Ankunftsalarm beim Kunden, wenn der Güterwagen aufs Firmengelände rollt, punktgenaues Verfolgen der Wagen im Bahnnetz oder die Überprüfung der Wagenreihung: Mit der Ausrüstung sämtlicher Güterwagen von SBB Cargo mit RFID wird das schon bald Realität für die Schweizer Güterbahn. In diesen Tagen startet der Ausbau, bis Ende 2017 werden rund 5000 Güterwagen ausgerüstet sein.

RFID oder radio-frequency identification, wie die Technologie heisst, ist eine passive Anwendung, die keine Energie benötigt. RFID funktioniert mit einer Leseanlage, die am Gleis steht und elektromagnetische Wellen aussendet. Das RFID-Tag am durchfahrenden Objekt, in diesem Fall ein Güterwagen, reflektiert die Wellen und kann so von der Anlage identifiziert werden. Pro Wagen werden zwei Tags angebracht. Der Ausbau startet in diesen Tagen: In einer ersten Serie werden bis Ende Jahr 1000 Stückgutwagen ausgerüstet. Bis Ende 2017 werden rund 5000 Güterwagen ausgerüstet sein.

Die Leseanlage gibt an, zu welcher Zeit ein bestimmter Wagen diesen Ort passiert hat. Aufgrund der hinterlegten Daten des Wagens im Kundensystem ist auch ersichtlich, was dieser Wagen geladen hat. Mit der RFID-Technologie kann SBB Cargo auf unterschiedliche Kundenwünsche eingehen: So liefert das System automatisch Informationen zur Wagenreihung an der Ladestelle oder generiert Ankunftsalarm und Abfahrtsmeldungen, je nachdem, wann ein Kunde über die Zugsankunft informiert werden möchte. Damit generiert SBB Cargo für ihre Kunden neue Möglichkeiten und schafft neue Logistikkonzepte per Bahn.

Automation und Digitalisierung bei SBB Cargo
Die Automation bei SBB Cargo macht die Güterbahn technologisch fit für die zukünftigen Anforderungen am Markt. SBB Cargo entwickelt drei Bereiche weiter: Mit «Asset Intelligence» werden neue Technologien auf Güterwagen nutzbar gemacht. Heute sind 150 Wagen mit Temperaturüberwachung und Verwiegetechnik als Beladehilfe auf den Schienen. Der intelligente Güterwagen wird aktuell weiterentwickelt und um zusätzliche Komponenten ergänzt. Im Projekt «effizientes Rangieren und Zugbildung» wird der Rangierbetrieb modernisiert und industrialisiert. Mit der «Wayside Intelligence» können an definierten Stellen im Netz durchfahrende Wagen aufgrund ihrer Nummer identifiziert und ihr Zustand überprüft werden.

Quelle SBB

Schön!
Was ist eigentlich aus den optischen Anzeigen geworden, die in den 70er Jahren an den Tankwagen eingeführt wurden?

Sommerau, 27. August 1978
Gruss Guru

Sehr interessant, dass SBB Cargo diese Variante auswählt.

Aber Kundenalarm gibts nur wenn der Kunde ebenfalls über ein Lesegerät verfügt. Im internationalen Verkehr wird auch der Schweizer Kunden der SBB auch einen deutschen oder französischen Güterwagen zugestellt bekommen, ....dann piept es nicht oder man braucht vermutlich ein anderes Lesegerät. Gleiche Systeme bei zwei, drei oder allen Bahnen... Das möchte ich erleben.
Letztlich ist dann auch der Kunden verlassen.....und Piepsen reicht nicht, es gehört schon eine ordentliche Integration in bestehende IT-Syteme dazu.

Dennoch, vielen Dank für Deine Info..... bin gerade auf der Suche nach der Erstinfo der SBB über die Beschäftigung mit RFID. Ich meine mich zu erinnern, dass es so ca. von 10 - 12 Jahren war. Nicht zu verachtender Vorlauf in dieser Sache. Gut Ding will Weile haben.

Übrigens, ich habe den Eindruck, dass auch die Telematik für Güterwagen mal wieder wie "Phönix aus der Asche steigt". Den ersten H. hatten wir rund um die Jahrtausendwende. Wascosa, auch Schweizer, ist momentan dabei die Eisenbahn-Zukunft intelligenter zu machen.

Nachher heißt es: "Wer hat´s erfunden??"

Gruß 185neu

Hallo zusammen

Hallo Guru
Wie wir ja wissen haben sich die "Hochwassermarken" nicht bewährt haben und die sind doch relativ schnell verschwunden .... Aber man hat es versucht ! Und das ist doch lobenswert, oder nicht ? Gut das Du es Dokumentiert hast.

Zitat von DK185neu im Beitrag #3

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Aber Kundenalarm gibts nur wenn der Kunde ebenfalls über ein Lesegerät verfügt.

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Patrick, nicht falsch verstehen. Ich finde die Technik schon ganz in Ordnung. Zumal man auch Lieferdokumente und andere Begleitpapiere auf dem RFID-Chip speichern kann.

Die Nachricht oder die Info kommt auch heute schon, ganz ohne RFID. Bei der SBB-Cargo beispielsweise über die CIS Sendungsdaten, bei der DB eine webbasierte Applikation (RailServiceOnline) oder per EDI-Nachricht IFTSTA.


DK