der Ausbau von Schienenstrecken dem Bau von Straßen vorzuziehen ist, von enormer klimapolitischer Bedeutung. Das sind auch Überlegungen, die in den von der EU initiierten „European Green Deal” einfließen werden. Durch den Einsatz immer modernerer Lokomotiven möchte SBB Cargo International letzten Endes auch stetig energieeffizienter werden. Dies ist bei einem ohnehin schon energieeffizienten Verkehrsmittel – die Schiene ist zehn Mal energieeffizienter als die Straße – eine ehrgeizige Zielsetzung.
Züge für die Zukunft Das schweizerische Bahnunternehmen plant, zu expandieren. Bei einer Achse zwischen italienischen Metropolen und den Nordseehäfen soll es nicht bleiben. Zudem will man längere und schwerere Züge fahren, um mehr Waren transportieren zu können. Um das Ziel einer Zukunft, in der Waren vorrangig auf Gleisen transportiert werden und es somit weniger CO2-Belastungen gibt sowie die Straßen von donnernden Lastwagen befreit sind, zu erreichen, gibt es noch einige Hürden zu überwinden. SBB Cargo International scheint dafür jedoch bestens gewappnet zu sein.
BERLIN | Hohe Nachfrage im ersten Monat des 9-Euro-Tickets – und auch für Juli bleibt das Interesse hoch. Wie erwartet stieß der Regionalverkehr vor allem auf Touristenstrecken immer wieder an die Belastungsgrenzen.
Im ersten Gültigkeitsmonat des sogenannten 9-Euro-Tickets sind dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge bundesweit rund 21 Millionen der Sonderfahrkarten verkauft worden. „Zusammen mit den etwa zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket automatisch erhalten, ist damit die vorher von der Branche kalkulierte Zahl von 30 Millionen Tickets pro Monat nicht nur erreicht, sondern sogar leicht überschritten worden“, teilte VDV-Präsident Ingo Wortmann mit. Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf den Juni.
Umfragen des VDV zufolge sollen die Menschen aber auch für Juli eine ähnlich hohe Kaufbereitschaft signalisiert haben. Das Ticket berechtigt Käuferinnen und Käufer, für jeweils 9 Euro in den Monaten Juni, Juli und August im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch ganz Deutschland zu fahren. Abonnentinnen und Abonnenten können ihre Abofahrkarten wie ein 9-Euro-Ticket nutzen und bekommen die Differenz für die drei Monate zurückerstattet.
Schwerer zu ermitteln als die Verkaufszahlen ist indes, wie das Ticket tatsächlich genutzt wird. Die Deutsche Bahn, über deren Kanäle ein Großteil der Sonderfahrkarten verkauft worden ist, spricht von einem Fahrgastzuwachs von 10 bis 15 Prozent im eigenen Regionalverkehr im Juni im Vergleich zum Niveau vor der Corona-Krise. Allerdings vergleicht das Unternehmen dabei eigenen Angaben zufolge unterschiedliche Zeiträume, nämlich den Juni dieses Jahres mit der Nachfrage von Ende 2019. Die Aussagekraft des Vergleichs ist somit begrenzt.
Fakt ist: Insbesondere auf den touristischen Strecken waren Busse und Bahnen voll. Weil gleichzeitig auf Rekordniveau gebaut wird, kam es vielerorts immer wieder zu Zugausfällen und Verspätungen. Häufiger mussten Fahrgäste mit Fahrrädern draußen bleiben. Insgesamt wurden laut Bahn aber mehr als eine Million Fahrräder in den eigenen Zügen transportiert.
Immerhin 250 zusätzliche Fahrten bietet die Bahn-Tochter DB Regio täglich während des Ticket-Zeitraums eigenen Angaben zufolge an. Doch angesichts von rund 22.000 Regionalbahnfahrten jeden Tag ist das nicht allzu viel. „Noch mehr nachrüsten können die Unternehmen aber sicherlich nicht, weil es weder die Fahrzeuge noch das Personal gibt“, hatte jüngst der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, gesagt.
Thema von Baureihe 143 im Forum Alle anderen Länder
PRAG | Starke Regenfälle und Gewitter haben in Tschechien zu Unfällen und Überschwemmungen geführt. Unter anderem verunglückte ein Zug.
Bei der Burg Karlstein in der Nähe von Prag rammte ein Schnellzug am Donnerstag einen Felsbrocken, der an der durchnässten Böschung abgerutscht war. Die Lokomotive und der erste Waggon entgleisten. Fünf Menschen wurden nach Angaben der Rettungskräfte leicht verletzt. In dem Zug befanden sich rund 150 Passagiere. Da in der Gegend weitere Hangabrutsche drohten, blieb die Strecke vorläufig gesperrt.
An einigen Orten traten Bäche und kleine Flüsse über die Ufer. In Cesky Krumlov in Südböhmen überschwemmte der Bach Polecnice, ein Zufluss der Moldau, die Häuser einer Straße. Landesweit rückten die Feuerwehren zu Hunderten Einsätzen aus, um Keller leer zu pumpen und umgestürzte Bäume von Straßen zu räumen. An mehreren Orten wurden Autos und Dächer durch Hagel beschädigt. Der staatliche Wetterdienst warnte vor weiteren Unwettern.
HALLE AN DER SAALE | Nach finanziellen Schwierigkeiten ist die Sanierung des Bahnunternehmens Abellio Mitteldeutschland erfolgreich beendet.
Das Schutzschirmverfahren sei durch das zuständige Amtsgericht zum 30. Juni 2022 aufgehoben worden, teilte das Unternehmen mit Sitz in Halle am Donnerstag mit. Der Betrieb auf allen Linien sei gesichert.
Die Vereinbarungen sehen demnach vor, dass Abellio im Netz Saale-Thüringen-Südharz bis 2030 und im Dieselnetz Sachsen-Anhalt bis 2024 weiterfährt. Neben der Weiterführung des Fahrgastbetriebes hätte vor allem die Sicherung der Arbeitsplätze im Fokus der Bemühungen der vergangenen Monate gestanden, erklärte das Unternehmen. Mit Verlassen des Schutzschirms will Abellio auch wieder verstärkt Personal einstellen.
Nachdem Abellio Deutschland unter wirtschaftlichen Druck geraten war, wurden im vergangenen Jahr für alle Konzerngesellschaften jeweils separate Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung, sogenannte Schutzschirmverfahren, beantragt. Im vergangenen Herbst stand ein kurzfristiger Betriebsstopp der Abellio-Bahnen in Sachsen-Anhalt und Thüringen im Raum. Das Unternehmen betreibt etwa die Hälfte der Bahnstrecken in Sachsen-Anhalt und gehört zur niederländischen Staatsbahn.
BERLIN | Die Deutsche Bahn hat im ersten Monat des 9-Euro-Tickets einen deutlichen Zuwachs an Fahrgästen verzeichnet.
Die Nahverkehrszüge seien im Juni durchschnittlich um 10 bis 15 Prozent stärker frequentiert gewesen als vor Beginn der Corona-Pandemie, teilte die Bahn am Donnerstag mit. Die Nachfrage variiere im Regionalverkehr je nach Region, Wochentag und Tageszeit. Insgesamt zog die DB eine positive Zwischenbilanz des ersten Monats der Ticketaktion. Deutschlandweit habe das Unternehmen mehr als zehn Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. 52 Prozent davon hätten die Kunden digital erworben, so die Bahn.
Neben der Deutschen Bahn sind die Billigtickets, die noch bis August erhältlich sind, auch bei den Verkehrsverbünden und regionalen Bus- und Bahnunternehmen erhältlich. Bundesweit wurden bislang rund 21 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mitteilte. „Zusammen mit den etwa zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket automatisch erhalten, ist damit die vorher von der Branche kalkulierte Zahl von 30 Millionen Tickets pro Monat nicht nur erreicht, sondern sogar leicht überschritten worden“, sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann.
75 Kilometer Strecke könnten den Verkehr verlieren. Wie passt das zur Mobilitätswende? Jetzt berät ein Ausschuss des Landtages, und auch das Land reagiert.
Das passt nicht zusammen: für die Mobilitätswende werben – und Regionalbahnlinien einstellen. Doch im Land Brandenburg geschieht genau dies, hier drohen Stilllegungen. Die Landesregierung möchte den probeweisen Zugverkehr zwischen Joachimsthal und Templin nicht verlängern. Inzwischen wurden Befürchtungen laut, dass auf einer Verbindung in die Prignitz ebenfalls im Dezember der Regionalbahnverkehr enden könnte. Am Donnerstag berät der Infrastrukturausschuss des Landtags über die Pläne.
Wer das Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union aufmerksam liest, konnte die Nachricht erstmals am Montag darin entdecken. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung in Potsdam gab bekannt, dass eine Ausschreibung geändert wurde. Suchte das Land Brandenburg bisher für zwei Regionalbahnlinien nordwestlich von Berlin neue Betreiber ab Dezember 2022, ist nun nur noch eine Strecke übrig geblieben: die Linie RB 73, die Neustadt (Dosse) mit der Station Kyritz Am Bürgerpark verbindet.
Das Aus droht: HANS und die NEB sollen nicht mehr fahren Die künftige RB 74, die von Kyritz weiter nach Pritzwalk und Meyenburg führen sollte, wurde dagegen aus dem laufenden Vergabeverfahren gestrichen. Ob das bedeutet, dass der Regionalverkehr dort endet, blieb offen. Derzeit verkehren auf dem 49 Kilometer langen Abschnitt im Auftrag des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg Triebwagen der Hanseatischen Eisenbahn, kurz HANS.
Konkreter ist die Gefahr, in der nordöstlich von Berlin eine andere Regionalbahnstrecke schwebt. Auf dem 26 Kilometer langen Abschnitt der RB 63, der von Joachimsthal in der Schorfheide zum Bahnhof Templin Stadt verläuft, soll der für zuletzt auf vier Jahre verlängerte probeweise Personenverkehr im Dezember enden. Weil die Fahrgastzahlen in den Triebwagen der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) unter den Erwartungen bleiben, kommt das nördliche Teilstück der RB 63 im Entwurf des Brandenburger Landesnahverkehrsplans ebenfalls nicht vor. Auf der heutigen Schorfheide-Bahn war der Regionalverkehr 2006 abbestellt worden, er wurde 2019 wieder aufgenommen.
Petition gegen die drohende Einstellung der Schorfheide-Bahn Die drohende Ausdünnung des Regionalzugnetzes, das im Land Brandenburg bereits in früheren Jahrzehnten größere Kürzungen erlitten hatte, stößt vor Ort auf Kritik. Proteste gibt es sowohl in der Prignitz als auch in der Uckermark. So hat der Kreistag des Landkreises Uckermark einstimmig dafür votiert, weiterhin Züge zwischen Joachimsthal und Templin fahren zu lassen. Auch der Prignitzer Landrat Christian Müller (SPD) positionierte sich gegen den Kurs des Landes.
Der Landesverband Nordost des Deutschen Bahnkunden-Verbands hat Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) aufgefordert, die Züge auf der Schorfheide-Bahn weiterfahren zu lassen. Bis Dienstag haben mehr als 4900 Menschen die Petition unterstützt. In die Auswertung seien „auch die letzten zwei Jahre mit den bekannten Corona-Einschränkungen ... mit eingeflossen, obwohl es drastische Kontakt- und Reisebeschränkungen gab“, gibt der Verband zu bedenken.
„Wir finden, wo Schienen liegen, sollten auch Züge fahren“, sagen Ines Lehmann-Günther und Patrick Telligmann von Bündnis 90/Die Grünen Uckermark. Allerdings fuhren im April laut Betreiber durchschnittlich täglich nur 155 Fahrgäste mit den Dieseltriebwagen auf der RB 63. Beim Land war sogar nur von 80 bis 100 Reisenden pro Tag die Rede. „300 waren die vor dem Probebetrieb und vor Corona ausgegebene Zielmarke“, berichten die Grünen-Politiker.
Im Entwurf des Landesnahverkehrsplans 2023 sind die Strecken Joachimsthal–Templin sowie Kyritz–Pritzwalk–Meyenburg gelb markiert. Das bedeutet, dass die Fahrgastzahlen dort nach den Erkenntnissen des Landes sehr niedrig sind. Die „streckenspezifische Querschnittsbelastung“ lag den Angaben zufolge 2019 bei durchschnittlich maximal 150 Reisenden pro Tag. Die Schienen führen durch dünn besiedelte Gebiete. Die meisten Bewohner nutzen Autos, nicht den öffentlichen Verkehr.
Zu wenig Zugfahrten – und die Anschlüsse könnten besser sein Doch Kritik gibt es auch in Berlin. Berliner auf Ausflügen stellen am Wochenende einen großen Teil der Fahrgäste im Brandenburger Regionalverkehr. Bei Twitter ärgerte sich ein Mitglied des Fahrgastverbands IGEB: „So läuft die Anti-Verkehrswende der CDU Brandenburg – ambitionsloser Nahverkehrsplan und kurzfristige Streckenabbestellungen! Die Anlieger gucken in die Röhre. Welch fatales Zeichen, welch fatale Chance.“ Auch dort merken Beobachter an, dass das Zugangebot nicht ausreicht.
So verkehren auf dem Abschnitt der heutigen Linie RB 73 zwischen Kyritz und Pritzwalk höchstens vier Züge pro Tag und Richtung. Anschlussverbindungen könnten besser sein. So gibt es in Eberswalde zum Teil längere Wartezeiten, die aus Richtung Berlin zum Beispiel am Nachmittag 49 Minuten erreichen können. Wer von Meyenburg nach Plau am See oder weiter nach Norden reisen will, muss sogar noch mehr Zeit mitbringen. Dort kann die Übergangszeit zum Bus 735 nach Mecklenburg fast zwei Stunden betragen.
Probebetrieb nach Templin soll bis 2023 verlängert werden Der Infrastruktur-Ausschuss des Landtags Brandenburg wird am Donnerstag sowohl über den Planentwurf als auch über die von der Einstellung bedrohten Regionalbahnlinien sprechen. Die Fraktion BVB/Freie Wähler beantragt, „den Probebetrieb der RB63 auf der Strecke Joachimsthal–Templin Stadt bis zum 9. Dezember 2023 zu verlängern und alle dafür nötigen Maßnahmen unverzüglich einzuleiten“. Zudem soll das Land eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Darin soll ausgelotet werden, wie die Schorfheide-Bahn für mindestens 80 Kilometer pro Stunde ertüchtigt und der Verkehr auf einen Stundentakt verdichtet werden kann.
Am Dienstag äußerte sich Katharina Burkardt, Sprecherin von Infrastrukturminister Beermann, zu den Befürchtungen. „Es bleibt eine Herausforderung, in Regionen mit wenig Fahrgästen auf der Schiene den Schienenverkehr wirtschaftlich darzustellen“, so Burkardt zur Berliner Zeitung. „Das Ministerium arbeitet aber intensiv daran, für die Prignitz eine gute und passende Mobilitätsanbindung zu erhalten. Für den Regionalverkehr in der Prignitz brauchen wir angepasste Verkehrslösungen. Verkehrswende ja, aber sie kann nicht mit Standardlösungen erzwungen werden, für die die Voraussetzungen vor Ort nicht gegeben sind.“
Land: Wie es mit der Prignitz-Strecke weitergeht, ist noch nicht entschieden Eine bloße Aufrechterhaltung des Status quo beim RB 73/74 zwischen Neustadt (Dosse) und Meyenburg sei nicht möglich, weil die Nachfrage begrenzt sei und die Kosten stark gestiegen seien. „Die jetzt erfolgte Ausschreibung der Linie RB 73 ist darin begründet, dass zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 mit Auslauf des bestehenden Verkehrsvertrages ein neues Fahrplankonzept umgesetzt werden soll“, so die Sprecherin. Es sieht vor, dass die Züge auf dem Abschnitt zwischen Neustadt (Dosse) und Kyritz Am Bürgerpark auch am Wochenende stündlich fahren.
„Die nun erfolgte Ausschreibung bedeutet nicht das Aus für die RB 74. Ob und in welcher Form dort Verkehre weiterfahren, ist derzeit noch in Verhandlungen“, stellte Burkardt klar. „Ziel ist es, ein tragfähiges Konzept möglichst gesamthaft mit Mecklenburg-Vorpommern im nördlichen Abschnitt, also Kyritz Am Bürgerpark–Pritzwalk–Plau am See zu entwickeln, um neben dem Tourismus sämtliche Potentiale und Planungsziele berücksichtigen zu können.“
Die Zusatzfahrt von Berlin nach Stralsund ist in der Fahrplanauskunft der Bahn bisher nicht zu finden. Doch es gibt sie. Alle Details für die Reise ans Meer.
Auch an diesem Wochenende wird es in den Zügen an die Ostsee wieder voll werden. Doch eine neue Zugverbindung, die sonnabends und sonntags zwischen Berlin und Stralsund das Angebot im Regionalverkehr ergänzt, könnte das Gedränge zumindest etwas lindern. Auf anderen Strecken von Berlin in Richtung Meer droht dagegen erneut Ungemach. Fahrgäste sollten sich vorher informieren.
Die Premiere der neuen Verbindung nach Norden fand bereits am 12. Juni statt, ganz im Stillen, ohne Mitteilungen. Das Neun-Euro-Ticket hat den Andrang auf die Züge an die Ostsee erhöht, da muss für sie nicht auch noch geworben werden, sagten sich die Verantwortlichen. Etwas geheimnisumwoben ist der neue Regionalexpresszug von Berlin nach Stralsund und zurück auch jetzt noch. In der Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn (DB) war er am Freitagmittag noch nicht zu finden.
Die Reise an die Ostsee startet in Berlin am Südkreuz Doch es gibt ihn wirklich. „Der Zug wird bis Ende August an den Wochenenden verkehren“, teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) auf Anfrage mit. Er hatte mit der zuständigen Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern schon andere Zusatzangebote ausgehandelt. Die Fachleute ahnten: Wenn im Juni, Juli und August das Neun-Euro-Monatsticket gilt, wird der Andrang noch größer ausfallen als sonst. Voll war es auch vorher schon, jetzt könnte es noch voller werden.
Zumindest in der Fahrplanauskunft des Verkehrsverbunds ist der zusätzliche Zug bereits zu finden. Danach soll er sonnabends um 8.13 Uhr in Berlin im Bahnhof Südkreuz abfahren. Um 8.21 Uhr verlässt er den Hauptbahnhof, um 8.33 Uhr den Bahnhof Gesundbrunnen. Am Sonntag geht es schon um 8.12 Uhr am Südkreuz los, ansonsten sind die Fahrzeiten in Berlin dieselben. Wie gesagt: Das Neun-Euro-Ticket gilt. Und wer ein Abo oder eine Jahreskarte hat, kann mit ihr ohne Aufschlag ans Meer reisen.
Fahrzeit ist kürzer als mit den regulären Regionalexpresszügen nach Stralsund Unterwegs hält der neue zusätzliche Regionalexpresszug an weniger Stationen als der reguläre Regionalexpress. Stopps sind vorgesehen in Eberswalde, Angermünde, Prenzlau, Pasewalk, Züssow (mit Anschluss nach Usedom) und Greifswald. Am Sonnabend ist die Ankunft in Stralsund für 11.03 Uhr vorgesehen, am Sonntag um 11.09 Uhr. Er ist also eine halbe Stunde eher am Ziel als die anderen Regionalzüge. Dafür ist der Anschluss nach Rügen nicht so gut: Wer dort hin will, muss in Stralsund fast eine Stunde warten.
Auch die Fahrzeiten für die Rückfahrt stehen fest. Laut VBB startet der neue Regionalzug am Sonnabend um 16.45 Uhr in Stralsund, um 19.38 Uhr ist er am Berliner Hauptbahnhof. Am Sonntag geht es erst um 18.57 Uhr zurück, Endstation ist an diesem Tag bereits in Berlin Gesundbrunnen, und zwar laut Fahrplan um 21.36 Uhr.
Die vierteilige Zuggarnitur, die 428 Sitzplätze bietet, wird von der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) gestellt. Sie ist also nicht rot wie die Regionalexpresszüge der DB, die normalerweise auf der Linie RE3 über Berlin nach Stralsund verkehren.
Bauarbeiten unterbrechen die Regionalexpresslinie von Berlin nach Rostock Doch auch die roten Züge des Bundesunternehmens sind an Wochenenden häufiger unterwegs, um der durch das Neun-Euro-Ticket noch gesteigerten Nachfrage zumindest ansatzweise gerecht zu werden. Wie bereits berichtet, wird der auf dieser Regionalverkehrsstrecke sonst übliche Zwei-Stunden-Takt durch zusätzliche Angebote ergänzt. So wurde der Ausflugszug, der um 10.22 Uhr im Berliner Hauptbahnhof startete und bisher in Prenzlau endete, nach Stralsund verlängert. Bei der Rückfahrt am Nachmittag ergänzt er auch in diese Richtung das Angebot nach Berlin.
So gesehen kann man sagen: Das Neun-Euro-Ticket wirkt. Was bisher nicht möglich schien, wird nun umgesetzt: Angesichts des großen Andrangs ist der Fahrplan wenigstens etwas ergänzt worden. Der VBB und der VMV, die im Auftrag der Bundesländer arbeiten, haben mehr Zugfahrten bestellt.
Trotzdem müssen Fahrgäste, die einen Ausflug planen, auch an diesem Wochenende wieder Unbequemlichkeiten einkalkulieren. So ist die Verbindung von Berlin in Richtung Müritz, Rostock und Warnemünde an diesem Sonnabend und Sonntag erneut unterbrochen. Der Regionalexpress RE5 verkehrt jeweils zwischen 7.30 und 21 Uhr nicht zwischen Berlin und Oranienburg. Fahrgäste der S-Bahn-Linie S1 müssen weiterhin ebenfalls auf Busse umsteigen. Grund ist ein und dieselbe Baustelle nördlich von Berlin.
Kurzfristige Krankmeldungen dünnen den Fahrplan aus Gebaut wird auch auf der Strecke, die von Berlin an die polnische Ostsee führt. Betroffen ist der Abschnitt zwischen Angermünde und Szczecin (Stettin), der ausgebaut und elektrifiziert wird. Weil es nicht gelang, Weichen einzubauen, um neben dem starken Güterverkehr von und zur PCK-Raffinerie in Schwedt zusätzliche Trassenkapazitäten zu schaffen, muss der Schienenersatzverkehr auf dem Teilstück Angermünde–Passow der Regionalbahnlinie RB66 bis Mai 2023 verlängert werden. Bis auf jeweils eine Zugfahrt am Mittag und späten Abend fahren dort ausschließlich Busse.
Doch auf der Stettiner Bahn zeigt sich immer wieder ein anderes Problem: Personalmangel, unter anderem verursacht durch einen hohen Krankenstand bei der DB. Das konfrontiert Fahrgäste kurzfristig mit Überraschungen – Reisen dauern länger, Anschlüsse werden nicht erreicht. So fielen am 11. Juni auf der Linie RB66 einige der verbliebenen Züge auf dem Reststück zwischen Passow und Szczecin aus. „Wegen kurzfristiger Krankmeldung“, wie die Bahn mitteilte. „Ein Busnotverkehr kann leider nicht eingerichtet werden (keine Busse bei den Unternehmen verfügbar).“
Auch südlich von Berlin mussten Fahrgäste länger warten Einen Komplettausfall meldete die Bahn von der Regionalexpresslinie von Pasewalk nach Ueckermünde, auf der am vergangenen Wochenende alle Fahrten auf Schienenersatzverkehr umgestellt wurden. Auch auf der Linie RE5 zwischen Neustrelitz und Demmin wurde der Zugfahrplan notgedrungen ausgedünnt - dort sogar ersatzlos.
Am 11. Juni fanden südlich von Berlin Regionalbahnfahrten nicht statt – ebenfalls wegen „kurzfristiger Krankmeldung“. Betroffen waren fünf Züge pro Richtung auf der Linie RB24 auf dem Abschnitt zwischen Berlin und Senftenberg.
Wie die Situation im Regionalzugverkehr an diesem Wochenende konkret aussehen wird, lasse sich nicht sagen, so ein Bahnsprecher: „Wir geben unser Möglichstes. Wir können aber nicht alle Faktoren, die zu Zugausfällen führen können, selbst beeinflussen.“
Thema von Baureihe 143 im Forum News aus den Museumsba...
Am 11. Juni setzt sich von Halle (Saale) aus ein Sonderzug der Traditionsgemeinschaft Bw Halle P e.V. von Halle (Saale) aus nach Wittenberg in Bewegung. Ziel ist das Festival „Luthers Hochzeit“.
Um möglichst vielen Einwohnern von Sachsen-Anhalt eine Mitfahrt im Sonderzug zu ermöglichen, führt die Fahrtroute im kleinen Bogen durchs Land. Nach Halle sind weitere Zustiege in Köthen, Calbe (Saale) Ost, Schönebeck (Elbe), Magdeburg, Zerbst und Rodleben bei Roßlau vorgesehen.
Zum Einsatz kommen historische Reisezugwagen der ehemaligen DR, die im anhaltinischen Halberstadt gebaut wurden und das Reisen wie zu Zeiten unserer Eltern und Großeltern erlebar werden lassen. Der Sonderzug wird durch einen Bistrowagen bewirtschaftet. Die Fahrkarte ab Halle kostet 26 Euro für Hin- und Rückfahrt; Kinder zahlen die Hälfte. Es sind besondere Angebote „Eigenes Abteil“ und „1. Klasse“ verfügbar.
Die Fahrt wird durch das Land Sachsen-Anhalt und die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH gefördert. Der Verein hofft daher auf zahlreiche Mitfahrer, um solche Fahrten innerhalb Sachsen-Anhalts auch zukünftig anbieten zu können.
Interessenten können buchen, entweder auf www.bw-halle-p.de oder dienstags von 15:00 bis 19:00 Uhr und samstags von 10:00 bis 16:00 Uhr unter der Rufnummer +49 160 611 44 44.
die letzte Woche hielt sehr viele E-Loks der BR 143 parat. Es war erstaunlich zu sehen, wie diese Loks selbst im Jahre 2022 immer noch gebraucht werden, egal ob im Güterzug- oder S-Bahn- oder Regionalzug-Dienst.
Am 19.05.2022 war ich bei Bitterfeld. 143 344 der MEG mit ihrem leeren Autozug, via Halle (Saale) nach Leipzig-Wahren.
Auf dem Weg nach Delitzsch von Wittenberge, war am selben Tag, 143 002 unterwegs unweit der ersten Fotoposition.
Am 20.05.2022 ging es erst nach Boyda zur S9, hier war 143 168 anzutreffen ...
..., einen Fotostllenwechsel nach Kämmereiforst und 143 009 "Isabel" sauste in Richtung Eilenburg mit anderem S9-Umlauf.
Am 21.05.2022 war ich in Großkorbetha, 143 932 hatte an jenem Tag Dienst auf dem RE 18 nach Jena-Göschwitz.
Einen Tag später, am Sonntag ging es nach Kyhna. 143 856 "Melissa" hatte dort S9-Wendezug-Dienst.
Auf der Rückfahrt nach Halle (Saale) Hbf., ging leider der Sonne die puste etwas aus.
Ein zweiter Versuch, bei Eilenburg sollte dann wesentlich besser verlaufen.
Grüße Mathias
Als Bonus gibt es 232 601 der WFL mit einem Sonerzug auf der Muldebrücke bei Kössern, am 20.05.2022.
1293 018 "500th Lok von Siemens für die ÖBB" war mit dem ihrem Güterzug auf dem Rückweg von Mosel nach Modena so stark verspätet, dass in Leipzig-Rückmarsdorf ein Foto gemacht werden konnte.
Bei Großkorbetha, wurde dann noch 155 239 im neuen Design der EBS bildlich festgehalten am 21.05.2022.
Berlin. Der Fernzug-Anbieter Flixtrain will im Sommer deutlich mehr Ziele in Deutschland anfahren als im Winter. Ab sofort stünden wieder 40 Stationen im Fahrplan, darunter München, Augsburg, Würzburg, Aschaffenburg, Mainz, Koblenz, Andernach und Remagen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Erstmals fahren die grünen Züge auch nach Dresden. Bis zum Sommer soll die Zahl der Haltepunkte auf 70 steigen.
Fernbusse der Marke Flixbus fahren unterdessen 270 Haltestellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. "Wir sind überzeugt, dass die Reiselust der Menschen in den kommenden Monaten sehr stark zunehmen wird, und werden ein umfangreiches Angebot für sie parat haben", sagte Vorstandschef André Schämmlein. Das Angebot des Bahn-Konkurrenten ist aber weiter kleiner als vor der Corona-Krise. (dpa)
Während der Corona-Pandemie hat die Privatbahn den Fahrplan ausgedünnt. Nun sind wieder mehr Züge unterwegs. Ein anderer Anbieter lässt dagegen auf sich warten.
Flixbus und Flixtrain werden bald wieder mehr Ziele anfahren - und davon wird auch Berlin profitieren. Das Unternehmen Flixmobility teilte bei der Vorstellung seines Sommerfahrplans mit, dass neue Städte ins Liniennetz eingebunden werden. Auch Bahnhöfe, die während der Corona-Pandemie nicht angesteuert wurden, stehen bald wieder auf dem Plan. Bis zum Sommer soll die Zahl der angefahren Haltestellen auf 70 steigen. Demnach fahren die grünen Züge dann erstmals auch nach Dresden – Anreise ab Berlin möglich.
Die Flixbus-Fernbusse sollen unterdessen ab sofort wieder 270 Haltepunkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz ansteuern. „Wir sind überzeugt, dass die Reiselust der Menschen in den kommenden Monaten sehr stark zunehmen wird, und werden ein umfangreiches Angebot für sie parat haben – egal, ob sie auf dem Land oder in der Stadt wohnen“, sagt André Schwämmlein, Mitgründer und CEO von Flixmobility. Tickets für die neuen Verbindungen können ab sofort gebucht werden.
In sechs Stunden von Berlin nach Stuttgart
Auch von und nach Berlin stockt der größte private Fernzugbetreiber Deutschlands im April sein Angebot auf. Auf der Route FLX10 nach Frankfurt am Main und Stuttgart verkehrt der Zug, der Berlin am Nachmittag verlässt, nun an allen Tagen in der Woche. Bisher machte er sich nur an drei Mal wöchentlich auf die knapp sechsstündige Reise in den Südwesten. Der Zug am Morgen fährt montags sowie freitags, sonnabends und sonntags, das ist ebenfalls eine Verbesserung. Im Vergleich zu den ICE-Zügen der Deutschen Bahn sind die Fahrzeiten konkurrenzfähig, mit der Staatsbahn braucht man fünfeinhalb Stunden von Berlin in die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg.
Auf der Flixtrain-Linie FLX30 nach Hannover und ins Rheinland wird das Zugangebot in diesem Monat ebenfalls verdichtet. Auch dort bekommen die täglich bis zu zwei Züge pro Richtung zusätzliche Verkehrstage, geht aus dem Sommerfahrplan hervor. Die Nachmittagsfahrt nach Köln verkehrt künftig täglich. Auf dem östlichen Linienast nach Leipzig ist an drei Wochentagen jeweils am Mittag eine Fahrt vorgesehen. Neu ist, dass Flixtrain nun auch Dresden ansteuert – allerdings zu einer Tageszeit, in der meist nur wenige Reisende unterwegs sind. Donnerstags, freitags und sonntags geht es um 21.36 Uhr vom Berliner Hauptbahnhof dorthin.
Vorerst kein Starttermin für den European Sleeper nach Brüssel
Deutliche Verbesserungen gibt es auch auf der Linie FLX35, wo es zum Beispiel am Sonntag wieder drei Fahrten pro Richtung zwischen Berlin und Hamburg gibt. Leipzig wird auf dieser Route an vier Wochentagen bedient. Weiterhin bietet Flixtrain dienstags und mittwochs auf dieser Linie keine Fahrten an.
Wie berichtet wollte in diesem Sommer ein weiterer privater Anbieter eine neue Nachtzugverbindung zwischen Prag, Berlin, den Niederlanden und Belgien ins Leben rufen. Ziele sind unter anderem Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen und Brüssel. Doch aktuell nennt das Unternehmen European Sleeper, das mit Regio Jet aus Tschechien zusammenarbeitet, keinen Termin für die Aufnahme des Zugbetriebs mehr. „In vielen Aspekten sind wir startbereit, aber einige Dinge müssen noch sortiert werden“, sagte Chris Engelsman von European Sleeper auf Anfrage der Berliner Zeitung.
Neue Verbindung von Berlin auf die Insel Bornholm
Eine weitere Verbindung, die für Touristen interessant ist, wird es in Richtung Dänemark geben. Start ist nach Informationen der Berliner Zeitung der 21. Mai 2022. Von diesem Tag an wird der Fährhafen Sassnitz/Mukran wieder von regulären Reisezügen angefahren. Jeweils am Sonnabend verkehren zwischen Bergen auf Rügen und dem Hafenbahnhof zwei Regionalbahnen pro Richtung - jeweils im Anschluss vom und zum Schiff nach Bornholm. Dadurch entstehen gute Umsteigeverbindungen, auch zwischen Berlin und der Ostseeinsel. Wer zum Beispiel um 9.46 Uhr mit dem ICE am Berliner Hauptbahnhof abreist, kommt laut Plan um 18.15 Uhr mit der „Poul Anker“ in Rønne an.
der März bot ja Sonne ohne Ende. So auch am Montag, den 28.03.2022, wo es nach getaner Arbeit für 159 230 von BBL nach Kleinzschpa ging.
Da ich danach nicht gleich wieder Heim wollte, ging es ins wenige Kilometer entfernte Wurzen. Dort gab es zuerst "Gruppenkuscheln" zusehen in Form von 442 118 / 618 als RE 50 nach Leipzig.
Kurze Zeit später folgten dann, 186 148 +185 597 "Goldbarren" von HSL mit einem Getreidezug.
Im Block folgte 193 381 von DB Cargo mit einem Mischer nach Halle Gbf.
Aus der anderen Richtung kam dann die Radve 183 500 mit dem Siemens Hybrid Mireo ...
... welcher die Nummer 563 003 trägt im Landes-Desgin von Baden-Württemberg. Diese Zugkomposition machte dann an den folgenden Tagen mehrer Testfahrten die Tharandter Steige rauf und runter.
Der nächste RE 50 von Dresden Hbf., kam sehr zur Freude des Fotografen als "gedrehter Zug" mit 146 206 um die Ecke, normalerweise sind die Loks immer in Fahrrichtung Osten führend.
Dann wurde es langsam Dunkel, aber der Messezug mit 111 025 ...