Zitat von Jan SchumannBahnreisende in Thüringen werden im kommenden Jahr auf eine Geduldsprobe wie lange nicht gestellt. Grund ist die neue ICE-Strecke, die eine Reihe von Baustellen und Fahrplanänderungen mit sich bringt.
Bahnreisende in Thüringen, die zwischen Jena und Weimar pendeln, müssen sich ab 2016 auf umfassende Änderungen im Fahrplan und Streckennetz einstellen. Grafik: TLZ
Weimar. Der Katalog ist so umfassend, dass die Änderungen nicht ganz zufällig zu einem so frühen Zeitpunkt veröffentlicht wurden. Dafür sollen die Kunden nach Abschluss des Projekts mit weitreichenden Verbesserungen belohnt werden. "Die Region soll optimal mit dem ICE-Knoten Erfurt, Halle und Leipzig verknüpft werden", sagt Arne Behrens, Geschäftsführer der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen (NVS) in Erfurt. Ab Ende 2017 werden sich die ICE-Linien von Berlin und Dresden nach Frankfurt und von Berlin nach München in Erfurt treffen.
Als größte Herausforderung für die Bahngäste stehen zwei Großbaustellen an: Über 26 Wochen, vom 2. April bis 4. September, wird die Mitte-Deutschland-Schiene zwischen Weimar und Jena-Göschwitz voll gesperrt. Der Betrieb der Frankenbahn auf der Strecke zwischen Lichtenfels und Bamberg wird sogar bereits von Januar an eingestellt.
Zweigleisiger Ausbau erzwingt Vollsperrung
"Das Ersatzkonzept ist wohl überlegt. Ziel ist es, die schienengebundene Reisekette nicht abreißen zu lassen. Zumal zu Spitzenzeiten Busse die Fahrgäste des Regionalexpress-Verkehrs nur schwer auffangen könnten. Im Falle der Erfurter Bahn auf der Strecke Jena-Weimar haben wir nicht nur an Bus, sondern auch an Schnellbus gedacht", sagt Behrens. Die Sperrung der Mitteldeutschland-Schiene sei notwendig, weil hier ein zweigleisiger Ausbau unter anderem mit Brückenneubau in Jena angestrebt wird. Das vorhandene Gleis müsse zunächst verlegt werden, um Platz für das zweite Gleis zu schaffen. Dadurch sollen auf der viel befahrenen Strecke deutlich mehr Züge eingesetzt werden als bisher. "Langfristig wird die Ost-West-Achse massiv gestärkt, weil die Züge irgendwann im in einem deutlich angenehmeren Takt fahren können", sagt Behrens.
Ab 14. Dezember soll der neue Fahrplan gelten. Bahnreisenden verbleibt also weniger als ein halbes Jahr Zeit, sich auf den umfangreichen Änderungskatalog einzustellen. Die Fahrplan-Entwürfe werden allerdings bis auf Weiteres vorläufig eingestuft. Regional-Express-Züge der Bahn zwischen Erfurt und Gera nehmen von Weimar den Umweg über Großheringen nach Jena. Dort halten sie aber nur in Jena-Paradies und Jena-Göschwitz, um nicht mehr als eine Viertelstunde Zeit einzubüßen. Entsprechend später kommen die Züge von oder nach Göttingen in Gera an - beziehungsweise fahren früher von dort ab.
Während der Bauzeit ganz ausfallen werden die Regionalbahnen der Erfurter Bahn zwischen Weimar und Jena. Die aus Gera kommenden Züge machen am Jenaer Saalbahnhof Endstation. Reisende in Jena-Göschwitz nimmt ein Expressbus über die Autobahn auf. Am Paradiesbahnhof wird ein Expressbus abfahren, der an allen Haltestationen unterwegs stoppt.
Der neue Halbknoten für den ICE-Verkehr befindet sich künftig in Erfurt. Die Landeshauptstadt profitiert auch deshalb am meisten, weil alle Zubringer auf die Blumenstädter ausgerichtet werden. Dank der neuen Strecke soll sich die Reisezeit im ICE nach Leipzig um eine halbe Stunde auf 45 Minuten verkürzen. Alle Fernzüge kommen kurz vor halb in Erfurt an und verlassen Erfurt kurz nach Minute 30. Expresszüge zwischen Erfurt und Leipzig
Während Weimar den Anschluss verliert, kommen Eisenach und Gotha auch weiterhin in den Genuss ihres regelmäßigen Fernverkehrshalts. Weimarer Reisende müssen künftig erst nach Erfurt oder Leipzig fahren, und können erst dann in den ICE nach Berlin oder Frankfurt einsteigen. "Wir sind uns bewusst das Weimar als Touristen-Magnet ein gutes Netz braucht, deshalb werden wir den diskutierten Nachteil mit einer deutlich verbesserten Taktung versuchen auszugleichen", sagt Behrens.
Die Fernzüge zwischen Berlin, Jena und München fahren jede Stunde über Leipzig statt über Halle. Künftig sollen häufiger Intercity-Züge statt ICE eingesetzt werden. Vorerst nur bis Jena rollt im Jahr 2016 der Intercity vom Ruhrgebiet nach Gera.
Am frühen Morgen kommt im Bahnhof Jena-Göschwitz ein von Düsseldorf über Erfurt und Weimar kommender IC an. Weil auf der Mitte-Deutschland-Schiene die Oberleitung fehlt, muss der Elektrozug allerdings eine Umleitung über Großheringen nehmen. Am Mittag startet dann die Rückfahrt ins Ruhrgebiet von Jena aus. Der Zug soll irgendwann auch bis Gera fahren. Voraussetzung dafür ist aber eine kompatible Diesellok für den Doppelstock-Intercity - daran fehlt es bisher. Mit neuen barrierefreien Fahrzeugen vom Typ Talent 2, die bereits im Mitteldeutschen S-Bahn-Netz im Einsatz sind, nimmt Abellio den Betrieb im Saale-Thüringen-Südharz-Netz auf. Das Unternehmen will Expresszüge zwischen Erfurt und Leipzig anbieten - entweder mit Umstieg in Naumburg oder im stündlichen Wechsel auch als Direktfahrt.
Bestehen bleibt derweil die Regionalbahnlinie von Eisenach über Erfurt und Naumburg nach Halle. Entgegen bisheriger Planungen will die NVS im Jahr 2016 im Saaletal von Saalfeld über Jena nach Leipzig Abellio-Regionalbahnen im Zwei-Stunden-Takt ordern. Zwischen Saalfeld, Jena und Naumburg fährt eine Regionalbahn in der jeweils anderen Stunde. Sie soll die aktuellen Doppelstockzüge der Deutschen Bahn ablösen. Schlechte Nachrichten auch für Pendler von Leipzig nach Jena: Der erste durchgängige Abellio-Zug startet in Leipzig erst 7.52 Uhr und erreicht Jena deshalb erst 9.10 Uhr.
Um die neue ICE-Strecke durch den Thüringer Wald einzubinden, muss die Frankenwaldbahn zwischen Lichtenfels und Bamberg sogar acht Monate stillstehen. Während der Bauarbeiten werden Jena und Saalfeld vom Fernverkehr abgeschnitten. Die ICE-Linie Berlin-München soll nur alle zwei Stunden verkehren und die Umleitung über Würzburg und Erfurt nehmen. Zwischen 70 und 90 Minuten verlängert sich deshalb die Reisezeit für Jenaer beim Umweg über Erfurt oder Gera. Am schnellsten kommt man in den Süden, in dem man in den Franken-Thüringen-Express nach Nürnberg einsteigt. Trotz Schienenersatzverkehrs soll sich die Reisezeit zwischen Lichtenfels und Bamberg nur um 15 Minuten verlängern.
Verhandeln müssen die Unternehmen noch, ob der Franken-Thüringen-Express übergangsweise im Zwei-Stunden-Rhythmus bis Leipzig ausgedehnt wird. Nur dann wäre ein Anschluss über die Schiene an den Fernverkehrsknoten gegeben. Diesem Entwurf müssen die Bundesländer aber erst noch zustimmen. Falls daraus nichts wird, soll die Lücke alternativ durch mehrmals am Tag verkehrende IC-Fernbusse ab Jena nach Leipzig und Richtung Süden geschlossen werden. Auch zwischen Gera und Altenburg müssen Kunden noch mehr Flexibilität an den Tag legen. Grund ist die Baustelle zwischen Lehndorf und Paditz. Der Takt der Züge der Erfurter Bahn auf der Linie Leipzig-Gera-Saalfeld verschiebt sich um 30 Minuten.
ZitatDie Tarifverhandlungen der Lokführergewerkschaft GDL mit der Deutschen Bahn sind vorerst gescheitert. Nach einer Verhandlungsrunde in Berlin sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber am Mittwochabend, die GDL habe die Tarifrunde überraschend platzen lassen.
Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL sind nach Angaben des Unternehmens gescheitert. Die GDL habe die Verhandlungen überraschend platzen lassen, teilte die Bahn am Mittwochabend mit. "Wir standen kurz vor dem Durchbruch und einer Einigung über eine Grundstruktur zum Flächentarifvertrag und die GDL verweigert sich grundlos", erklärte DB-Personalvorstand Ulrich Weber.
Vergangene Woche hatten sich die Tarifparteien nach Angaben beider Seiten aufeinanderzubewegt. Ein vom Konzern vorgelegter Vorschlag für einen Flächentarif war von der GDL allerdings als nicht ausreichend bezeichnet worden. Sie hatte daher angekündigt, bei diesem Treffen selbst einen Vorschlag einzubringen.
GDL lässt Tarifverhandlungen überraschend platzen DB: Kehrtwende der GDL völlig unverständlich - DB erfüllt Forderungen zur Tarifstruktur und GDL verweigert sich grundlos
(Berlin, 11. Februar 2015) Die Tarifverhandlungen zwischen DB und GDL sind überraschend an der Verweigerungshaltung der GDL gescheitert, obwohl die DB zuvor die Forderungen der GDL zu einem Flächentarifvertrag umfassend erfüllt hat.
DB-Personalvorstand Ulrich Weber zeigte nach neunstündigen Verhandlungen völliges Unverständnis: „Das Hin und Her der GDL verstehen wir nicht mehr. Wir standen kurz vor dem Durchbruch und einer Einigung über eine Grundstruktur zum Flächentarifvertrag und die GDL verweigert sich grundlos. Das ist verkehrte Welt. Unser Vorschlag hätte endlich den Weg frei gemacht für Verhandlungen über die materiellen Forderungen der GDL.“
Die DB hatte zuvor ihre Bereitschaft erklärt, den bisherigen GDL-Flächentarifvertrag für Lokführer um die Berufsgruppen Zugbegleiter und Disponenten zu erweitern. Die DB beweist damit, dass sie den bisherigen Bundesrahmentarifvertrag für Lokführer mit der GDL nicht in Frage stellt.
Die DB führt in der laufenden Tarifrunde parallel Verhandlungen mit EVG und GDL. Die Tarifverhandlungen sind kompliziert: beide Gewerkschaften erheben seit letztem Sommer unterschiedliche Forderungen für teilweise dieselben Mitarbeitergruppen wie Lokführer, Zugbegleiter, Lokrangierführer, Trainer, Disponenten und Bordgastronomen. Ziel der DB ist es, die Verhandlungen so zu führen, dass konkurrierende Abschlüsse für ein und dieselbe Berufsgruppe vermieden werden.
Im Anhang finden Sie die jüngste Erklärung, die die DB der GDL in der heutigen Verhandlung übergeben hat.
Zitat von Tino ZippelSo viele Änderungen wie lange nicht: Das ändert sich 2016 im Thüringer Bahnverkehr
Auf Bahnreisende im Freistaat kommt ein schweres Jahr 2016 zu. Die neue ICE-Strecke und viele Baustellen führen zu zahlreichen Fahrplanänderungen. Wir zeigen die Pläne, die ab 16. Februar auch online zur Diskussion stehen sollen. Unter anderem gibt es monatelange Sperrungen, über Monate keine ICE in Saalfeld oder Jena und dafür womöglich einen IC-Fernbus. Fahren ab 14. Dezember auf der Saalbahn: Die Abellio-Züge vom Typ Talent 2 sollen guten Fahrkomfort bieten durch stufenfreien Einstieg, gute Sitzpolster, eine Sitzclubecke und Mobilfunkverstärker für verbesserten Handyempfang. Foto: Tino Zippel
Jena. Der Bahnfahrplan für das Jahr 2016 bringt so viele Änderungen wie lange nicht mehr für Thüringen mit sich. "Wir wollen die Fahrgäste rJena. Der Bahnfahrplan für das Jahr 2016 bringt so viele Änderungen wie lange nicht mehr für Thüringen mit sich. "Wir wollen die Fahrgäste rechtzeitig informieren und einbeziehen", sagt Arne Behrens, Geschäftsführer der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen (NVS). Deshalb werden die Entwürfe ab 16.Februar ins Internet zur Diskussion gestellt. Fahrgäste können Anregungen einreichen.
Im Fahrplan überlagern sich mehrere Effekte: Zum einen wird die ICE-Neubaustrecke zwischen Erfurt und Halle/Leipzig eingeweiht. Das neue Fahrplankonzept des Fernverkehrs mit neuen Taktfahrzeiten wirkt sich auf die Zubringerverkehre aus. Zum anderen übernimmt der Bahnbetreiber Abellio in Thüringen einige Linien von der Deutschen Bahn.
Und außerdem stehen 2016 zwei Großbaustellen an: Vom 11. Januar bis 4. September ist die Frankenwaldbahn zwischen Lichtenfels und Bamberg voll gesperrt; vom 2. April bis 4. September die Mitte-Deutschland-Schiene zwischen Weimar und Jena-Göschwitz. Wir dokumentieren die wichtigsten Veränderungen im neuen Fahrplan, der ab 14. Dezember 2015 gilt.
1. Neue ICE-Strecke Erfurt-Halle wird eröffnet
Im ICE-Verkehr gewinnt der Erfurter Hauptbahnhof an Bedeutung. Er wird ein Halbknoten: Alle Fernzüge kommen kurz vor der Minute 30 an und fahren kurz danach ab. Die Reisezeit im ICE nach Leipzig verkürzt sich dank der neuen Strecke um eine halbe Stunde auf 45 Minuten. Während Eisenach und Gotha ihren regelmäßigen Fernverkehrshalt behalten, verliert Weimar den Anschluss. Reisende müssen künftig erst nach Erfurt oder Leipzig fahren und dort in die ICE nach Berlin oder Frankfurt einsteigen.
Die Fernzüge zwischen Berlin, Jena und München fahren jede Stunde über Leipzig statt über Halle. Laut Karlheinz Breitenbach von DB Fernverkehr kommen häufiger Intercity-Züge statt ICE zum Einsatz.
Der künftige Intercity vom Ruhrgebiet nach Gera rollt 2016 vorerst nur bis Jena. Ein morgens von Düsseldorf über Erfurt und Weimar kommender IC endet im Bahnhof Jena-Göschwitz - der Elektrozug fährt über Großheringen, weil auf der Mitte-Deutschland-Schiene die Oberleitung fehlt. Die Rückfahrt ins Ruhrgebiet startet mittags in Jena. Ob der Zug irgendwann bis Gera fährt, steht in den Sternen: Es fehlt eine kompatible Diesellok für den Doppelstock-Intercity.
2. Abellio nimmt Betrieb in Thüringen auf
Mit dem Fahrplanwechsel tritt Abellio mit neuen Fahrzeugen vom Typ Talent 2 im Saale-Thüringen-Südharz-Netz an. Die sollen bequeme Sitze und guten Mobilfunkempfang bieten. Unter anderem sind Expresszüge zwischen Erfurt und Leipzig geplant - im stündlichen Wechsel als Direktfahrt oder mit Umstieg in Naumburg. Parallel bleibt die Regionalbahnlinie von Eisenach über Erfurt und Naumburg nach Halle bestehen.
Im Saaletal will die NVS im Jahr 2016 entgegen bisherigen Plänen im Zwei-Stunden-Takt Abellio-Regionalbahnen von Saalfeld über Jena nach Leipzig bestellen. In Naumburg soll Anschluss nach Halle, Magdeburg und Berlin bestehen. Zwischen Saalfeld, Jena und Naumburg rollt in der jeweils anderen Stunde eine Regionalbahn - sie ersetzt die heutigen Doppelstockzüge der Deutschen Bahn.
Ungünstig für Bahnpendler von Leipzig nach Jena: Der erste durchgängige Abellio-Zug fährt erst 7.52 Uhr in Leipzig los und erreicht Jena gegen 9.10 Uhr.
3. Frankenwaldbahn 34 Wochen lang gesperrt
Die Frankenwaldbahn bleibt 34 Wochen lang zwischen Lichtenfels und Bamberg gesperrt (11. Januar bis 4. September 2016), um die neue ICE-Strecke durch den Thüringer Wald einzubinden. Im Schlepptau saniert die Bahn ein Gleis zwischen Saalfeld und Probstzella.
Während der Bauarbeiten werden Jena und Saalfeld vom Fernverkehr abgekoppelt. Die ICE-Linie Berlin-München verkehrt nur aller zwei Stunden und nimmt den Umweg über Würzburg und Erfurt. "Die Reisezeit verlängert sich für Jenaer beim Umweg über Erfurt oder Gera zwischen 70 und 90 Minuten", sagt Oliver Höpfner von der NVS. Der schnellste Weg in Richtung Süden sei, die Züge des Franken-Thüringen-Express nach Nürnberg zu nehmen. Obwohl zwischen Lichtenfels und Bamberg Schienenersatzverkehr bestehe, verlängere sich die Reisezeit nur um 15 Minuten.
Laut DB Fernverkehr ist nicht geplant, einzelne Intercity-Züge anzubieten, die in Saalfeld starten und in Richtung Berlin fahren. Dafür reiche das Aufkommen entlang der Saalbahn nicht aus, heißt es. Stattdessen wird verhandelt, ob der Franken-Thüringen-Express vorübergehend aller zwei Stunden bis Leipzig verlängert wird, um Anschluss über die Schiene an den Fernverkehrsknoten zu bieten.
Falls die Bundesländer für dieses Angebot nicht zahlen wollen, hat die Deutsche Bahn nach OTZ-Informationen den Plan B bereits in der Schublade. Als Fernverkehrsalternative will sie ab Jena nach Leipzig und nach Süden mehrfach täglich einen IC-Fernbus einsetzen.
4. Mehrmonatige Sperrung zwischen Weimar und Jena
Der zweigleisige Ausbau unter anderem mit Brückenneubau in Jena führt zur Sperrung der Mitte-Deutschland-Schiene zwischen Weimar und Jena-Göschwitz (2. April 2016 bis 4. September 2016). Die Regionalexpress-Züge der Bahn zwischen Erfurt und Gera fahren von Weimar den Umweg über Großheringen nach Jena. Damit sie nicht mehr als 15 Minuten verlieren, halten sie nur in Jena-Paradies und Jena-Göschwitz. Die Züge von oder nach Göttingen erreichen Gera entsprechend später beziehungsweise fahren zeitiger in Gera ab.
Die Regionalbahnen der Erfurter Bahn fallen während der Bauzeit zwischen Jena und Weimar aus. Die aus Gera kommenden Züge enden am Jenaer Saalbahnhof. Ein Expressbus über die Autobahn nimmt Reisende in Jena-Göschwitz auf. Einer, der alle Unterwegshalte bedient, fährt am Paradiesbahnhof ab.
5. Viele Veränderungen etwa für Gera, Altenburg, Greiz, Saalfeld
Einschränkungen gibt es ab Juli 2016 auch zwischen Gera und Altenburg wegen Bauarbeiten zwischen Lehndorf und Paditz.
Die Züge der Erfurter Bahn auf der Linie Leipzig-Gera-Saalfeld verschieben sich im Takt um 30 Minuten, um kurze Umsteigezeiten in Leipzig zum ICE nach Berlin zu realisieren.
Laut Höpfner sparen Reisende nach Greiz, Weischlitz und Hof durch sich verbessernde Anschlüsse 30 Minuten Fahrzeit. Geplant seien auch kürzere Umsteigezeiten in Saalfeld.
Alle vorgestellten Fahrplanentwürfe sind vorläufig: Erst im Frühjahr melden die Verkehrsunternehmen ihre Wünsche an, über die endgültig die DB Netz AG mit der Vergabe der Trassen entscheidet. Deshalb ist es noch möglich, einzelne Anregungen von Fahrgästen zu berücksichtigen, versichert Thomas Grewing von der NVS.
Im Streit um den geplanten Neubau der Eisenbahnbrücke am Rosengarten in Halle übt die Deutsche Bahn AG Druck auf die Stadt aus. Sie soll endlich eine Entscheidung fällen oder direkt Schadensersatz zahlen.
baut werden soll. Ansonsten müsse die Stadt mit Schadenersatzforderungen rechnen. Der Brückenneubau ist Teil des geplanten Umbaus der Bahnanlagen in und am Hauptbahnhof zu einem modernen Bahnknoten. Die künftige Größe der Brücke ist allerdings Gegenstand massiver Auseinandersetzungen zwischen Stadtverwaltung, Stadtrat und Anwohnern.
Bahn kritisiert erfolglose Verhandlungen
In dem Brief kritisiert die Bahn, dass man bereits seit neun Monaten mit der Stadt zur Brücke verhandele, ohne dass ein Ergebnis erzielt werden konnte. Die Planungen seien deshalb unterbrochen worden. „Sehr geehrter Herr Dr. Wiegand, wir fordern Sie hiermit letztmalig höflich auf, uns bis spätestens 26.02.2015 Ihre schon längst überfällige aktuelle Entscheidung mitzuteilen“, heißt es in dem Schreiben. Ansonsten werde die Bahn eine Brücke in den jetzigen Abmaßen planen und zur Baugenehmigung einreichen. „Wir können nicht mehr länger warten und sind auch nicht mehr gewillt, dies zu tun“, so der Bahnkonzern weiter. Hintergrund: Die Bahn und die Stadt müssen eine Einigung über die Dimensionen der neuen Brücke erzielen.
Anlass für den Streit innerhalb der Stadt ist wiederum der in den kommenden Jahren geplante Ausbau der Merseburger Straße, die unter der Brücke verläuft. Während das Rathaus eine Beibehaltung der jetzigen Straßenbreite für ausreichend und demzufolge eine Aufweitung der Eisenbahnbrücke für nicht erforderlich hält, fordern viele Anwohner sowie Teile des Stadtrats eine Verbreiterung von Straße und Brücke. Ein Beschluss des Stadtrats zu einer Brücken-Wunschvariante steht noch aus.
Baustart sei nicht haltbar
In dem Brief schreibt die Bahn, dass der angestrebte Brücken-Baustart 2018 schon jetzt nicht mehr haltbar sei. „Falls bis Ende Februar 2015 noch keine Entscheidung fällt, ist ein Realisierungszeitraum auch 2019 nicht mehr möglich.“ Sollte die Stadt nach Verstreichen des Ultimatums Änderungswünsche anzeigen, werde dies Regressansprüche nach sich ziehen. Außerdem behalte sich die Bahn vor, Instandhaltungskosten bis zum verspäteten Baubeginn sowie Kosten, die aus Verkehrseinschränkungen auf der maroden Brücke entstehen könnten, der Stadt in Rechnung zu stellen.
die NBS ist nur das Alibi bzw. der zeitliche Rahmen bis der Vorschlag (Expresszüge+2.Gleis) realisiert werden sollen. Kommt es so, wie in dem Artikel angekündigt, dann soll es täglich 4 Expresszüge geben, also von einem Takt, ganz weit weg. Einen ICE-Halt wird es für Ilmenau nicht geben.
Zitat von ALEXANDER SCHIERHOLZKunden müssen in Leipzig und Naumburg umsteigen
Halle verliert für einige Zeit die Direktverbindung nach München. Im Hauptbahnhof gibt es während des Komplettumbaus nicht genügend Gleise.
HALLE (SAALE). Es war im Dezember 2010, da haben sie sich im Leipziger Rathaus, in Unternehmen und Verbänden mächtig geärgert: Die Deutsche Bahn nahm der Stadt einen großen Teil ihrer ICE-Verbindungen.
Jeder zweite Schnellzug zwischen Berlin und München verkehrt seitdem über Halle, um Zeitverluste wegen Problemen mit der Neigetechnik wettzumachen. Doch damit ist es bald vorbei. Ab Dezember wird die ICE-Linie Berlin-München wieder ausschließlich über Leipzig geführt. Die gute Nachricht: Das gilt vorübergehend für zwei Jahre, bis Ende 2017. Dann ist Halle wieder am Netz.
Längere Fahrtzeiten sind vorprogrammiert
Damit verliert Sachsen-Anhalts größte Stadt ab Dezember für zwei Jahre die Direktverbindung nach München. Fahrgäste müssen stattdessen in Leipzig oder Naumburg umsteigen. Längere Fahrzeiten sind programmiert. Nach Berlin wird es dank einer neuen Linie weiter ohne Umsteigen gehen. Das sagte gestern Bahnsprecher Jörg Bönisch und bestätigte damit Informationen der MZ. Als Grund für die vorübergehende Veränderung nennt die Bahn den Komplettumbau des halleschen Hauptbahnhofes, der bis 2018 fit gemacht wird für die ICE-Schnellfahrstrecke nach Erfurt.
Damit stehen im Bahnhof schlicht zu wenig Gleise zur Verfügung. Die Pläne sehen vor, ab 2016 zunächst die Ostseite des Hauptbahnhofes für ein Jahr komplett zu sperren, anschließend die Westseite. Deshalb kann zwei Jahre lang nur die Hälfte der insgesamt zwölf Bahnsteige genutzt werden. Neben neuen Gleisanlagen sind auch ein elektronisches Stellwerk und moderne Bahnsteige geplant. Im Norden des Hauptbahnhofs hat bereits der Bau eines neuen zentralen Güterbahnhofs begonnen. Insgesamt investiert die Bahn in Halle rund 500 Millionen Euro.
Die S-Bahn hat Vorrang
Die Folge der Bauarbeiten sind umfangreiche Änderungen auch im Nahverkehr. So sollen sich nach Angaben der Bahn auch bei der mitteldeutschen S-Bahn Takte und Linien ändern. Insgesamt habe das S-Bahn-System während des Umbaus aber „absolute Priorität“, sagte Bahnsprecher Bönisch. Deshalb muss unter anderem der ICE weichen, der bisher alle zwei Stunden direkt nach München fährt.
Wer dorthin will, muss ab Dezember in Leipzig oder Naumburg umsteigen, je nach Stand der Bauarbeiten. Wie sich dadurch die Fahrzeiten verlängern werden, dazu äußert die Bahn sich noch nicht. An Details des Fahrplans werde noch gearbeitet. Derzeit braucht der ICE nach München rund vier Stunden und 40 Minuten.
Für Umsteiger sollen schnelle Zubringerzüge eingesetzt werden. So ist unter anderem geplant, die Regionalexpress-Linie Magdeburg-Halle zeitweise bis nach Naumburg zu verlängern. Als ICE-Haltepunkt soll Naumburg erst Ende 2017 komplett wegfallen, wenn der nächste Abschnitt der Neubaustrecke von Erfurt Richtung Nürnberg fertig ist. Dann werden die Schnellzüge ohne Stopp zwischen Halle beziehungsweise Leipzig und Erfurt fahren.
Neue Linie nach Berlin
Die Direktverbindung nach Berlin bleibt Halle auch während des Bahnhofsumbaus erhalten, allerdings eingeschränkt. Die Bahn richtet ab Dezember eine neue ICE-Linie von Frankfurt (Main) über Erfurt und Halle in die Hauptstadt ein. Vorgesehen sind allerdings nur vier bis fünf Züge pro Tag und Richtung - mehr gibt der Platz im Bahnhof nicht her. Derzeit sind es acht Züge im Zwei-Stunden-Takt.
Berlin: (hib/JOJ) Um in den kommenden Jahre für Urlauber interessant zu bleiben, will die Deutsche Bahn AG an verschiedenen Stellschrauben drehen. Das wurde im Tourismus-Ausschuss am Mittwoch klar, als der Vorstandsvorsitzende der DB AG, Rüdiger Grube, zu Gast war. Bereits seit Dezember vergangenen Jahres stünde in allen ICE-Zügen in der 1. Klasse W-Lan zur Verfügung. Bis Mitte 2016 solle in allen Fernzügen für alle Klassen W-Lan bereitgestellt werden. Ein Abgeordneter der SPD-Fraktion wies darauf hin, dass auf der Strecke Berlin-Stralsund noch kein W-Lan-Zugang möglich sei.
Der Nachtzugverkehr solle teilweise neu „designed“ werden, sagte Grube. Die Herausnahme von einigen Nachtzuglinien im vergangenen Jahr hätte mit dem mangelnden Engagement von anderen europäischen Eisenbahnunternehmen und dringenden Investitionen, die sich aber unter den derzeitigen Umständen nicht rechnen würden, zu tun.
Der Fernbusverkehr greife die DB AG in ihrem Kerngeschäft, dem Fernverkehr, an. Grube bezeichnete das derzeitige Fernbusangebot als Dumpinggeschäft. Inkognito habe er an einer Fernbusfahrt teilgenommen und sich ein Bild davon gemacht. Dabei sei er nicht generell gegen die Fernbusse, die für junge Reisende eine gute Alternative darstellen würden, allerdings hätte der Bahnverkehr aufgrund der EEG-Umlage und anderen politischen Maßnahmen einen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Fernbussen. Damit würde die DB AG für ihr umweltfreundliches Engagement nicht belohnt, sondern sanktioniert. 75 Prozent des Stroms, den die DB benötige, werde inzwischen aus der Wasserkraft gewonnen. Ziel sei es, den CO2-Ausstoß ganz zu verhindern.
In der neuen ICX-Linie, die in diesem Jahr in Testbetrieb gehen sollen, sei die Fahrradmitnahme möglich, sagte Grube auf Nachfrage der SPD-Fraktion. Ebenso sei der ICX behindertenfreundlicher gestaltet, eine Bühne sei direkt in den Zugeingängen installiert. Ein Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft sagte, dass es die Aufgabe der Deutschen Bahn AG sei, den Fernzugverkehr besser mit dem Regionalzugverkehr zu verzahnen. Es bestünde die Gefahr, dass „der ICE an den Urlaubsdestinationen vorbeirast“.
Zitat von Arne MartiusIlmenau (Ilm-Kreis). Ab 2017 sollen Expresszüge die Fahrzeit von derzeit einer knappen Stunde zwischen Ilmenau und Erfurt verringern.
Wie am Donnerstagabend am Rand einer Hauptausschusssitzung in Ilmenau bekannt wurde, soll mit der Inbetriebnahme der ICE-Strecke durch den Thüringer Wald viermal täglich ein Studentenexpress fahren. Dadurch, dass die Züge nicht mehr an jedem Bahnhof anhalten, ist die Landeshauptstadt von Ilmenau aus schneller zu erreichen. Wieviel die Zeiteinsparung beträgt, wurde am Donnerstag zunächst nicht bekannt. Fürsprecher von Schnellzügen aus dem Umfeld der Universität schätzen die Verkürzung der Fahrdauer auf 15 bis maximal 20 Minuten.
Im Zusammenhang mit den Schnellzügen sollen auch das zweite Gleis und der dazu gehörende Bahnsteig in Ilmenau wieder reaktiviert werden, sagte der Geschäftsführer der Rennsteigbahn, Manfred Thiele. Ob Passagiere dorthin durch die vorhandene aber derzeit gesperrte Unterführung kommen, darüber werde noch mit der Bahn AG verhandelt.
ZitatMit einem großen Festakt soll die ICE-Neubaustrecke Erfurt-Berlin am 12. Dezember dieses Jahres eingeweiht werden. Die Anlieger der Saalebahn befürchten damit allerdings das Aus für die ICE in Saalfeld und Jena.
Erfurt. Wie die Thüringer Allgemeine in Erfurt aus Regierungskreisen erfuhr, favorisiere die Deutsche Bahn Erfurt als Ort für die Eröffnungsfeier. Der Konzern habe allerdings die Bedingung gestellt, dass an diesem Tag keine andere Großveranstaltung in der Landeshauptstadt stattfinde.
Nach der Freigabe der ICE-Trasse wird sich mit dem Wechsel zum Winterfahrplan im Dezember die Reisezeit für Bahnkunden zwischen Erfurt und Berlin deutlich reduzieren. Durchschnittlich nur noch eine Stunde und 45 Minuten dauert dann die Fahrt bis Berlin.
Erfurt entwickle sich mit dem Abschluss dieses Bauabschnitts zu einem der bedeutendsten Eisenbahnknoten in Mitteleuropa und wichtigsten Umsteigebahnhof in Deutschland. Mit der Fertigstellung der Verbindung Erfurt-München im Jahr 2017 werden sich zwei der wichtigsten innerdeutschen Fernbahnlinien in der thüringischen Landeshauptstadt schneiden.
Die Kehrseite der Medaille: Die Anlieger der Saalebahn befürchten damit das Ende für die ICE in Saalfeld und Jena. Sie kämpfen darum, zumindest einige Fernzüge nach Freigabe der gesamten ICE-Strecke im Jahr 2017 zu erhalten.
ZitatFahrer bei Zugunglück in Oschatz schwer verletzt
Oschatz/Leipzig. Bei einem Zugunglück in Oschatz ist am Dienstag ein Autofahrer schwer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei stieß der 33-Jährige mit seinem Lieferwagen an einem unbeschrankten Bahnübergang mit einer Lokomotive der Döllnitzbahn zusammen. Der aus Sachsen-Anhalt stammende Fahrer musste zunächst von einem eingeflogenenen Notarzt behandelt und anschließend in eine Klinik gebracht werden.
Die 23 Tonnen schwere Diesel-Lokomotive der Schmalspurbahn sprang durch die Wucht des Zusammenpralls gegen 13.30 Uhr aus ihrem Gleis. An ihr entstand ein Schaden in fünfstelliger Höhe. Der unverletzte Lokführer Patrice Kötz (32) leistete dem Verletzten Erste Hilfe. „Ich habe ihm eine Platzwunde am Kopf versorgt und gut zugeredet, denn er stand unter Schock“, sagte Kötz, der seit zehn Jahren bei der Bahn arbeitet. Am Dienstag erlebte er seinen dritten Unfall.
Die Lok war erst seit wenigen Tagen wieder im Einsatz. Im vergangenen Jahr war sie bei einem Unfall in Naundorf ebenfalls beschädigt worden. Kurz vor 15 Uhr traf der Unfalldienst an der Ambrosius-Marthaus-Straße ein und später der Kran, der die Diesellok wieder auf die Schienen hievte, damit sie später mit einem Fahrzeug in die Werkstatt gebracht werden konnte. Die Unfallursache steht noch nicht fest.
ZitatIlmenau/Erfurt. Skifahrer in Südthüringen nutzen nach Angaben der Bundespolizei auch Bahngleise als Loipen. Das sei jedoch lebensgefährlich, warnten die Beamten am Montag in Erfurt.
Besonders gefährlich werde es, wenn herannahende Züge nicht rechtzeitig wahrgenommen würden. Ein Triebwagenfahrer habe sie am Sonntag darüber informiert, dass auf der Bahnstrecke zwischen Ilmenau und Bahnhof Rennsteig täglich Skifahrer unterwegs seien.
Zwischen Schleusingerneundorf und Hinternah hätten die Beamten im Gleisbereich eine Loipe entdeckt, die offensichtlich intensiv von Wintersportlern genutzt werde. Das unbefugte Betreten von Gleisen sei verboten und werde konsequent geahndet, hieß es.
im Zuge der Demonstrationen in der Leipziger Innenstadt kommt es in den Abendstunden des 30. Januar 2015 zu Einschränkungen im Zugverkehr im Großraum Leipzig.
Aktuell betroffen sind die Linien S2, S4, S5, S5X. Hier kommt es zu Verspätungen und Ausfällen infolge von Vandalismusschäden an Signalanlagen in Markkleeberg Nord. Momentan ist der Streckenabschnitt Leipzig-Connewitz - Markkleeberg-Gaschwitz für den Zugverkehr gesperrt. Seit 19 Uhr verkehren Busse zwischen Leipzig-Connewitz und Markkleeberg-Gaschwitz.
Detaillierte Informationen zu den aktuellen Verspätungen und Zugausfällen erhalten Sie auch, wenn Sie dem Link "Ist mein Zug pünktlich" links unter "Verwandte Informationen" folgen.
Wir bedauern die Einschränkungen und bitten um Entschuldigung. Weitere Informationen erhalten Sie auch bei der Kundenhotline der S-Bahn Mitteldeutschland unter 0341 266 966 22 (zum Ortstarif).
Letzte Aktualisierung: 30.01.2015 19:30 Uhr - TP Südost Aktuelle Einschränkungen auf der Linie RB 110 Streckensperrung
Sehr geehrte Fahrgäste,
aufgrund von Vandalismusschäden an Signalanlagen ist momentan der Streckenabschnitt zwischen Beucha und Döbeln für den Zugverkehr gesperrt.
Betroffen sind die Züge der Linie 110 Leipzig Hbf - Grimma ob Bf - Nossen - Meißen
RB 26383 (planm. Abfahrt in Döbeln Hbf 17:25 Uhr) RB 26385 (planm. Abfahrt in Döbeln Hbf 18:30 Uhr) RB 26387 (planm. Abfahrt in Döbeln Hbf 19:24 Uhr) RB 26389 (planm. Abfahrt in Döbeln Hbf 20:30 Uhr) RB 26393 (planm. Abfahrt in Döbeln Hbf 22:30 Uhr)
RB 26382 (planm. Abfahrt in Beucha 17:30 Uhr) RB 26384 (planm. Abfahrt in Beucha 18:30 Uhr) RB 26386 (planm. Abfahrt in Beucha 19:30 Uhr) RB 26388 (planm. Abfahrt in Beucha 20:30 Uhr) RB 26390 (planm. Abfahrt in Beucha 21:30 Uhr) RB 26392 (planm. Abfahrt in Beucha 22:30 Uhr) RB 26394 (planm. Abfahrt in Beucha 23:45 Uhr)
Die Züge werden durch einen Busnotverkehr ersetzt. Bitte beachten Sie, dass die Busse nicht immer die Fahrtzeiten der Züge halten können und dass die Haltestellen des Busnotverkehrs nicht immer direkt an den jeweiligen Bahnhöfen liegen.
Über Änderungen der Betriebslage werden wir Sie auch an dieser Stelle informieren.
Detaillierte Informationen zu den aktuellen Verspätungen und Zugausfällen erhalten Sie auch, wenn Sie dem Link "Ist mein Zug pünktlich" links unter "Verwandte Informationen" folgen.
Wir bedauern die Einschränkungen für unsere Fahrgäste und bitten um Entschuldigung.
Weitere Informationen erhalten Sie auch bei der Service-Nummer der Bahn in Ihrer Region unter 0180 6 99 66 33 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf), weiter mit Schlüsselwort "Kundendialog" oder Telefontaste 3 sowie "Nahverkehr" / Taste 1.
Letzte Aktualisierung: 30.01.2015 19:30 Uhr - TP Südost
Steuergelder Wen interessiert das - Was weg ist, ist weg Natürlich hast du vollkommen Recht, aber leider ist es kein Phänomen der Bahn
Der Bund der Steuerzahler bringt zwar jedes Jahr ein aktuelles "Schwarzbuch" der Steuerverschwendungen heraus, aber hat sich jemals etwas geändert? Sind jemals die Steuerverschwender zur Verantwortung gezogen worden oder gar haftbar gemacht worden?
Zitat von Peter BergerVon den Fernbussen will sich die Deutsche Bahn keine Kunden mehr abjagen lassen. „Wir werden mit dem Fernverkehr in die Offensive gehen“, sagte Bahn-Chef Grube und kündigte eine neue Strategie an. Am Internet im Zug arbeitet die Bahn bereits.
Berlin.
Die Bahn will im Fernverkehr in die Offensive gehen und das Zugangebot deutlich ausbauen. Am 18. März werde das Unternehmen in Berlin dem Aufsichtsrat dazu „ein langfristig tragfähiges Konzept“ vorlegen, sagte Bahnchef Rüdiger Grube. Ziel sei es, an die Fahrgastrekorde der vergangenen Jahre anzuknüpfen und diese zu übertreffen. Die Bahn müsse sich an die Veränderungen anpassen, „die sich derzeit im Mobilitätsmarkt vollziehen“.
Seit 2000 ist die Zahl der gefahrenen Zugkilometer im Fernverkehr von 153 auf 130 Millionen gesunken. Allein die neue Konkurrenz der Fernbusse hat die Bahn im vergangenen Jahr rund 120 Millionen Euro gekostet. Vor allem auf den attraktiven Verbindungen wie Hamburg-Berlin oder Köln-Frankfurt macht der DB der Preisdruck durch den Bus schwer zu schaffen.
„Wir werden mehr Züge fahren. Und das nicht nur im Kern-Netz, sondern auch in der Fläche“, sagte Grube. Bereits Mitte Februar werde man auch eine neue Strategie für das eigene Fernbus-Angebot vorlegen. Bisher setzt die Bahn Busse vor allem auf Verbindungen ein, auf denen die Züge nicht attraktiv genug sind.
Grube mahnte „fairere Wettbewerbsbedingungen“ zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern an. Fernbus-Betreiber zahlten weder Mautgebühren noch „auch nur einen Cent für die Nutzung der öffentlichen Infrastruktur“. Entschädigungen für Ausfälle und Verspätungen bei höherer Gewalt seien weder beim Bus noch im Luftverkehr zu zahlen. Die Bahn werde zusätzlich durch die EEG-Umlage, die Stromsteuer und den Emissionshandel mit 340 Millionen Euro belastet. Es sei auf Dauer nicht hinnehmbar, dass „ausgerechnet das klimafreundlichste, energieeffizienteste und sicherste Verkehrsmittel“ derartige Nachteile erleide.
Die Bilanz für 2014 fällt durchwachsen aus. Die Bahn bewege sich bei Umsatz und operativem Ergebnis auf Vorjahresniveau, sagte Grube. Genaue Zahlen werden im März vorgestellt.
Seit Ende 2014 gibt es keine durchgehende Bahnverbindung mehr zwischen Dresden und Nürnberg. Die Elektrozüge enden in Hof, weil dort der Fahrdraht aufhört. Franken kämpft darum, dass weiter elektrifiziert wird.
Marktredwitz. Es gab Zeiten, da konnte man per Schnellzug von Karlsruhe nach Dresden fahren - ohne umzusteigen. Das war in den 1990er-Jahren, als auf der knapp 700 Kilometer langen Strecke Interregiozüge rollten - über Chemnitz, Hof und Nürnberg. Fast neun Stunden dauerte die Fahrt. Heute geht das etwas schneller, durchgehende Fernzüge jedoch gibt es schon lange nicht mehr. Nicht einmal bis Nürnberg. Ende 2006 fuhr der letzte echte Intercity über die Sachsen-Franken-Magistrale nach Nürnberg. Danach gab es noch Direktverbindungen mit Nahverkehrszügen. Seit Mitte Dezember ist es auch damit vorbei - für die E-Lok-bespannten Züge aus Sachsen ist in Hof Schluss.
Franken kämpft seit Jahren um die Elektrifizierung, doch voran geht es nicht. Für den Abschnitt Hof-Marktredwitz laufen zwar die Vorplanungen und für Marktredwitz-Nürnberg sollen sie bald beginnen. Doch wie es dann weitergehen soll, ist ungewiss. "Bis heute fehlt ein klarer Zeitplan für die Elektrifizierung", sagt Bayreuths Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. Und für Harald Leupold, Sprecher des Forums Verkehr der Metropolregion Nürnberg, ist klar: "Wir müssen gemeinsam weiterkämpfen."
Mehr als 100 Vertreter aus Politik, Firmen und Verbänden haben darüber jetzt in Marktredwitz diskutiert, unter ihnen auch Teilnehmer aus Sachsen und Tschechien. Auch für Letztere kann es nicht schnell genug gehen mit dem Ausbau. Jan Illik vom Verkehrsministerium in Prag moniert, dass es bis heute keine direkte Bahnanbindung Richtung Westen gibt, obwohl seit 20 Jahren ein Staatsvertrag zwischen Bayern und Tschechien zur Elektrifizierung der Strecke Nürnberg-Prag existiert. Bislang müsse der gesamte Verkehr über Bad Schandau laufen. Jiri Samek, Chef der Prager Logistikfirma Metrans, findet ebenfalls, "dass hier etwas nicht stimmt". Tschechien habe die Strecke bis Eger elektrifiziert, derzeit werde der letzte Abschnitt zur Grenze ausgebaut. "Man hat den Eindruck, Europa endet am Bayerischen Wald", sagt er. Samek sieht Potenzial für die Strecke: Mit 100 Güterzügen, 20 Fern- und 10 Nahverkehrszügen pro Tag sei zu rechnen.
Deutsche-Bahn-Vorstand Volker Kefer ist anderer Meinung. Er hält den Güterverkehr für überschaubar und das Passagieraufkommen für gering. Der Ausbau der Linie von Nürnberg über Marktredwitz bis an die Grenze sei allerdings "extrem teuer". Schätzungen gehen von 450 Millionen Euro aus, etliche Tunnel müssen aufgeweitet werden, um Oberleitungen verlegen zu können.
Interesse hat die Bahn dagegen am Ausbau des Abschnitts von Hof nach Marktredwitz, der für den Konzern Teil des sogenannten Ostkorridors ist, über den in Zukunft einmal Güterzüge aus Hamburg via Regensburg in den Süden rollen sollen. Beim Personenfernverkehr setzt die Bahn indes auf die Neubaustrecke durch den Thüringer Wald. Für Reisende aus Dresden werde es bald attraktiver sein, über die Achse Leipzig/Erfurt nach Nürnberg zu reisen.
Alle Strecken sind für den nächsten Bundesverkehrwegeplan angemeldet, der bis Ende 2016 auf den Weg gebracht werden soll - die Voraussetzung, damit der Bund Geld gibt. Derzeit werden laut Veit Steinle vom Bundesverkehrsministerium aus bundesweit 1000 eingereichten Vorschlägen im Schienenbereich rund 400 Projekte ausgesucht. Diese würden dann einer Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen. Wie die Chancen stehen, konnte Steinle freilich nicht sagen. Er stellte aber klar, dass der Bund nur Fernverkehrsprojekte finanziert, der Nahverkehr sei allein Ländersache. Für den Grünen-Bundestagsabgeordneten Stephan Kühn ist der Lückenschluss bei der Elektrifizierung jedoch ein Muss. "Es rechnet sich, wenn ich durchgängig elektrisch fahren kann." Und da man in Sachsen Millionen investiert habe, wäre es eine Verschwendung von Steuergeldern, es nicht zu tun.
Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur - 28.01.2015
Berlin: (hib/MIK) Die Deutsche Bahn AG (DB AG) muss ihren Rückzug bei Nacht- und Autoreisezügen nicht stoppen. Einen Antrag der Fraktion Die Linke (18/2494) lehnte der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur am Mittwochvormittag mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD gegen das Votum der Oppositionsfraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen ab.
In dem Antrag fordert die Fraktion die Bundesregierung auf, im Aufsichtsrat des Unternehmens darauf hinwirken, dass die angekündigten und im laufenden Jahr 2014 bereits vollzogenen Einstellungen von Nacht- und Autoreisezugverkehren zurück genommen werden und ein zweijähriges Moratorium beschlossen wird, dass den Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellung der am 1. Januar 2014 bestehenden Nachtzugverkehre und Autoreisezug-Verbindungen enthält.
Weiter soll die Regierung eine Studie in Auftrag geben, wie die Bedingungen aussehen müssen, damit es zu einer Renaissance der europaweiten Nachtzugverkehre, in Kombination mit Autoreisezügen kommt. Schließlich soll sich die Regierung unter anderem auf europäischer Ebene für die Stärkung europaweiter Eisenbahnverbindungen einsetzen.
Die Koalition begründete ihre Ablehnung vor allem damit, dass Teile der Forderungen bereits erfüllt seien und verwiesen auf das Aktienrecht, nach dem der Vorstand einer Aktiengesellschaft eigenverantwortlich handelt. Die Opposition wies vor allem darauf hin, dass die Auslastung der Nachtzüge ein Hinweis darauf sei, dass es für diese umweltfreundliche Reisemöglichkeit einen Bedarf gebe.
Der Bundestag muss noch abschließend über diesen Antrag entscheiden.
HEX-Züge Halle - Goslar lösen im Dezember Neigetechnik ab
NASA, ZGB und Veolia unterzeichneten Vertrag Schnelle HEX-Züge Halle – Goslar lösen im Dezember bisherige Neigetechnik ab
Halberstadt. Schnelle HEX-Züge fahren ab Dezember 2015 auf der Strecke Halle (Saale) – Aschersleben – Halberstadt – Wernigerode – Goslar. Sie werden die bisherigen Neigetechnikzüge der DB-Linie RE 4 ablösen und zukünftig als HEX-Linie 4 fahren. Den Vertrag dazu unterzeichneten heute im Bahnhof Halberstadt NASA-Geschäftsführer Rüdiger Malter und der Abteilungsleiter Verkehr des Zweckverbandes Großraum Braunschweig (ZGB) Fritz Rössig mit Matthias Löser, Geschäftsführer der Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH.
Der Vertrag ist Ergebnis eines europaweiten wettbewerblichen Vergabeverfahrens, das im Juni 2013 startete und federführend von der NASA GmbH betreut wurde. Auftraggeber sind die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) und der Zweckverband Großraum Braunschweig. Der Leistungsumfang beträgt jährlich etwa eine Million Zugkilometer (Sachsen-Anhalt etwa 850.000 Zugkilometer, Niedersachsen etwa 110.000 Zugkilometer).
Der neue Verkehrsvertrag betrifft die schnellen zweistündlichen Zugverbindungen von Halle (Saale) über Aschersleben und Halberstadt nach Goslar und hat eine Laufzeit von Dezember 2015 bis Dezember 2018. Anschließend soll die Leistung in das „Dieselnetz Sachsen-Anhalt“ integriert werden, dessen Vergabeverfahren im Dezember 2014 gestartet wurde.
Zum Einsatz kommen auf der neuen HEX-Linie moderne, klimatisierte, gut zugängliche Fahrzeuge des Typs Lint 41, Baujahr 2000, des Herstellers Alstom. Alle Züge sind mit Kundenbetreuern besetzt, die auch ohne Aufpreis Fahrkarten verkaufen.
NASA-Geschäftsführer Rüdiger Malter erklärte: „Die bislang dort verkehrenden Neigetechnikzüge werden damit abgelöst. Die Neigetechnik ist zwar etwas schneller, hat aber ungünstige Einstiege und ist für einen Teil der Fahrgäste wegen der jähen Schwankungen nicht so gut verträglich. Mit dem neuen Konzept verbessert sich das Angebot erheblich. Wir bieten ab Dezember für die Orte Könnern, Sandersleben, Aschersleben und Gatersleben stündlich schnelle Verbindungen zwischen Halle und Halberstadt.“
Bislang fahren Regionalexpress (RE) und HEX ab Halle nach Halberstadt im Abstand von knapp 15 Minuten. Künftig wird der bisherige HEX Halle – Halberstadt dem Fahrplan des „neuen“ HEX angepasst, so dass insgesamt ein Stundentakt der Linien HEX 4 und 24 entsteht. Die kleineren Halte zwischen Könnern und Gatersleben werden im stündlichen Wechsel bedient, so dass – wie bisher – mindestens eine zweistündliche Verbindung zu den Zentren besteht. Die Stationen zwischen Könnern und Halle werden künftig ausschließlich von der Linie HEX 47 Halle – Bernburg erschlossen, in der Hauptverkehrszeit stündlich. Zwischen Aschersleben und Halberstadt verkehren 4 bis 5 weitere Züge je Richtung mit Halt an allen Unterwegsbahnhöfen. Der HEX 4 fährt durch bis Goslar und hat dort Anschluss von und nach Hildesheim, Göttingen und Hannover.
Fritz Rössig vom ZGB begrüßte die neue Verbindung: „Wir freuen uns, mit Veolia einen Partner für die Leistungen gefunden zu haben, der schon heute zuverlässig im Nordharznetz unterwegs ist. Mit dem neuen länderübergreifenden stündlichen Takt des HEX wächst der Harz weiter zusammen.“
Zur Information Die Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH bedient mit seinem Harz-Elbe-Express (HEX) bereits seit Dezember 2005 das Nordharz-Netz mit den Linien Magdeburg – Halberstadt – Thale/Vienenburg – Goslar, Halberstadt – Blankenburg, Magdeburg – Oschersleben, Halle – Aschersleben – Halberstadt und Halle – Könnern – Bernburg. Gesellschafter ist zu 100 Prozent die Veolia Verkehr GmbH mit Sitz in Berlin. Gesellschafter von Veolia Verkehr ist die Firma Transdev, ein weltweit aktives Nahverkehrsunternehmen. Zur Wartung der Fahrzeuge im neuen Vertrag wird der Werkstattstandort in Halberstadt (VIS) genutzt.
Zitat von TIno ZippelAb Dezember ersetzt Abellio auf der Saalbahn zwischen Saalfeld und Jena die Regionalzüge der Deutschen Bahn. Der neue Anbieter will die bedienerfreundlichsten Fahrkartenautomaten entwickeln.
Erfurt. Noch besteht die Zukunft aus Sperrholz: Silbern-rot glänzt der Abellio-Fahrkartenautomat zwar schon, doch alles außer dem Bildschirm ist nur eine Attrappe. Tino Leonhardt und sein Team befragen Passanten in Erfurt, wie gut sie mit der Menüführung zurechtkommen.
"Normalerweise habe ich lieber jemand mit zum Automaten genommen, der mir hilft", sagt Günter Guske. Zu kompliziert sei der Kaufvorgang, sagt der 86-Jährige. Während die Automaten der Deutschen Bahn die Kunden mit einem Auswahlmenü zwischen Normalschein, Sondertickets und Fahrplanauskunft begrüßen, stellt der Abellio-Automat eine einfache Frage: Wo soll es hingehen?
Guske tippt zielsicher Jena ein. "1 Erwachsener ohne Bahncard, 2. Klasse, jetzt." Wer keine Änderungen wünscht, kommt im nächsten Schritt zur Auswahl der Verbindung, mit einem weiteren Fingerdruck zum Bezahlen. "Der Automat akzeptiert neben Karten auch Bargeld und gibt als Wechselgeld auch Scheine aus", sagt Dirk Ballerstein.
Er führt die Geschäfte von Abellio Mitteldeutschland, deren Talent-2-Züge ab Dezember unter anderem zwischen Saalfeld, Jena und Großheringen und zwischen Eisenach und Halle fahren. Ballerstein beruft sich auf Recherchen, wonach ein Viertel der Automatennutzer den Kaufvorgang abbrechen, weil es zu kompliziert ist. Die Geräte werden demnach vor allem für Senioren zu einem Zugangshemmnis zum Nahverkehr. Deshalb wählt das Unternehmen den umgekehrten Weg: Nicht die Entwickler setzen den Fahrgästen einen Automaten vor, sondern die Passagiere dürfen beim Entwickeln mitreden.
Die Tochtergesellschaft der niederländischen Staatsbahn verlässt sich nicht auf die Software des Automatenherstellers Krauth Technology, sondern hat das Leipziger Unternehmen Handspiel engagiert. Mit Befragungen holte sich die Firma Anregungen, wie die Nutzeroberfläche gestaltet sein sollte.
Hopperticket als günstige Alternative vergessen
Das Design präsentiert sich übersichtlich. Die Schaltflächen, um Einstellungen zu ändern, sind aber zu klein. Außerdem vergisst das System, das Hopperticket als günstige Alternative für die Fahrt von Erfurt nach Jena und zurück vorzuschlagen. Das Handspiel-Team notiert Anregungen wie diese und überarbeitet die Software, die auch Echtzeit-Daten zu Verspätungen berücksichtigen soll. Falls ein Fahrgast beim Kauf scheitert, hilft ein Servicemitarbeiter über eine Wechselsprechanlage.
Einen siebenstelligen Betrag investiert Abellio in die Ticketautomaten. "Wir haben in Nordrhein-Westfalen gelernt, welche Bedeutung sie haben", sagt Abellio-Chef Ballerstein. "Unser Ziel ist es, auch in Mitteldeutschland Service-Champion zu werden."
In jedem dreiteiligen Zug steht ein Automat, in den fünfteiligen Zügen zwei. Zudem will Abellio 78 Geräte an den größeren der 130 Haltepunkte des Netzes Saale-Thüringen-Südharz installieren. Feste Reisezentren richtet der Anbieter in Erfurt, Halle, Leipzig und Markranstädt ein. "In einigen Städten bieten wir Fahrscheine über lokale Händler an", sagt er. Aber auch Fahrkarten der Deutschen Bahn werden anerkannt.
Keine zwei Minuten braucht Rentner Guske, um seine Fahrkarte nach Jena zu ordern. Natürlich druckt der Automat das Ticket noch nicht aus, aber der Tester lobt: "Ganz gut gelungen. Ab wann kommen die Automaten?", fragt er. "Ab Dezember geht das Netz in Betrieb", antwortet Versuchsleiter Leonhardt. "Ob ich da noch lebe", entgegnet der Senior, grinst aber zumindest.
Die DB Netz AG besetzt jeden dritten Arbeitsplatz neu DB-Konzern: 7.000 bis 8.000 Neueinstellungen 2015 - DB Netz AG ersetzt altersbedingt in den nächsten zehn Jahren 12.000 Arbeitsplätze
(Frankfurt/Berlin, 26. Januar 2015) Die Deutsche Bahn setzt ihren Rekrutierungskurs fort. Rund 34.000 Mitarbeiter hat die DB seit 2012 in Deutschland eingestellt. Auch 2015 sucht der Konzern 7.000 bis 8.000 neue Arbeitnehmer. Ein Großteil der Neueinstellungen entfällt auf die DB Netz AG.
Ute Plambeck, Vorstand Personal der DB Netz AG: „Altersbedingt verlassen uns in den nächsten Jahren rund 12.000 Mitarbeiter. Das heißt jeder dritte Arbeitsplatz wird bis 2025 neu besetzt.“ Zudem startet die Bahn im Zuge der neuen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung eine Bauoffensive. Plambeck: „Bei der DB Netz AG brauchen wir jährlich rund 2.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die altersbedingten Abgänge zu kompensieren und das größte Modernisierungsprogramm für die Schiene aller Zeiten zu stemmen. Ein besonders hoher Personalbedarf besteht in der Instandhaltung, speziell in der Leit- und Sicherungstechnik.“ Um Instandhalter, Gleisbauer oder Ingenieure zu finden, setzt die DB Netz AG beispielsweise auf Azubi-Camps oder internationale Hochschulkooperationen. Allein 2014 wurden rund 900 Nachwuchskräfte eingestellt, für 2015 sind rund 960 geplant.
Vor dem Hintergrund des steigenden Wettbewerbs um Fachkräfte stehen Arbeitgeber vor besonderen Herausforderungen. Kerstin Wagner, Leiterin Personalgewinnung bei der DB: „Mit 190.000 Bewerbungen und vier Millionen Besuchern auf unserer Karriereseite im vergangenen Jahr können wir unsere Stellen noch gut besetzen. Doch gerade in manchen Regionen wie etwa in Süddeutschland oder bei Berufen im technischen Bereich müssen wir auf dem Bewerbermarkt besonders aktiv und innovativ sein.“ Mit der bundesweiten Arbeitgeberkampagne „Kein Job wie jeder andere.“ präsentiert sich die Deutsche Bahn seit gut zwei Jahren in zahlreichen Medien als vielfältiger und attraktiver Arbeitgeber. Auch 2015 läuft die Kampagne weiter, vor allem im digitalen Bereich. So ist beispielsweise eine eigene Dialogplattform für Auszubildende und Schüler geplant.
Um bis 2020 jährlich 7.000 bis 8.000 Mitarbeiter konzernweit einzustellen, hat die DB seit Juni 2012 alle Employer Branding- und Recruiting-Aktivitäten unter einem Dach gebündelt. Bis zum Jahr 2020 will die DB zu den zehn Top-Arbeitgebern in Deutschland gehören. Dazu gehören auch sieben regionale Rekrutierungsteams, die eng mit den Geschäftsfeldern zusammenarbeiten.
Zitat von Thomas BeierLaut einer Machbarkeitsstudio zum Fernverkehr auf der Saalbahn nach dem Jahr 2017 ist die Mischfinanzierung eines Interregio die einzig realistische Chance.
Jena. Fernverkehr auf der Saalbahn ist auch nach dem Jahr 2017 betriebswirtschaftlich möglich. Zu diesem Schluss kommt das Büro Intraplan Consult GmbH in einer Machbarkeitsstudie, die im Auftrag der Stadt Jena erstellt worden ist. Allerdings sind einige Bedingungen zu erfüllen, bevor der Interregio (IR) abfahren kann.
Die Studie wurde erstellt, um als Stadt bei Verhandlungen mit den Landesbehörden Fakten in der Hand zu haben. Ab dem Jahre 2017 fahren die ICE-Züge nach Berlin und München über die Neubaustrecke und damit am Paradiesbahnhof vorbei; die Jenaer sollen entweder in Erfurt oder in Halle/Leipzig zusteigen. Viele Jenaer sehen darin eine Abkopplung der Stadt vom Eisenbahn-Fernverkehr und kritisieren dies - allen voran das Bündnis "Fernverkehr für Jena".
Das 50-seitige Papier wird den Jenaer Stadträten voraussichtlich bei der Sitzung am Mittwoch zur Kenntnis gegeben. Sich selbst tragen könnte sich ein "Jena-Express" zwischen Nürnberg, Jena und Berlin aber nur dann, wenn die Zahl der schnellfahrenden Nahverkehrszüge auf der gleichen Strecke reduziert werden würde. Der Parallelverkehr würde ansonsten dem Fernverkehr die notwendigen Fahrgäste entziehen.
Ein Ausgangspunkt der Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ist die Zahl der Reisenden, die mitfahren. Im Falle eines zweistündigen Angebotes würde ein Zug von Berlin über Jena nach Nürnberg von durchschnittlich 77 Reisenden genutzt. Am größten wäre die Nachfrage zwischen Berlin und Leipzig mit durchschnittlich 145 Reisenden; zwischen Jena und Bamberg säßen im Schnitt 24 Reisende im Zug.
Die Gutachter rechneten durch, wie hoch die Einnahmen unter diesen Bedingungen sind und mit welchen Ausgaben für die Fahrzeugbeschaffung, Betriebspersonal, Trassenpreisen, Bahnstrom, Stationsentgelten und weiteren Kosten ein Eisenbahnunternehmen rechnen müsste. Für die Vorzugsvariante wurde angenommen, dass der geplante Regionalexpress (RE) Saalfeld-Jena-Leipzig nicht eingeführt und dessen Funktion vom neuen Schienenpersonenfernverkehrsangebot (IR) Nürnberg-Jena-Leipzig-Berlin mit übernommen wird. In diesem Fall würde der Zuschussbedarf für den Jena-Express bei 17 Millionen Euro pro Jahr liegen.
Diese ungedeckten Kosten wären zum Beispiel durch die vom Zug durchfahrenen Bundesländer auszugleichen. "Vergleichbare mischfinanzierte Fernverkehrsangebote werden bundesweit schon eingesetzt und scheinen deshalb nicht unrealistisch", so die Gutachter. Sie empfehlen, mit den Landesregierungen darüber zu reden.
Konkurrenz durch Regionalexpress
Der Zuschussbedarf ließe sich reduzieren, wenn weitere Regionalexpresszüge auf der gleichen Strecke entfallen wie der heutige "Franken-Thüringen-Express" oder Züge in Sachsen-Anhalt. Die Planer äußern aber Zweifel, ob dies politisch gewünscht ist. Einen volkswirtschaftlichen Nutzen konnten sie unterm Strich für den "Jena-Express" nicht ableiten. "Weniger umsteigen müssen" lässt sich nicht in Euro ausdrücken.
Die als Betriebszuschuss aufzubringende Summe von 17 Millionen entspricht in etwa 0,5% des für 2025 prognostizierten Bruttoinlandproduktes (BIP) der Stadt Jena. Jenas Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter (SPD) schreibt in seiner Berichtsvorlage an den Stadtrat: "Die Vermeidung von Beeinträchtigungen des BIP-Wachstums der Stadt Jena würde die Aufrechterhaltung des Fernverkehrs bereits kalkulatorisch rechtfertigen, dies gilt umso mehr bei Einbeziehung der Effekte für das Umfeld von Jena und für die anderen vom Wegfall des Fernverkehrs betroffenen Städte."