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Grube bekräftigt die Pläne für eine Fernverkehrsanbindung der Stadt

Chemnitz (dapd-lsc). Bei seinem zweiten Besuch binnen sechs Wochen in Chemnitz hat der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, die Pläne für eine Fernverkehrsanbindung der Stadt bekräftigt. Das Hauptaugenmerk liege auf der Elektrifizierung der Strecke Chemnitz-Leipzig, sagte Grube am Montag nach einem Treffen mit der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD). Es sei jetzt Aufgabe des Landes Sachsen, das Vorhaben in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2015 zu bringen.

Einen Zeitrahmen für die Realisierung wollte Grube nicht nennen. Er gehe nicht von vor 2020 aus. Voraussetzung sei außerdem die Einbindung in ein ganzheitliches Verkehrskonzept, das der Freistaat bis Jahresende erarbeiten solle.

Ludwig übergab dem Bahnchef 12.200 Unterschriften für die Fernverkehrsanbindung. Die Strecke nach Leipzig kann bisher nur von Regionalzügen befahren werden.

Grube war bereits Anfang Juni in Chemnitz zu Gast. Damals kündigte er gemeinsam mit Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) die Erarbeitung eines Strategiepapiers an, um die für eine Anbindung der Stadt notwendigen Infrastrukturmaßnahmen in den Verkehrswegeplan der Bundesregierung ab 2015 aufnehmen zu lassen.

Grube versicherte, dass die Bahn hinter dem Ausbau der Strecke Chemnitz-Leipzig steht. Eine Vereinbarung über die Finanzierung der Vorplanungen durch den Freistaat Sachsen werde im Herbst mit Sachsen geschlossen. Darüber hinaus sei die Aufnahme des Projekts in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2015 und in die Finanzierungspläne des Bundes ebenfalls Sache des Freistaates.

Keine Chance hat offenbar ein attraktiverer Personenverkehr auf der Strecke Dresden-Nürnberg. Laut Grube gilt das Hauptaugenmerk der Bahn der ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Berlin. Nach deren Fertigstellung wären auch die Chemnitzer mit Umsteigen in Leipzig schneller in Nürnberg als über Hof. Der Sachsen-Franken-Express soll nur noch bis 2014 verkehren. Die Deutsche Bahn begründet das mit wirtschaftlichen Erwägungen. Mit der Verbindung würden jährlich Millionenverluste eingefahren. Insgesamt sei der Ausbau der Verbindung nach Bayern und in den deutschen Südwesten aber wichtig für den wachsenden Güterfernverkehr.

Während der Beratung im Rathaus machten Politiker von den Grünen, der Linken und von Bürgerinitiativen vor dem Chemnitzer Hauptbahnhof auf die Verkehrsmisere aufmerksam. Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Eva Jähnigen, warf der Bahn vor, bei der Sachsen-Franken-Magistrale zu mauern. Aus Angaben der Verkehrsverbünde sei bekannt, dass die Auslastung steige, die Bahn gebe aber keine Fahrgastzahlen bekannt, sagte sie dapd.

Wenn die Strecke ein Verlustgeschäft sei, liege das daran, dass die Züge zu Nahverkehrstarifen führen. "Wir wollen einen ordentlichen Fernverkehr", fügte Jähnigen hinzu. Sie warte noch immer darauf, dass sich Bahnchef Grube durch Mitfahren einmal selbst ein Bild mache.

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FP

Alle Jahre wieder.......

Mal sehen wann es wirklich so ist.

Elektrifizierung ist sicher richtig, der zweigleisige Ausbau brächte in meinen Augen aber kaum spürbare Verbesserung, viel mehr als eine 45-Minuten-Reise wäre da sicherlich auch nicht drin. Sehr fraglich ist auch, ob der CityTunnel in Leipzig dann für Fernverkehr genutzt und dieser auch tatsächlich nach Chemnitz durchgebunden wird. Zugleich bringt auch die angedachte Strecke des Chemnitzer Modells nach Limbach-Oberfrohna wahrscheinlich nicht den erwünschten Effekt in der Zeiteinsparung. Für Fahrgäste ist der Schnellbus mit seinen knapp über 20 Minuten von Zentrum zu Zentrum dadurch nicht zu toppen. Das würde also insgesamt eine Verschlechterung für die Fahrgäste bedeuten, sollte der Bus wegfallen.

Ich würde daher einmal vorschlagen zu überlegen, ob man nicht Chemnitzer Modell und den Anschluss an das S-Bahn-Netz Mitteldeutschland verknüpfen kann. Mir schwebt da die Überlegung vor, die Gelder für die Projekte Chemnitz-Leipzig und Chemnitzer Modell zu bündeln und perspektivisch von Chemnitz aus (via Rabenstein oder Wittgensdorf) eine schnelle und attraktive Verbindung über Limbach-Oberfrohna und ggf. Penig bis nach Altenberg zu schaffen. Damit könnte man den Schnellbus nach Limbach wirklich ersetzen und Chemnitz bekäme bekäme zudem Anschluss an das S-Bahn-Netz. Die S-Bahn könnte so im Wechsel nach Zwickau und Chemnitz fahren und man hätte eine attraktive Querverbindung für das bisher unerschlossene, bzw. nicht mehr angefahrene Gebiet geschaffen.

Das ganze kostet natürlich einiges. Würden aber die derzeitigen Überlegungen des Streckenausbaus nach Leipzig überdacht und mit dem Chemnitzer Modell sinnvoll kombiniert, lässt sich auf diese Weise womöglich für die Fahrgäste, Chemnitz und die gesamt Region mehr erreichen. Ich denke ja, einen Fernverkehrsanschluss auf Krampf zu erzwingen, der dann womöglich doch nicht kommt, macht wenig Sinn - und leider läuft es bei den derzeitigen Überlegungen wohl darauf hinaus.