ZitatMit neuerlichem Vorstoß bei den zuständigen Stellen sollen Heiligenstadt und Dingelstädt besser angebunden werden. Bisher ist von Verbesserungen im Bahnverkehr frühestens im Jahr 2014 die Rede.
Eichsfeld. Die Kreisstadt und das gesamte Südeichsfeld sind nicht ausreichend an überregionale Bahnlinien angebunden. Zu diesem Schluss sind die Mitglieder des Kreistages gekommen. Daher beauftragten sie nun auf Antrag der SPD/Grünen - den Landrat, sich in Erfurt mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass die Anbindung Heiligenstadts an die Landeshauptstadt verbessert wird und dass alle Personenzüge am Silberhäuser Bahnhof halten. Hier steigen die Dingelstädter zu.
Die bloßen Zahlen vermitteln den Eindruck, als werde Silberhausen/Dingelstädt gut bedient. 20 Halte Richtung Mühlhausen und Erfurt, 21 Halte Richtung Leinefelde rechnet Landrat Werner Henning (CDU) vor. Und wer von Erfurt oder Gotha komme, brauche in Leinefelde nur fünf Minuten warten, um den Zug nach Heiligenstadt zu bekommen.
Michael Hoffmeier (Grüne) reicht das nicht. Wer morgens von der Kurstadt nach Erfurt wolle, müsse in Leinefelde umsteigen, wer abends in umgekehrter Richtung unterwegs sei, ebenfalls. Das sei einer Kreisstadt nicht angemessen. Und in Silberhausen hielten zwar Züge, aber eben nicht die überregionalen. "In Leinefelde ist meistens Schluss."
Bei solchen Meldungen kommts mir so was von hoch. Man sollte sich mal andere Regionen anschauen, beispielsweise Südwestsachsen. Da gibt es Große Kreisstädte, wie Limbach-Oberfrohna, mit weit über 20.000 Einwohnern, die überhaupt keinen Anschluss mehr an das Bahnnetz haben und in der Meldung wird gejammert, dass man ggf. nur mit Umsteigen von A nach B kommt - man sollte froh sein, dass die Bahn dort überhaupt fährt.
Zitat von marko_rein im Beitrag #2Da gibt es Große Kreisstädte, wie Limbach-Oberfrohna, mit weit über 20.000 Einwohnern
In einigen Regionen unserer Erde würde man bei ca. 20.000 Einwohnern noch von einem mittleren Dorf sprechen
Aber Spaß beiseite, warum sollte man in Thüringen Verschlechterungen von Verkehrsanbindungen kampflos hinnehmen, nur weil man in Sachsen das Verschlafen hat? In Sachsen scheint ja generell einiges, etwas schief zu laufen, was die Verkehrspolitik betrifft. Vielleicht sollte man in Sachsen den Politikern mal etwas mehr Dampf machen, als neidisch auf Andere zu schauen.
Das hat aber nicht nur was mit sächsischer Verkehrspolitik zu tun, sondern vor allem und explizit mit der Bahn selbst. Der Rückzug des Fernverkehrs aus Südwestdsachsen, wohlgemerkt einer der wirtschaftlich interessantesten Regionen Ostdeutschlands ist schon unter aller Sau. Ist klar, das bei so einer Einstellung der Bahn die Bürger gezwungen sind, sich noch weiter aufs Auto zu fixieren. Führt letztlich dazu, dass auch der Nahverkehr ausgedünnt wird. Ist eine Schande, was hier abgeht. Verbindungen mit Umsteigezeiten von wenigen Minuten sind in meinen Augen kein Problem. Es ist ja klar, dass nicht jeder Ort Direktverbindungen zu allen umliegenden Oberzentren haben kann.
Mitteldeutsches Bahnforum
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13.07.2012 18:51
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